NSU-Prozess - und das war's?

 
+ Nein! + S-Bahn fährt bald futuristisch + Duales Studium für Sozialarbeiter? + Kunst & Tourismus + Die armen Pinneberger +
 

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Die ausgetrockneten Bäume dürfen sich noch ein bisschen über Regen freuen. Und wer mag, sollte heute noch schnell die Gelegenheit nutzen, einen auf Gene Kelly zu machen, denn am Nachmittag könnte der Segen für die nächsten Tage vorüber sein. Bis zu 26 Grad sind angesagt – natürlich nur, wenn sich die Sonne tatsächlich blicken lässt.
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle
 
der NSU-Prozess ist vorbei. Beate Zschäpe wurde zu lebenslanger Haft verurteilt, ihre Mitangeklagten erhielten unterschiedlich harte Strafen (mehr dazu lesen Sie etwas weiter unten).
 
Ist damit ein weiteres dunkles Kapitel deutscher Geschichte abgeschlossen? Hoffentlich nicht. Denn der NSU war kein kleines Grüppchen von Extremisten, er hatte und hat ein Unterstützernetzwerk, das sogar während der Urteilsverkündung in einer selbstbewussten Weise aufgetreten ist, die einfach nur noch fassungslos macht. Als Richter Manfred Götzl verkündet, dass der Untersuchungshaftbefehl gegen den Mitangeklagten André Eminger aufgehoben werde, »jubeln und applaudieren Neonazis in der letzten Reihe der Besuchertribüne«, schreiben die Kollegen von ZEIT ONLINE, die gestern im Gerichtssaal waren. Und weiter: »Götzl verlangt Ruhe, rausgeworfen werden sie nicht.«
 
Das ist Deutschland 2018. Hier darf man in einem Gerichtssaal einem verurteilten Neonazi zujubeln und damit seine Opfer und ihre Angehörigen verhöhnen, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.
 
In Deutschland 2018 darf man sich auch zu seinem 69. Geburtstag über 69 abgeschobene Afghanen freuen, ohne seinen Posten als Bundesinnenminister auf der Stelle räumen zu müssen.
 
In Deutschland 2018 darf man sich übrigens auf Schulhöfen auch, wie mir eine Freundin unlängst erzählte, gegenseitig als »Du Jude!« oder »Du schwules Opfer!« beschimpfen, ohne dass etwas dagegen unternommen wird, am wenigsten von den Eltern. Deren Argument? »Mein Kind sagt so etwas nicht.«
 
Natürlich ermöglichen Achtjährige keinen NSU, ihnen geht es nur um Provokation. Und trotzdem sind sie die Ersten, bei denen man im Interesse einer toleranten Gesellschaft von Anfang an klare Grenzen ziehen muss – so paradox das auch klingen mag.
 
»Diese Begriffe sind in der Alltagskultur angekommen«, meint meine Freundin, deren Kinder immer wieder Schulfreunde nach Hause bringen, die dann genau bis zum ersten »Du Jude« bleiben dürfen. Als sie bei einem Elternabend das Problem thematisierte und geeignete Konsequenzen besprechen wollte, hörte sie rund um sich jedoch nur: »Mein Kind sagt so etwas nicht.«
 
»Diese Eltern lesen schon keine Märchen mehr vor, weil sie ihre Kinder vor zu viel Konfrontation mit dem Bösen beschützen wollen«, erzählt sie und versuchte deshalb, wenigstens mit ihrem eigenen Nachwuchs nach Bergen-Belsen zu fahren. Dort wurde ihr geantwortet, dass die Kleinen noch zu klein seien.
 
Die sind acht und zehn Jahre alt und gehen mit Kindern in die Schule, die sich gegenseitig »Du Jude« schimpfen.
 
Was uns fehlt, ist ein gesellschaftliches, eindeutiges, vielleicht manchmal eben auch autoritäres »So nicht!«, das aber auch ausgesprochen werden muss, und das lieber zu früh (auf dem Schulhof) als zu spät (wenn jemand bereits Bundesinnenminister ist). Wir sind, findet meine Freundin, längst in ein »Aufklärungsdickicht« geraten, wo lieber lang und breit erklärt wird, warum man etwas nicht tun sollte, anstatt klipp und klar zu sagen: »Hier ist Schluss, sonst …!«
 
Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sagte zum NSU-Urteil: »Gegen rassistische Gewalt setzen wir nicht nur die Stärke des Rechts. Gegen Intoleranz und Hass braucht es die Kraft der Vielfalt unserer offenen Gesellschaften – überall auf der Welt.«
 
Ja, das auch. Und viel öfter noch ein lautes, eindeutiges »Nein!«.
Gestern Abend gingen in Hamburg übrigens rund 1000 Menschen auf die Straße und forderten eine weitere Aufarbeitung des Mordes an Süleyman Tasköprü. Am 14. Juli findet eine weitere Kundgebung des Hamburger Bündnisses gegen Rechts statt unter dem Motto »Kein Schlussstrich nach dem Urteil im NSU-Prozess!« Da könnten es ein paar mehr werden.

 


NSU-Prozess: Lebenslange Haft für Zschäpe
 
Mehr als fünf Jahre wurde verhandelt, jetzt ist das Urteil gefallen: Höchststrafe für Beate Zschäpe. Die 43-Jährige war Teil der dreiköpfigen rechtsextremen Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU), die 15 Raubüberfälle, zwei Sprengstoffanschläge und zehn Morde verübte. Das Oberlandesgericht München hatte keinen Zweifel an der Mittäterschaft Zschäpes an allen NSU-Verbrechen und verurteilte sie zu einer lebenslangen Haftstrafe, stellte zudem eine besondere Schwere der Schuld fest. Auf eine anschließende Sicherheitsverwahrung verzichtete das Gericht. Die Hamburger Rechtsanwältin Gül Pinar war bei der Urteilsverkündung anwesend und sagte uns gestern: »Wir hoffen, dass die Aufklärung damit nicht endet.« Pinar vertritt die Familie des Bahrenfelder Gemüsehändlers Süleyman Tasköprü, der 2001 vom NSU erschossen wurde. Es müsse sich nun zeigen, »ob auch den Erkenntnissen hinsichtlich anderer Unterstützer und Mitglieder der Szene und auch möglichen Fehlern der Ermittlungsbehörde nachgegangen wird, eine Aufklärung stattfindet«. Urteile verhängte das Gericht gestern auch über die Mitangeklagten Ralf Wohlleben (Beihilfe zum Mord, zehn Jahre), Holger Gerlach (Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, drei Jahre), Carsten Schultze (Beihilfe zum Mord, drei Jahre Jugendstrafe) und André Eminger (Unterstützung einer terroristischen Vereinigung, zweieinhalb Jahre). Gerade im Fall Eminger empfindet Pinar das Urteil als zu milde: »Für die Angehörigen ist das ein Schlag ins Gesicht, wenn sie ihn hier breit grinsend sitzen sehen.« Das letzte juristische Wort in Sachen NSU wird wohl der Bundesgerichtshof haben – mehrere Verteidiger haben bereits angekündigt, in Revision gehen zu wollen.
 
   
   
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Hamburgs S-Bahn fährt in die Zukunft
 
Als eine der ersten Bahnen in Deutschland wird die Hamburger S-Bahn in ein neues Zeitalter eintreten. Bürgermeister Peter Tschentscher, Siemens-Vorstand Roland Busch und DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla stellen heute das Pilotprojekt »Digitale S-Bahn Hamburg« vor. Dank des European Train Control System (ETCS) sollen die S-Bahnen laut »Handelsblatt« bald um 20 Prozent dichter getaktet fahren können. Der Trick dahinter: Bislang musste ein Zug warten, bis der Streckenabschnitt vor ihm frei war. Dies wurde ihm mittels Signalanlagen angezeigt, die – vor allem am Hauptbahnhof – notorisch pannenanfällig waren und in der Vergangenheit für beinahe schon regelmäßige S-Bahn-Ausfälle sorgten. In Zukunft bekommt der Lokführer das Freigabesignal direkt in den Führerstand gefunkt. Das ETCS misst Bremsweg und Geschwindigkeit zwischen den Zügen und macht es damit möglich, dass sie schneller aufeinanderfolgen. Dürfen Pendler tatsächlich auf ein Ende des morgendlichen S-Bahn-Chaos hoffen? »Das kann klappen«, sagt Karl-Peter Naumann vom Fahrgastverband Pro Bahn. »In der Schweiz und in Dänemark wird es zum Teil schon gefahren.« Auch auf der neuen Schnellfahrtstrecke zwischen Berlin und München sei es bereits eingebaut. »Das System verursacht relativ hohe Investitionskosten, die kommen dann aber im Betrieb wieder rein«, sagt Naumann. Dass die Bahn, die ohnehin händeringend nach S-Bahn-Lokführern sucht, dadurch ein noch größeres Personalproblem bekommt, glaubt er nicht. Dank der Digitalisierung ist die Bahn auch frei für fahrerlose Züge. Naumann sorgt sich um etwas ganz anderes: »Wie kommen die Leute schnell genug vom Bahnsteig runter? Es nützt Ihnen ja nichts, wenn die Bahnen alle zwei Minuten ankommen, die Leute aber zwei Minuten brauchen, um den Bahnsteig wieder zu verlassen.« Aber so weit soll’s erst einmal kommen.

 


Mehr Sozialarbeiter durch duales Studium?
 
Sozialarbeiter in Hamburg sind hoch belastet und Mangelware, aber dringend benötigt. Was tun? Abhilfe soll ein dualer Studiengang »Soziale Arbeit« schaffen, der gezielt auf den Staatsdienst vorbereiten soll und – nach den dramatischen Fällen in Hamburg – ein verbindliches Modul »Kinderschutz« vorsieht. Wesentlicher Bestandteil der Idee von Senatorin Melanie Leonhard ist die Möglichkeit, bereits im Studium praxisnah zu arbeiten. »Studenten würden dann beispielsweise die Führungskräfte in den Jugendämtern bei ihrer Arbeit begleiten«, erklärt Marcel Schweitzer von der Sozialbehörde. »Dadurch wissen sie frühzeitig, was auf sie zukommt. Denn wir benötigen Menschen, die diesen Knochenjob durchhalten können.« Mehr Praxis im Studium könnte zudem eine reduzierte Einarbeitungszeit bedeuten, sagt Schweitzer. Gänzlich wegfallen – aktuell werden Jugendamtsmitarbeiter 18 Monate lang eingearbeitet, um gravierenden Fehleinschätzungen vorzubeugen – werde sie nicht. Leonhards Plan ist nicht unumstritten. »Unsere Kritik ist, dass dieses Studium auf einen bestimmten Bereich hin organisiert ist«, sagt Sieglinde Frieß von ver.di. »Dabei sollten alle den gleichen theoretischen Unterbau haben.« Nur so hätten die Absolventen später die Wahl, in welchem Bereich sie tätig werden wollen – ob im Jugendamt oder doch lieber in einem Jugendclub. Wichtiger als die Stärkung eines speziellen Bereichs sei daher der Ausbau der Studienplatz-Kapazitäten im sozialen Bereich insgesamt. Ob und wie das duale Studium à la Leonhard in absehbarer Zeit überhaupt in Hamburg angeboten werden kann, wird derzeit in Gesprächen mit möglichen Kooperationspartnern ausgelotet.
 
   
   
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»Normalerweise bin ich es, die genervt ist«

Falls Sie dieser Tage Menschen sehen, die sich seltsam verhalten, könnte es Kunst sein. Beim »Treffen Total« arbeiten 25 internationale Künstler aus den Bereichen Performance, Tanz, Theater und Musik vier Wochen lang an einem Kunstwerk zum Thema Tourismus und öffentlicher Raum. Dafür laufen sie rückwärts von Teufelsbrück nach Oevelgönne, stehen vor Sehenswürdigkeiten still oder rollen Treppen hinunter. Theatermacherin und Autorin Greta Granderath ist Teil der Gruppe und hat uns erklärt, was das Ganze soll.
 
Elbvertiefung: Was wollen Sie erreichen, indem Sie die Treppen an den Landungsbrücken hinunterrollen?
Greta Granderath: Man macht zum Beispiel sichtbar, welche ungeschriebenen Gesetze es an einem Ort gibt. An manchen Orten fragen die Leute, ob man Hilfe braucht, an anderen – wie den Landungsbrücken – machen sie Fotos, und wir werden sofort zu einer Touristenattraktion. Wir waren auch am Hansaplatz, wo Menschen im öffentlichen Raum schlafen. Wenn ich mich dort hinlege, hat das eine ganz andere Wirkung, als wenn ich es am Elbstrand tue.
 
EV: Wie findet man Sie?
Granderath: Wir haben ein Blog und eine digitale Hamburg-Stadtkarte, in die wir alles für ein bis zwei Tage im Voraus eintragen, sodass man nachgucken kann, wo etwas stattfindet.
 
EV: Wie reagieren die Menschen auf Ihre Kunst?
Granderath: Ganz unterschiedlich. Wenn man in einer sehr touristischen Gegend ist, fällt man gar nicht auf. Wenn man irgendwo ist, wo Tourismus ein Problem ist, sind die Leute eher kritisch. Aber viele sind interessiert. Beim Rückwärtslaufen gab es ganz viele Fragen: Ist das ein Wettbewerb? Ist das ein neuer Trend? Interessant ist: Wenn man es filmt und die Leute eine Kamera sehen, können sie es eher einordnen. Deshalb lassen wir die Kamera manchmal bewusst weg.
 
EV: Sie leben selbst in Hamburg. Nehmen Sie die Stadt jetzt anders wahr?
Granderath: Es ist ein Rollenwechsel. Wir sind als Gruppe in Altona spazieren gegangen und wurden sofort als Touristen wahrgenommen. Manche Leute saßen beim Kaffee und waren genervt. Normalerweise bin ich es, die genervt ist, weil mir Touristen vor das Fahrrad laufen.
 
EV: Was hat der Tourismus in Hamburg von Ihrer Kunst?
Granderath: Als abstraktes Phänomen hat er nichts davon und soll auch nichts davon haben. Aber die Touristen und Touristinnen haben etwas davon. Zum Beispiel einen Blickwechsel: Wer kann reisen? Wird die Stadt nur nach Fotomotiven abgesucht? Welche Sachen verschwinden aus unserem Blickfeld? Ich habe ein kleines Buch mit Handlungsanweisungen angelegt, wie »Besuch den Alten Elbtunnel!«, aber auch: »Jedes Mal, wenn du ein Foto gemacht hast, dreh dich um und fotografier auch in die andere Richtung.«
 
Die Aktion geht noch bis zum 21. Juli, vom 19. bis zum 21. Juli findet auf Kampnagel der große Abschluss statt: »das Fest«.

 


PI – Pennt immer

40.000 Menschen aus dem Kreis Pinneberg pendeln täglich zur Arbeit nach Hamburg, 12.000 Hamburger fahren in die umgekehrte Richtung, trotzdem werden Pinneberg und seine Einwohner von den Großstädtern nur belächelt. Was macht das eigentlich mit den Pinnebergern, hat sich unser Kollege Moritz Herrmann gefragt und sich auf den Weg gemacht, um herauszufinden, ob Pinneberg und Hamburg mehr verbindet als nur die S-Bahn. Welche Antworten er im Rathaus und im Stadtmuseum, am Bahnhof und in der Kneipe gefunden hat, lesen Sie ab heute auf den Hamburg-Seiten der aktuellen ZEIT-Ausgabe am Kiosk oder digital hier. Wir verraten nur so viel: »Das Trauma ist tief verwurzelt.«
   
   
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11vertiefung
Die WM-Kolumne von Tina Pokern
 
Tina Pokern
 
»Ich komme aus einer Skifahrerfamilie. Das ist unser Metier. Balljonglage weniger. Die großen Turniere haben wir damals trotzdem gemeinsam gesehen, so wie Boxen oder die Tour de France. Wichtiger war aber immer der Schnee, das richtige Wachs und die Taillierung der Ski. Und so korreliert auch meine Liebe zum Fußball mit dem zugenommenen Abstand zu den Bergen. Zum großen Amüsement meiner Eltern, die mich mit Kurznachrichten durch diese WM begleiten, meine ersten Prognosen im Tippspiel liebevoll als ›Hosenscheißertipps‹ bezeichneten (sie hatten wie immer recht!), und mir, nachdem ich mal wieder Detailwissen vor mich hin monologisierte, schallend lachend nahelegten, Jogi Löws Posten zu übernehmen. Seit Samstag bekomme ich nun kommentarlos Flaggen digital zugesandt. Das soll dann soviel heißen wie: ›Die machen’s am Ende!‹ Erst war’s die englische, dann die belgische, dann wieder die englische. Das sprichwörtliche Fähnlein im Winde hat Einzug auf dem Dach meines Elternhauses gehalten. Und für England sah es gestern eine Halbzeit lang wirklich so aus, als könnten sie nach 52 Jahren endlich mal wieder ein WM-Finale spielen, als wäre es soweit: ›Football is coming home.‹  Die Kroaten aber hatten den längeren Atem. Dritte Verlängerung in Folge, dritter Sieg. Und nu? Kurz vor Ende des Spiels bekam ich eine neue Flagge zugesandt – die kroatische.«
 
 
Spielergebnisse
Kroatien2     :1   England
 
Tippspielergebnisse
 
Beste Spieler
PlatzSpielerPunkteTeam
1micky276mickysteam
2FlyingElsman75
3PapaHeinz73
Beste Teams
PlatzTeamPunkte
1GofortheCup68.00
2mickysteam67.00
35. Stern66.50
 
 
Tippspiel Sponsoren
 
 
Mittagstisch
 
 
Wuchtig, aber lasch
 

»Steak, Burger, Fisch, Vegan« – so beschreibt Rio the Grillbar ihr Angebot. Zwei Filialen gibt es in Hamburg, eine in Ohlsdorf, eine in der Neustadt. Letztere kann, direkt am Großneumarkt gelegen, mit einem großzügigen Außenbereich punkten. Die wuchtigen Bänke und Tische lassen einen erst gar nicht auf die Idee kommen, hier etwas »Kleines« zu bestellen. Entsprechend findet man auf der Mittagskarte neben einem Salat (vom Buffet 5,90 Euro) vor allem Fleisch (um die 9 Euro): Roastbeef mit Bratkartoffeln, Burger, Hähnchenbrust mit Gemüse, Grillteller und ein Fischgericht (Rotbarsch mit Petersilienkartoffeln). Die Wahl fällt auf den »Flash-Burger«: Hähnchenbrust, Zwiebeln, Käse, Tomate, Salat mit »Helden-Sauce«. Leider ist er lasch und uninspiriert zubereitet. Auch der Salat, den sich jeder Mittagstisch-Esser noch vorweg vom Buffet holen darf, kommt ziemlich einfallslos daher. Wenigstens die Bedienung ist aufmerksam und freundlich. Damit kann sie den insgesamt enttäuschenden Eindruck allerdings nicht retten.
 
Neustadt, Rio the Grillbar, Großneumarkt 58, Mittagstisch Mo–Fr 12–17 Uhr
 
Thomas Worthmann
 
Alle Mittagstische im ZEIT Gastroführer
 
Gastro-Karte
 
   
   
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Verlosung
 
 
 
»Encore! Die ZEIT-Meisterklasse »Machen Sie Ihren eigenen Podcast« geht in die zweite Runde. Für einen Podcast braucht es Allrounder: Moderator, Produzent, Redakteur und PR-Stratege – alles in einem. Diane Hielscher, selbst Allrounderin durch ihre Erfahrungen als Moderatorin, Redakteurin, Journalistin und Podcasterin, gibt Ihnen gestalterische und technische Starthilfe für eine eigene Produktion: Wie wird ein Podcast geplant, vorbereitet, aufgezeichnet und produziert? Welches Format ist geeignet? Wie viele Folgen lang kann man über dasselbe Thema sprechen? Welches Mikrofon und welche Aufnahmegeräte eignen sich am besten? Wir verlosen zwei Karten für den Workshop zum Thema Podcasts am Mittwoch, 1. August, ab 18.30 Uhr im Helmut-Schmidt-Haus. Senden Sie uns bis morgen, 12 Uhr, eine E-Mail an elbvertiefung@zeit.de, Betreff »Podcast«. Viel Glück!
 
 
 
Was geht
 
 
 
»Unfair Game? »Sportliche Großevents finden oft in Ländern statt, in denen Menschenrechte wenig zählen. Auch die WM in Russland ist von Skandalen begleitet. Skandalumwittert ist auch der ausrichtende Fußballverband FIFA«, heißt es auf der Seite der Friedrich-Ebert-Stiftung. Trägt Fußball soziale und politische Verantwortung? Florian Bauer, sportpolitischer Experte der ARD, und Andreas Rettig, Geschäftsführer des FC St. Pauli, diskutieren, moderiert von Cathrin Gilbert, ZEIT-Redakteurin für Politik und Fußball.
Julius-Leber-Forum, Rathausmarkt 5, 19 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung unter hamburg@fes.de
»Freiluftklimpern: Dass Akustikversionen nicht nur bei Lagerfeuer-Darbietungen von Wonderwall funktionieren, stellen die Knust Acoustics Sommersessions Mal für Mal unter Beweis. Heute zeigen Otto Normal, Provinz und das Levi's Music Project jeweils für eine halbe Stunde ihr Können auf dem Gebiet.
Knust, Lattenplatz, Neuer Kamp 30, 18 Uhr, Mindestspende 5 Euro
 
 
 
 
 
Tipps für Kids
 
 
 
»MiniMedi: Onno ist Fischer, lebt auf einer Hallig und ist am liebsten auf See. Als er dann aber seekrank wird und das nicht mehr geht, schwemmt die Flut plötzlich einen kleinen Otter an Land, Ontje. In diesem Ferienbilderbuchkino findet Onno in Ontje seinen allerdicksten Freund.
Bücherhalle Bramfeld, Herthastraße 18, 15–15.30 Uhr, Eintritt frei
»Medi: Zwar sind wir bei der jetzigen WM bereits ausgeschieden, doch immerhin gibt die Fußballjugend Hoffnung für die kommenden Jahre. Deshalb sind auch alle 10- bis 14-Jährigen eingeladen, ihren persönlichen Weltmeister beim Tipp-Kick-Turnier der Volksdorfer Bücherhalle zu ermitteln.
Bücherhalle Volksdorf, 14 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung unter volksdorf@buecherhallen.de
»Medi: Müll auf den Straßen, Müll in den Weltmeeren, überall Müll. Im Rahmen des Sommerferienprogramms baut Anna Fabuli heute daraus etwas: Mit 6 bis 12 Jahre jungen Bastelwütigen werden im Müllmonster-Workshop Schattenfiguren erschaffen.
Bücherhalle Holstenstraße, Norderreihe 5–7, 15–17 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung unter holstenstrasse@buecherhallen.de
»MediMaxi: Der Sternenhimmel kann sich in ein riesengroßes Bilderbuch verwandeln, sofern man weiß, wo die Bilder versteckt sind. Ebi Naumann findet Sternbilder für und mit Kindern ab sechs in dem Live-Programm »Der große Bär im Sternenmeer«. Denn, so Naumann, »ihnen auf die Spur zu kommen ist ein aufregendes Spiel«.
Planetarium Hamburg, Linnering 1, Di, 15 Uhr, 11 Euro, ermäßigt 7 Euro
 
 
 
   
   
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ZEIT für die Schule
   
   
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Zwei junge Frauen unterhalten sich an einer Ampel in Eppendorf.
»Guck mal, der alte Silberfuchs, der wohnt bei uns im Haus, ist auch schon Mitte 70, sieht aber noch super aus«, sagt die eine.
»Macht der noch was?«, fragt die andere.
»Ich glaube, nur ein bisschen Botox, mehr nicht.«
»Ich meine, arbeitet er noch?«

Gehört von Ruth Eichhorn
 
 
   
   
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ZEIT Akademie
   
   
 
 
Meine Stadt
 
 
 
 
Eine Hommage an Alfred Hitchcock? Oder nur die wunderschön morbide Fassade des 3001-Kinos?
 
Foto: Norbert Fliether
 

Erratum

Im gestrigen Bericht über illegal vermietete Ferienwohnungen sollte der Wohnraum selbstverständlich den Einwohner vorbehalten bleiben. Hier war Freud stärker als die Finger.
 
Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de
 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!
 
Ihre
Sigrid Neudecker
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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