fühlt sich dein Leben auch manchmal an wie ein nicht sehr origineller Coming-of-Age-Film? Meines manchmal schon und ich weiß dann nie, ob ich alles richtig oder alles falsch gemacht habe.
Zum Beispiel letztes Wochenende. Da habe ich meine beste Freundin in Gießen besucht. Samstagnacht saßen wir zu sechst in einem weißen alten Mercedes auf dem Parkplatz vor dem Club. Der Bass wummerte von der anderen Straßenseite zu uns. Aber eigentlich waren wir viel lieber hier rauchend im Auto. Ein warmer Kasten Bier lag zu unseren Füßen. Eine große Flasche Wodka aufgefüllt mit Mate auf dem Armaturenbrett und
Harmony FM spielte einen Knaller nach dem anderen. ABBA, Queen, Madonna.
Am nächsten Morgen fragten wir uns, wo der Kater blieb, bei all dem Bier, das wir getrunken hatten. Wir saßen auf der Terrasse und diskutierten die Eskapaden der Nacht. Zum Beispiel wer mit wem später im Club noch geknutscht hatte. Wie gesagt: nicht besser als der Plot eines mittelmäßigen Films. Und trotzdem waren wir uns sicher, dass der Abend besser nicht hätte sein können.
Unsere Autorin Laura Nunziante wachte vor einem halben Jahr nach einer durchgefeierten Nacht auf und beschloss ihr Leben zu ändern. Sie war noch betrunken, als sie am Frühstückstisch verkündete: Nie wieder Alkohol.
In ihrem Text für ZEIT Campus ONLINE zieht sie Bilanz und erzählt, wie sie plötzlich Freundschaften in Frage stellte. Und warum sie neu lernen musste sich zu streiten.
Einen schönen Start in die Woche wünscht
Amna Franzke
Verantwortliche Redakteurin ZEIT Campus ONLINE