| Guten Morgen, | | |
ich bin zwar wieder da, aber von durchgeknallten Radfahrern ist hier erst mal nicht die Rede. Dazu besteht auch kein Anlass, denn in der Stadt ist es zwar etwas heiß (was hätten wir letztes Jahr nach diesen Worten gelechzt!), aber sonst sehr entspannt: Auf dem Fußweg ist weniger los, auf dem Radweg dito, auf der Fahrbahn erst recht, ja, es gibt freie Tische vor den Restaurants – und für alle, die das nötig haben, sogar freie Parkplätze! Selbst die Familie aus dem Hinterhof, die alle, die es nicht hören wollten, bei stets offenem Fenster zuverlässig über ihr Privatleben auf dem Laufenden hielt, ist verreist (ich weiß dank ihrer ausgiebigen Telefonate auf dem Balkon sogar, wohin, wie lange und mit wem): So schön wie in den Ferien ist es in unserer Stadt sonst nie. Daheimbleiben, wenn alle wegfahren, scheint eh zum heimlichen Trend zu werden. Ein Bekannter vertraute mir an, dass er das schon seit Jahren täte, in der Firma aber vorgebe, mit all den anderen Tausenden und Abertausenden auf Mallorca zu braten oder im Gänsemarsch den Jakobsweg zu pilgern. Da ich ihm all dies bisher ebenfalls abnahm, weiß ich nicht so recht, ob ich nun sein Fake-Geständnis vorbehaltlos glauben darf.
Wie auch immer: Alle, die Hamburg dann genießen wollen, wenn es am schönsten ist, werden wir in den nächsten Tagen noch ein paar besondere Tipps mitgeben. Und falls auch Sie etwas haben, das Sie mit einer Handvoll vertrauenswürdiger Leser teilen wollen: ein außergewöhnliches Event, ein kleines Erlebnis, einen ganz besonderen Ort: Her damit, wir verraten es nur hier ...
Sollten Sie all dies, auch das ein Trend, nun auf dem Weg ins überfüllte Venedig oder überlaufene Paris lesen, müssen Sie nicht stante pede das Steuer herumreißen oder sich in den erstbesten (und leider überfüllten) Zug in die Gegenrichtung setzen. Vielleicht reicht auch nur eine kleine Kurskorrektur, um abseits der Massen zu urlauben. Wo? Das steht in der aktuellen ZEIT-Titelgeschichte »Hier sind Sie jetzt ganz allein!«.
Und noch ein Satz an all jene, die das relative Alleinsein im ferienleeren Hamburg gerade so sehr genießen: Könnten wir uns dieses Gefühl der sommerlichen Entspannung nicht auch im Umgang mit anderen für die Zeit nach den Ferien bewahren?
BUND klagt gegen Luftreinhalteplan der Stadt
Der Umweltverband BUND will heute beim Verwaltungsgericht Klage gegen den Hamburger Luftreinhalteplan einreichen. Der Grund: Am Freitag habe die Umweltbehörde mitgeteilt, den 2012 in Kraft getretenen Plan nicht nachzubessern. »Die Entscheidung der Umweltbehörde kommt nicht überraschend, da sich Bürgermeister Peter Tschentscher bereits eindeutig gegen weitere Fahrverbote ausgesprochen hat«, sagt Paul Schmid, Sprecher des BUND Hamburg. Der Umweltverband hatte die Behörde im Juni aufgefordert, großflächige Durchfahrtsverbote für Dieselfahrzeuge zu prüfen und auszuweisen, um die Stickoxid-Grenzwerte schnellstmöglich einzuhalten. Bislang gibt es lediglich Durchfahrtsbeschränkungen für ältere Modelle in der Stresemannstraße (nur Lkw sowie in der Max-Brauer-Allee (Pkw und Lkw). Das Bundesverwaltungsgericht habe im Fall von Stuttgart entschieden, dass zonale Fahrverbote rechtmäßig und somit auch zu prüfen und gegebenenfalls anzuwenden seien, so der BUND. Um dies auch in Hamburg umzusetzen, wird jetzt geklagt. Unterstützung kommt von den Linken. »Wer es ernst meint mit Gesundheitsschutz, muss auch unpopuläre Maßnahmen vertreten«, betont Heike Sudmann, verkehrspolitische Sprecherin der Bürgerschaftsfraktion. |
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