Förderatlas 2018 | DEAL-Eskalation | Russland foult | 3½ Fragen an Lisa David

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
einige von Ihnen haben schon Semesterferien, Pardon: Vorlesungsfreie Zeit. Legen Sie ruhig mal die Beine hoch und atmen Sie durch. (Alle anderen halten bitte noch durch!) Wir haben uns fleißig durch den neuen Förderatlas gelesen, nehmen aber auch die mahnenden Worte zur Deutung desselben durch Peter Strohschneider zur Kenntnis (Das ist wichtig). Und Lisa David vom Fortbildungszentrum Hochschullehre der Uni Bayreuth hat einen Tipp, den Sie heute Abend beim Kochen mal ausprobieren können (Dreieinhalb Fragen).  
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Förderatlas 2018
Für Wissenschaftsjunkies wie unsereins ist das immer ein Fest: Wenn alle drei Jahre der neue DFG-Förderatlas erscheint und man sich mit frischen Zahlen zur Hochschul- und Wissenschaftsfinanzierung vollsaugen kann. Wir sind vom Lesen noch ganz high und empfehlen, nicht nur das PDF durchzuscrollen, sondern sich auf der Förderatlas-Website durch das Kartenmaterial zu klicken. Besonders interessant folgende Tendenzen: 1. Das Verhältnis von Grund- und Drittmitteln verschiebt sich zugunsten ersterer: Der Drittmittelanteil in der Gesamtfinanzierung der Hochschulen ist stabil; 2015 lag er bei 7,4 Milliarden Euro (davon kommen 33,1 Prozent von der DFG). Die Grundfinanzierung jedoch steigt kontinuierlich, seit 2008 um 4,4 Prozent, sie lag 2015 bei 20 Milliarden Euro. 2. Deutschland liegt in der EU zwar vorne mit den Ausgaben für Forschung und Entwicklung – sie lagen zuletzt bei 114,8 Milliarden US-Dollar (EU28: 386,5 Mrd.). Die Drittmittel aus Industrie und Wirtschaft, die an die Hochschulen fließen, schrumpfen jedoch sowohl anteilig als auch absolut, zuletzt lagen sie bei 1,41 Mrd. Euro (das sind 19 Prozent; 2006 lagen sie bei 26,2 Prozent). (Tagesspiegel; Badische Zeitung) – Und was macht man jetzt mit den Zahlen? Peter Strohschneider hatte dazu einen guten Ratschlag parat; bei der Vorstellung des Berichts in Berlin kommentierte er: „Die Zahlen liefern erst dann einen argumentativen Mehrwert, wenn man eine Argumentationslinie schafft, die mehr umfasst, als die Zahlen selbst.“
  
 
 
Deal-Verhandlungen pausieren erneut
Nächste Eskalationsstufe in den DEAL-Verhandlungen zwischen deutscher Wissenschaft und Verlagsriese Elsevier: Die HRK verkündete Ende letzter Woche eine erneute Unterbrechung der Verhandlungen um die Bundeslizenzen. Der Verlag sei weiterhin „nicht bereit, einen wissenschaftsadäquaten Leistungsumfang unter den Grundsätzen des Open Access anzubieten, der nachhaltig finanzierbar ist“, sagte HRK-Präsident Horst Hippler in dem Statement. (Blog von Jan-Martin Wiarda)
  
 
 
Russland foult
In Russland wird gekickt, und zwar: rausgekickt. Der Privatuniversität Moscow School of Social and Economic Sciences wurde die Lizenz entzogen; die Bildungsstandards der Hochschule seien nicht ausreichend gesichert – vermutet wird aber, dass sich dahinter eine politische Motivation verbirgt. 2016 wurde schon der European University in St. Petersburg die Lizenz entzogen. 230 Wissenschaftler protestierten in einem Offenen Brief. Die SZ berichtet ausführlich. 
  
   
 
 
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
393.400 
Wissenschaftliches und künstlerisches Personal an deutschen Hochschulen und Hochschulkliniken im Jahr 2015, darunter sind 153.000 Frauen (39 Prozent). 
   
 
   
   
   
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an…
 
 
   
 
   
Dr. Lisa David

Hochschuldidaktikerin, u.a. am Fortbildungszentrum Hochschullehre der Universität Bayreuth
Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt?
Ein befreundeter Koch hat mir verraten, dass Parmesan die Béchamelsauce für eine Lasagne in ein besonderes feines Geschmackserlebnis verwandelt.

Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Lehrstuhlinhaber*innen sollen Ihre Mitarbeiter*innen unterstützen, gute Lehre zu machen. Oder ihnen den Weg, hochschuldidaktische Weiterbildungsangebot wahrzunehmen, nicht versperren. Forschung darf kein Selbstzweck sein, die zusätzlich jegliche Zeit für Lehrplanung verspeist. Ohne Lehre keine Universität. Universitätslehrende sollen sich ihrer Wirksamkeit und Wirkung auf die Bildungsbiographie von Studierenden bewusst sein.

Lektüre muss sein. Welche?
Wichtig ist, wie man liest. Jede Art der Lektüre erlaubt inspirierte Gedanken. Auch Audio-Beiträge laden zum Denken ein – das vereinfacht das Autofahren.

Und sonst so?
Soweit so gut. Die Sonne hilft. 
   
 
   
 
 
   
 
 
   
   
   
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Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
Die verbotene Universität Angehörige der Bahai-Religion haben im Iran Hochschulverbot. Seit dreißig Jahren lernen sie im Untergrund. Wie studiert man, wenn Studieren illegal ist? 

Klempner? Kommt nicht infrage Schule geschafft – und was nun? Neun Zehntklässler aus Lüneburg über die schwere Entscheidung, einen »Beruf fürs Leben« zu finden Wo Experten zögern Der sinnstiftende Intellektuelle war einmal. Aber wer tritt nun an seine Stelle – und hat Antworten 
auf die großen Fragen der Zukunft?

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