| Guten Morgen, | | |
gestern war der Tag der Workaholics. Warum wir erst heute drüber schreiben? Was für eine Frage: Wir kommen natürlich erst jetzt dazu! Die viele Arbeit, der ganze Stress, die Papier-, Akten- und Tabletstapel überall, auch zu Hause – es wird immer mehr. Obwohl man doch längst rund um die Uhr arbeitet, sofort einschläft, wenn man sich an die Wand lehnt, anfängt zu brüllen, wenn der Pizzabote Champignons statt Würstel liefert, und morgens kaum noch aus dem Bett kommt …
So, und wenn Sie jetzt allen Ernstes beifällig genickt haben, sollten Sie die Notbremse ziehen, ansonsten geht es Ihnen an die Gesundheit. Wie vielen anderen. Nach einer Auswertung der KKH Kaufmännische Krankenkasse nämlich diagnostizierten Ärzte im Jahr 2016 bei rund 26.000 Versicherten ein Burn-out-Syndrom – ein dramatischer Anstieg von rund 134 Prozent gegenüber dem Jahr 2006. Besonders betroffen: 45- bis 59-Jährige – und Männer: Bei denen stiegen die Burn-out-Fälle um mehr als das Dreifache.
Die Ursachen: chronischer Stress und Überbelastung. Das Pulsieren des Adrenalins in unseren Adern ist auf Dauer nur dann positiv und aktivierend, wenn es sich mit Phasen der Entspannung abwechselt. Was viele nicht wissen: Auch Dauerstress im Privatleben kann krank machen. Gleiches gilt selbst dann, wenn man meint, doch so gern zu arbeiten, dass man nicht mehr aufhören kann – Stichwort Arbeitssucht. Zum Burn-out können noch Angstzustände kommen und schließlich eine Depression. Insofern sollten alle, die das hier jetzt sehr aufmerksam lesen, auf die Warnzeichen achten: Das können auch Bauchschmerzen sein, Schlafstörungen oder eben völlige Erschöpfung. Und dann Hilfe suchen beim Arzt.
Aber vielleicht erst mal entschleunigt ein Eis essen gehen?
Unten präsentieren wir den letzten Gewinner unseres Eisbattles »Unser Lieblingseisladen«, den Sieger in den Kategorien beste Regie, beste Technik, bester Soundtrack und beste Darstellung: den Kurs »Film« der Franz-von-Assisi-Schule Hamburg mit Schülern der Klassenstufen 5 und 6. Viel Spaß!
Katholische Schulen: »Sehr viel Misstrauen«
Der Erzbischof hat entschieden, die Kooperation mit der Hamburger Schulgenossenschaft ist geplatzt. Damit steht das Aus für mindestens fünf katholische Schulen fest. Auch die Schulleiterkonferenz sah keine Chance mehr und riet von der Zusammenarbeit ab – trotzdem übt sie deutliche Kritik am Vorgehen ihres Arbeitgebers. Was schieflief, welche Hoffnung es noch gibt und wieso es nun auch für die drei Moratoriumsschulen eng wird, erklärt Rainer Busenbender, Leiter der katholischen St. Paulus Schule. Elbvertiefung: Die katholischen Schulleiter kritisieren die Entscheidung des Erzbistums, raten aber dennoch von einer Kooperation mit der Hamburger Schulgenossenschaft ab. Wieso? Rainer Busenbender: Der Hauptpunkt ist, dass wir nicht glauben, dass die beiden zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit kommen können. Wir haben in den vergangenen Wochen festgestellt, dass seitens des Erzbistums sehr viel Misstrauen gegenüber der Schulgenossenschaft besteht. Was wir aber für den Erhalt der Schulen brauchen, ist ein Miteinander. Wir konnten aus keiner Äußerung entnehmen, dass es diesen gemeinsamen Blick nach vorne gibt. EV: In der Stellungnahme aus dem Generalvikariat ist von »Trickserei«, »erheblicher Camouflage« und »politischer Erpressung« die Rede. Wie bewerten Sie diese Vorwürfe gegenüber der Schulgenossenschaft? Busenbender: Diese Vorlage kam für uns sehr kurzfristig, wir hatten gerade einen Tag Zeit, eine Stellungnahme dazu abzugeben. Deshalb konnten wir einzelne Punkte nicht bewerten, auch für Nachfragen war keine Zeit. Deshalb haben wir nur die Grundaussage des Papiers beurteilen und unsere Kenntnisse aus den letzten Wochen und Monaten hinzuziehen können. Da zeigte sich recht deutlich, dass sich das Bistum insgesamt sehr misstrauisch verhält. Ein Austausch über Einzelaussagen der Vorlage war aber nicht mehr möglich. EV: Ein wesentliches Argument des Erzbistums lautet, das Finanzkonzept der Genossenschaft überzeuge nicht. Wie sehen das die Schulleiter? Busenbender: Auch wir glauben nicht, dass uns das Finanzkonzept, das die Schulgenossenschaft skizziert hat, in die Zukunft tragen kann. Da ging es unter anderem darum, dass die Schülerzahl pro Klasse erhöht werden sollte und die dazugehörenden Lehrerstunden nicht »aufgesattelt« werden. Aber das geht nicht an allen Standorten und Jahrgangsstufen. Da kommen wir dann in eine Größenordnung, bei der Eltern vorsichtig werden, ob sie ihr Kind überhaupt in so eine große Klasse schicken wollen. EV: Das Problem ist nachvollziehbar – aber reicht das, um den einzigen Versuch einer Rettung der Schulen abzulehnen? Oder hatte die Schulleiterkonferenz noch weitere Gründe? Busenbender: Durch die reduzierte Lehrerversorgung wären dann prägende Inhalte unserer Schulkonzepte nicht mehr umsetzbar. Wir an der St. Paulus Schule haben zum Beispiel ein Beraterteam aus Sozialpädagogen, Beratungslehrkräften, Ergotherapeuten und Lerntherapeuten. Dieses Team würden wir bei reduzierter Stellenversorgung einsparen müssen. Es gab Gespräche mit Investoren und der Stadt Hamburg, um die Finanzierung zu stellen, aber keine wirklich konkreten Aussagen. Das erschien uns nicht sicher genug. EV: Ein Kostenfaktor für die Finanzierung der katholischen Schulen sind auch die Pensionsansprüche der Lehrer, die nach wie vor erfüllt werden müssen. Beschäftigt Sie das? Busenbender: Wir sehen es natürlich mit großer Sorge, dass unser Arbeitgeber da Probleme anmeldet. Aber für unsere Einschätzung, ob Erzbistum und Genossenschaft zusammengehen können, hat das keine Rolle gespielt. Die Verantwortung für die Pensionsrückstellungen trägt das Erzbistum, wir als Schulleiterkonferenz sind hier nicht für Trägeraufgaben verantwortlich. Wir erkennen den Konflikt für unseren Schulträger an, aber erwarten, dass er auch für die Pensionen eine Lösung findet. EV: Was hätte in der Debatte um den Erhalt der Schulen besser laufen müssen? Busenbender: Die Kommunikation des Erzbistums. Wir haben sehr darunter gelitten, dass wir im Januar vor vollendete Tatsachen gestellt wurden – zu einem Zeitpunkt, wo keine Reaktion mehr möglich war. Die Mitteilung der Schließung der Schulen fiel genau in die Woche, in der die Anmeldung für unsere Schulen losging. Das war ein Schock. Natürlich war uns klar, dass das Bistum Schulstandorte reduzieren will. Die Gespräche darüber hätten wir auch gerne positiv mit begleitet. Später haben sich in der Schulgenossenschaft gestandene Leute mit Fachwissen engagiert – aber ihnen fehlte es dann ebenso wie uns an Zeit und Informationen, um diese Kompetenzen einzubringen. EV: Der Weg mit der Genossenschaft ist beendet, der Erzbischof hofft aber weiterhin auf konstruktive Zusammenarbeit. Wie könnte das jetzt noch gelingen? Busenbender: Das ist schwer zu beantworten. Wir hoffen, dass noch genug Vertrauen übrig ist, um das aufzugreifen, was mögliche Investoren bereits angeregt haben – und dass das Bistum zusätzlich weitere Geldgeber auftreibt oder nach weiteren eigenen Möglichkeiten sucht. Das Problem ist aber nach wie vor: Wir brauchen Zeit für Gespräche, und die läuft uns davon. Wir gehen jetzt in die Sommerferien, spätestens vier Wochen später müssen alle noch bestehenden Schulen – einschließlich derer, für die das Moratorium gelten soll – die Eltern anschreiben und um Schüler werben können. Wenn das nicht geht, dann sind die drei Moratoriumsschulen auch kaum noch zu retten. |
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