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das Risiko, in Hamburg Opfer einer Straftat zu werden, sinkt – das geht aus einem internen Papier zur Polizeilichen Kriminalitätsstatistik hervor, das NDR 90,3 vorliegt. Demnach habe die Hamburger Polizei im ersten Halbjahr dieses Jahres genau 110.239 Straftaten gezählt, 4,4 Prozent weniger als zur gleichen Zeit 2017. Besonders die Zahl der »Wohnungseinbruchsdiebstähle« – ja, ein sehr deutsches Wort – ging zurück, um 22,9 Prozent, um genau zu sein. Zudem wurden 12,5 Prozent weniger Diebstahlsdelikte gezählt. Nun könnte man schlussfolgern: Hamburg wird sicherer. Allerdings ist Sicherheit eine ziemlich vertrackte Angelegenheit, Kriminologen unterscheiden ja nicht ohne Grund zwischen »objektiver« und »subjektiver Sicherheitslage«. Wer objektiv sicher ist, muss sich noch lange nicht so fühlen. Und ein Gefühl ist höchst persönlich, lässt sich nicht immer rational begründen, es wird von vielen, oft diffusen Faktoren bestimmt. Aber, das muss man den Gefühlen leider lassen: Sie sind real, und lassen sich nicht mal eben abschalten. »Die Lebensqualität entsteht nicht durch die Kriminalstatistik«, sagte Innensenator Andy Grote kürzlich im Interview mit der ZEIT:Hamburg, »sondern durch das persönliche Sicherheitsgefühl.« Letzteres hänge »stark davon ab, ob die Leute sehen, dass Polizei da ist und sich auch um die alltäglichen Dinge kümmert.« Nun wird die Polizei also 100 zusätzliche Hilfspolizisten einstellen, mehr Präsenz zeigen und so signalisieren, dass auch kleinere Ordnungswidrigkeiten konsequent verfolgt werden. Sicher ist sicher. Wie gestern bekannt wurde, erwägt die Polizei außerdem, Beamte des täglichen Dienstes mit sogenannten Tasern auszustatten. Bisher tragen in Hamburg nur Spezialeinheiten solche Elektroschocker bei sich. Schon beim Anblick eines solchen Tasers würden »gewalttätige, alkoholisierte oder unter Drogen stehende Personen häufig kooperativ«, heißt es. Zudem könne der Einsatz einer Schusswaffe vermieden werden, Störer leisteten weniger Widerstand – und weniger Menschen würden verletzt. Beschlossene Sache ist der Taser-Großeinsatz allerdings noch nicht, eine Ausweitung wird noch geprüft. Wie gesagt, Unsicherheit und Ängste sind etwas sehr Intimes. Einer Umfrage des Helmholtz-Zentrums Geesthacht zufolge haben etwa immer mehr Hamburger Angst vor den Folgen des Klimawandels, 55 Prozent der Befragten fürchten eine Naturkatastrophe in Hamburg. Und sehr viele Hamburger dürften noch viel realere, soziale Ängste umtreiben, etwa die vor dem Fall in die Altersarmut. Was meinen Sie? Fühlen Sie sich sicherer, wenn Ihnen mehr Polizisten auf der Straße begegnen? Oder geht es Ihnen so wie mir – fühlen Sie sich so vielmehr daran erinnert, dass Sicherheit etwas ist, das erst noch hergestellt werden muss?
ZEIT-Tippspiel: C’est fini!
Vive la France! Hunderttausende feierten gestern die französische Nationalmannschaft auf der Champs-Élysées in Paris. Und mit dem Sieg der Franzosen fand natürlich auch unser WM-Tippspiel seinen Abschluss. Wir bedanken uns bei den Hunderten Tipperinnen und Tippern, die mitgemacht haben – und gratulieren dem wohlverdienten Gewinner mit dem poetischen Namen »micky2 83«, den wir gestern leider nicht persönlich erreichen konnten. Vermutlich packt er schon die Koffer für die gewonnene Kreuzfahrt nach Southampton (nein, wir sind nicht neidisch … ). Auf Platz 2 und 3 folgen »FlyingElsman 82« und »PapaHeinz 81«. Und woran es am Ende nun lag, dass wir von der Elbvertiefung es nur auf Platz 60 im Team-Ranking geschafft haben, an fehlender Expertise, mangelndem Ehrgeiz oder an gewissen einzelnen Team-Mitgliedern, die hin und wieder das Tippen vergessen haben…? Das werden wir wohl nie erfahren. Seufz. |
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