HSH: Wir sind sie endlich los!

 
+ Hamburg hat einen neuen Feiertag + teure Nachtflüge + Dudde wird Schupo-Chef + Nistkästen für Kirschdiebe + siegreicher »Mümmel-Express« + Toilette für alle +
 

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Gute Überlebenschancen für Schneemänner (und -frauen!): Obwohl sie heute einiges an Sonnenstrahlen wegstecken müssen, bleibt es frostig mit minus zwölf Grad am Morgen und maximal minus fünf Grad im Laufe des Tages. Gut in Form bleiben die Schneeleute auch, denn neue Flocken sind nicht zu erwarten. Achtung: Geringere Überlebenschancen haben nach wie vor alle, die trotz Warnung aufs Natureis steigen.
   
 
Guten Morgen,
 
Sigrid Neudecker
 
Sigrid Neudecker / Foto: Gretje Treiber
 
mehr als zweieinhalb Stunden debattierten die Bürgerschaftsabgeordneten gestern, ob denn nun der 31. Oktober unser neuer Feiertag werden solle – oder doch der Tag der Kapitulation Hitlerdeutschlands am 8. Mai oder der bislang bereits als internationaler Frauentag begangene 8. März oder gar der 23. Mai als Tag des Grundgesetzes.
 
Zweieinhalb Stunden Debatte, was die FDP-Abgeordnete Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein als »parlamentarische Kuriosität« bezeichnete, da die Mehrheit schon längst feststand. »Diese Feiertagsdebatte ist eine Fiktion. Es wird nur scheinbar ergebnisoffen diskutiert«, kritisierte sie. Die viel zitierte »Sternstunde des Parlaments« – unterschiedliche Fraktionen und Abgeordnete hatten sich zu Gruppenanträgen zusammengefunden – sei jedenfalls nicht zu erkennen.
 
Auch die Linken-Abgeordnete Christiane Schneider war etwas verstimmt. »Zum ersten Mal gibt es in dieser Bürgerschaft Gruppenanträge«, sagte sie. »Das hatte einen langen Vorlauf.« Doch auch für sie war die Diskussion eher Makulatur, schließlich hatten sich die Regierungschefs von Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein bereits Anfang Februar auf den 31. Oktober geeinigt. »Damit haben sie unsere heutige Debatte entwertet«, kritisierte Schneider. Gleichwohl warb jede Gruppe unbeirrt um ihren Vorschlag. Andreas Dressler (SPD) führte den praktischen Aspekt eines gemeinsamen Feiertages für alle Nordlichter an. »Wir müssen auch an das praktische Leben der Hamburger denken, die in einem Bundesland wohnen und im anderen arbeiten.«
 
Schlussendlich wurde es – Überraschung! – der Reformationstag, der aber nun völlig säkular »Tag der Reformation« heißen wird. Wohl auch, weil Martin Luther gestern in der Bürgerschaft mehr oder weniger durchgehend sein Fett abbekam. (Mark Spörrle erwähnte es gestern bereits.) Dietrich Wersich (CDU) betonte, dass dieser Tag »kein Gedächtnis für Luther« als Inspirationsgeber für Nazideutschland sein solle, sondern »Anlass, sich mit diesem grausamen Irrtum der Geschichte auseinanderzusetzen«.

Dazu haben nun vor allem die Abgeordneten rund um AfD-Chef Jörn Kruse Gelegenheit. In ihrem Antrag für den 23. Mai schrieben sie, der neue Feiertag solle ein Tag sein, der »positiv besetzt ist«. Und weiter: »Dies gilt z. B. nicht für den 8. Mai als Markierung des Kriegsendes.«

 


Wir sind sie endlich los!

Es ist vollbracht! Die HSH Nordbank wird – sofern die Parlamente in Hamburg und Schleswig-Holstein zustimmen – für eine Milliarde Euro an ein Finanzkonsortium verkauft. Dies beendet hoffentlich eine jahrelange Skandalgeschichte von milliardenteuren Fehlentscheidungen. Wir haben unseren Kollegen Oliver Hollenstein, einen der wenigen, die bei der ganzen Misere überhaupt noch durchblicken, gefragt, wie blau das Auge ist, mit dem Hamburg davongekommen sein könnte.
 
Elbvertiefung: Eine Milliarde Euro! Das ist doch ein super Deal, oder?
Oliver Hollenstein: Der Kaufpreis ist höher, als die meisten Beobachter vor einigen Monaten erwartet hätten – auch weil es offenbar mehrere ernsthafte Interessenten gab. Mit Jubel bin ich bei der HSH Nordbank aber vorsichtig. Der Deal lautet: Die Investoren geben den Ländern eine Milliarde Euro für die Bank, die Länder zahlen ihr im Gegenzug noch mehrere Milliarden Euro für Altlasten. Das ist akzeptabel, weil die Länder diese Milliarden sehr wahrscheinlich sowieso früher oder später hätten zahlen müssen. Aber es zeigt, wie groß das ganze Debakel ist.
 
EV: Wie viel wird uns die HSH am Ende gekostet haben?
Hollenstein: Wenn man den jetzigen Kaufpreis abrechnet, hat die Bank seit ihrer Rettung im Jahr 2009 die Länder etwa 12 Milliarden Euro gekostet. Berücksichtigt man auch die Verluste seit Gründung der Bank 2003, kommt man eher auf 15 Milliarden Euro. Unklar ist bisher außerdem, welche Risiken die Länder künftig noch absichern, da standen zuletzt etwas mehr als drei Milliarden Euro im Raum. Umgerechnet dürften es aber mehr als 4000 Euro für jeden Hamburger Steuerzahler werden.
 
EV: Eine Gruppe amerikanischer Finanzinvestoren kauft die HSH. Was wollen die mit einer hoch verschuldeten Bank?
Hollenstein: Die Investoren haben kein karitatives Interesse, die wollen ein Geschäft machen. Als Erstes werden sie nun die verbleibenden faulen Kredite von der Bank trennen. Sie könnten damit sogar Gewinn machen, sollte sich der Schiffsmarkt wieder erholen. Den verbleibenden Teil werden sie wohl sanieren: mehr Leistung mit weniger Mitarbeitern. Möglicherweise werden sie die sanierte Bank dann in einigen Jahren mit Gewinn verkaufen. Möglicherweise haben sie aber auch andere, strategische Pläne am deutschen Bankenmarkt: Der Investor Cerberus besitzt auch Anteile an der Deutschen Bank und der Commerzbank.
 
EV: Was sollte Hamburg aus diesem Debakel lernen?
Hollenstein: Die Lehre ist, dass der Staat nicht der bessere Unternehmer ist. Bei der Gründung der Bank träumte die Politik davon, dass die HSH die Haushalte sanieren sollte. Mit innovativen Finanzprodukten und Schiffsfinanzierung solle das große Geld verdient werden, schrieben sie 2003 ins Gesetz. Das waren genau die Geschäftsfelder, die die Bank später in den Abgrund rissen. Politiker von CDU und SPD nickten in den Jahren 2003 bis 2008 im Aufsichtsrat immer waghalsigere Geschäfte auf Risiko des Steuerzahlers ab – auch weil sie überhaupt nicht verstanden, was die Bank tut.
 
EV: Hätte man nicht früher Schluss machen sollen, anstatt Milliarden zu versenken?
Hollenstein: Diese Frage ist schwer zu beantworten, weil eben nicht eindeutig ist, wie teuer eine Abwicklung zu einem früheren Zeitpunkt gewesen wäre. Die Bank trug lange noch viel höhere Risiken für den Steuerzahler. Die Berater der Länder haben immer wieder behauptet, dass es günstiger sei, die Bank weiter zu betreiben. Ob das stimmt, lässt sich von außen nicht nachvollziehen. Selbst die Parlamentarier haben mit Verweis auf das Geschäftsgeheimnis nie genügend Einblick bekommen, um sich ein echtes eigenes Urteil bilden zu können. Diese Intransparenz macht es schwer, den Verantwortlichen zu vertrauen. Zumal die Bank bis zuletzt immer wieder ihre Situation geschönt hat und sich die Prognosen der Regierungen und ihrer Berater in erschreckender Regelmäßigkeit als falsch erwiesen haben.
 
EV: Wieso sitzt für all diese Machenschaften und Fehlentscheidungen eigentlich noch immer niemand hinter Gittern?
Hollenstein: Das Gerichtsverfahren gegen ehemalige Vorstände der Bank wird demnächst neu aufgerollt, möglicherweise ändert sich das dann. Aber es stimmt schon: Es gibt in dieser Geschichte bisher keine Schuldigen, dafür umso mehr Leute, die Schuld von sich weisen. Das ist unbefriedigend. Aber ein Teil der Wahrheit ist auch, dass hier das System versagt hat, dass jeder seinen Vorteil sah, aber nicht das Risiko für die Allgemeinheit. Die entscheidende Frage ist für mich, ob das heute in ähnlicher Form wieder passieren könnte. Ich bin mir – ehrlich gesagt – nicht sicher.
 
   
   
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Nachtflüge: Jetzt wird’s teuer

20.000 Euro für einen nächtlichen Abflug ohne Genehmigung: Die Hamburger Fluglärmschutzbeauftragte Gudrun Pieroh-Joußen greift gegen die Billigairline Easyjet erstmals hart durch. Hintergrund ist ein altes Problem: die immer wieder gestörte Nachtruhe am Hamburger Flughafen. Nach Mitternacht fliegt von dort (außer in medizinischen oder polizeilichen Notfällen) nichts ohne Ausnahmegenehmigung. Theoretisch. Praktisch geht es offenbar doch, wie der Fall Easyjet zeigt. Im Juli 2017 startete der Billigflieger ohne behördliche Erlaubnis nach Mitternacht einfach Richtung Mailand. »Ein absoluter Einzelfall«, versichert Janet Niemeyer aus der Flughafenpressestelle. Wie es dazu kommen konnte, könne sie aber auch nicht sagen. Ausnahmegenehmigungen habe es im vergangenen Jahr nur 36 Mal gegeben. Immer noch zu viele, wie Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) klarstellte. Die Erlaubnis zum Start nach Mitternacht vergibt die in seiner Behörde angesiedelte Fluglärmschutzbeauftragte, die aber nun andere Saiten aufziehen will. »Zu Recht«, findet Martin Mosel, Luftverkehrsexperte beim BUND Hamburg. »Wenn der Regelbruch bewusst in Kauf genommen wird, soll der Gesetzgeber zuschlagen.« Das sieht Kerstan ähnlich, auch mit Blick auf die »Verspätungsstunde« vor Mitternacht, in der Flüge zwar nicht grundsätzlich erlaubt, aber meist toleriert werden. Seine Behörde prüfe, »dieses Instrument auch gegen Airlines einzusetzen, die die Verspätungsregelung zwischen 23 Uhr und 24 Uhr im Übermaß missbräuchlich nutzen«.

 


Dudde wird Chef der Schutzpolizei

Karrieresprung für Hartmut Dudde: Der Polizeidirektor, bekannt als Einsatzleiter bei G20, soll Chef der mehr als 5000-köpfigen Schutzpolizei werden. Und nicht nur das: Sie soll auch noch breiter aufgestellt werden, wie uns Rafael Behr, Professor an der Akademie der Polizei, erklärt. Neben den Polizeikommissariaten in den Stadtteilen sollen künftig auch die Verkehrspolizei und die Landesbereitschaftspolizei dazugehören. »Dass Herr Dudde jetzt auch die Reiterstaffel, die Diensthunde und die Hubschrauberstaffel bekommt, deutet für mich darauf hin, dass die bürgernahe Schutzpolizei und die eher bürgerfernen geschlossenen Einheiten verschmelzen«, sagt Behr. »Das wird das Verhältnis von Polizei und Gesellschaft verändern.« Insgesamt sei ein offensives und dominantes Auftreten der Polizei zu erwarten – auch in Alltagssituationen, in denen sonst vielleicht ein bürgernaher Beamter mit Geduld und Gesprächen vor Ort versucht hätte zu deeskalieren. Dudde stehe für eine Law-and-Order-Polizei, die dank hochmoderner technologischer Ausrüstung jeden Ernstfall in den Griff zu bekommen glaubt. »Das ist genau die Strategie, die er im Vorfeld des G20-Gipfels nach außen hin vertreten hat«, sagt Behr. »Das Beschwichtigen von Konflikten ist nicht gerade sein Erkennungsmerkmal.« Für seine klare Kante zolle ihm die Kollegenschaft durchaus Respekt. Auch könne man die Personalie als politisches Signal verstehen, etwa: Die Polizei hat den G20-Gipfel erfolgreich bewältigt. Dass die Bewohner Hamburgs das oft anders wahrgenommen hätten, ist für Rafael Behr bezeichnend: »Im Lichte bisheriger Polizeiforschung betrachtet sind technologische Reformen immer damit verbunden gewesen, dass der Kontakt zur Zivilgesellschaft abnimmt.«
 
   
   
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Ich bin ein Star, holt mich hier rein!

So mancher Obstbauer und Winzer hat sich wohl ins Fäustchen gelacht, als bekannt wurde, dass der Bestand des ungeliebten Stars in den vergangenen zwei Jahrzehnten um bis zu 30 Prozent zurückgegangen ist. Schuld daran sind allerdings nicht die Bauern mit ihren Mistgabeln, sondern fehlende Lebensräume. Nun nimmt der Nabu den Vogel des Jahres mit einer Mitmach-Aktion unter seine Fittiche. Am Dienstag soll es dem Kirschendieb im Wilhelmsburger Inselpark mit 25 neuen Nistkästen kuschelig gemacht werden. »Der Rückgang der Stare zeigt, dass auch bei uns ansässige Arten, die relativ anspruchslos sind, Schwierigkeiten haben, Lebensräume zu finden«, erklärt Ilka Bodmann vom Nabu. Nicht nur der Grünflächenverlust im städtischen Raum, auch die Monotonie in den Gärten, der Pestizideinsatz auf dem Land und energetische Sanierungen von Gebäuden machen den Vögeln zu schaffen – selbst im eigentlich grünen Wilhelmsburg. Denn grün heißt nicht automatisch tiergerecht. Auch Meisen, Gartenrotschwanz und Fledermäuse haben ihre liebe Not, ein stilles Örtchen zum Nisten zu finden. Der Aktionstag im Rahmen der Kampagne »Aktiv für Hamburgs StadtNatur« soll Abhilfe schaffen. Freiwillige Helfer bringen die Kästen an, Werkzeug, Material und einen Imbiss stellt der Nabu. Besondere Fähigkeiten sind nicht erforderlich, den Nagel statt des Fingers zu treffen genügt bereits. Und zur Sache mit den Kirschen meint Bodmann: »Gäbe es mehr Vielfalt in den Gärten, Beerensträucher und Blühpflanzen, wäre der Schaden beim Einzelnen auch nicht so groß!«

Wer mitmachen möchte, meldet sich bis zum 5. März bei Fritz Rudolph vom Nabu telefonisch über (040) 69 70 89 37 oder E-Mail: rudolph@NABU-Hamburg.de an. Die Aktion soll etwa von 11 bis 15 Uhr stattfinden, der Treffpunkt wird nach Anmeldung bekannt gegeben.

 


»Mümmel-Express« geht als Erster ins Ziel

Klingt wie ein Sonderzug für ein Karnickel, ist aber eine der besten Schülerzeitungen Deutschlands: Der »Mümmel-Express« der Ganztagsgrundschule Mümmelmannsberg wurde in Potsdam soeben erneut beim Schülerzeitungswettbewerb der Länder in der Kategorie Grundschulen ausgezeichnet. Nachdem das Heft 2014 bereits den dritten Platz belegte, schafften die Mümmelmänner und -frauen diesmal unter 53 anderen Grundschulredaktionen aus ganz Deutschland Platz eins. Die Zeitung, die seit 2005 existiert, hatte zuvor zum dritten Mal auch den Hamburger Landeswettbewerb für sich entschieden. Prämiert wurde ein Heft, das sich »10 Jahre Smartphone« zum Hauptthema gemacht hat. Drei Lehrer und etwa 15 Schüler hatten im wöchentlichen Nachmittagskurs daran gearbeitet, Interviews geführt, Für-und-Wider-Texte geschrieben und sich mit gesellschaftspolitischen Themen auseinandergesetzt. Was macht den »Mümmel-Express« besser als alle anderen? »Ich glaube, es ist die Kontinuität, die Erfahrung«, sagt Lehrerin Birgit Matthiessen aus dem Redaktionsteam. »Und die Schüler sind begierig darauf, in den Kurs zu kommen.« Die Juroren beeindruckte jedenfalls »besonders die Vielfalt der Themen, das bunte Layout und die jugendgerechte Ansprache«. Hamburg bleibt also doch die Medienhauptstadt!
   
   
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Mittagstisch
 
 
Italiener der Spitzenklasse

Selbst wenn das Essen nicht gut wäre, ist das sehr schön und geschmackvoll eingerichtete Balducci Barmbek mit seiner herzlichen Bedienung einen Besuch wert. Da glänzt Samt auf Möbeln und Kissen, große Fenster lassen viel Licht herein, Kräutertöpfe sowie farblich abgestimmte Details von der Menükarte bis zur »Sal de Ibiza«-Salzmühle erfreuen das Auge. Aber das Essen ist dann ebenfalls großartig! Vorab wird mit Sepia eingefärbtes sowie Rosmarinbrot zum Olivenöl gereicht. Beim großen winterlichen Spinatsalat für 11,90 Euro ist der Speck kross und das Apfeldressing köstlich. Von der »Aktionskarte« kommt der Burger »Italy Style« für 13,90 Euro mit Biorindfleisch, gut gewürzter Guacamole und fluffig-knusprigem Brötchen, dazu Kartoffelschnitze. Mayo und Soßen im hübschen Holzkästchen sind von Stokes aus Suffolk. Und die Pizza dürfte eine der besten der Stadt sein, sie ist praktisch perfekt. Auch die hausgemachte Zitronen-Safran-Limo sowie der Espresso mit Praline lassen keine Wünsche offen. Man sieht sich!

Barmbek-Nord, Balducci, Massaquoipassage 1, Mo–Sa 9.30–21.30 Uhr
 

Christiane Paula Behrend

 
Alle Mittagstische im ZEIT Gastroführer
 
Gastro-Karte
 
 
 
Zugriff!
 
 
 
»Rollende Steine: Berlin und Stutti sind nicht Hamburg. Für The Rolling Stones aber fährt manch einer gern durch halb Deutschland; im Sommer beehren die Grands Messieurs des Rock ’n’ Roll das Olympiastadion Berlin und die Mercedes-Benz Arena Stuttgart. Ein Schnapper sind die wenigen verbliebenen Tickets wahrlich nicht – dafür verspricht die Tour unter dem Titel »Stones – No Filter« schonungslose Totalverausgabung von Mick Jagger und Co.
Olympiastadion Berlin, 22. Juni, ab 147 Euro;
Mercedes-Benz Arena Stuttgart, 30. Juni, ab 183 Euro
 
 
 
Was geht
 
 
 
»Kulturhaus-Kino: Sibel flieht aus ihrem konservativen türkischen Elternhaus – durch die Scheinehe mit Cahit. Der kämpft mit Drogen und Selbstmordgedanken. Während sich Sibel dem Leben hingibt (»Ich will ficken, und zwar nicht einen, sondern viele«), bemerkt Cahit, dass er sich in sie verliebt. »Gegen die Wand«, preisgekrönter Streifen von Fatih Akin.
Kulturhaus Süderelbe, Am Johannisland 2, 19 Uhr, Eintritt frei
»Wehmut mit Akkordeon: Wenn sie das Knopfakkordeon schwenkt, klingt es wehmütig und doch modern – Lydie Auvray hat das Instrument seiner volkstümlichen Tradition entwöhnt. Auf ihrem neuen Album »Musetteries« kehrt sie zugleich zurück zum Ursprung, zur Musette-Musik. Entstanden ist ein Mix aus Tango und Java, afrikanischem Rhythmus und Walzer. »Lydie Auvray Trio – Musetteries-Tour 2017«.
Fabrik, Barnerstraße 36, 21 Uhr, 28 Euro
 
 
 
 
 
Tipps für Kids
 
 
 
»Mini I: Wie erleben Kids die Welt von James Krüss und Richard Wagner, ohne dabei einzuschlafen? Das Allee Theater kennt die Lösung: »Hopsend, pfeifend und singend« als kleine Heidehasen. Wer mag, entert schließlich beim Mini-Wettbewerb »Sing Dein Lied« die Bühne; für Fünf- bis Siebenjährige.
Allee Theater, Bistro, Max-Brauer-Allee 76, Fr, 16 Uhr, 7 Euro, Anmeldung unter (040) 38 25 38
»Mini II: Der wahrscheinlich trotteligste Zauberer der Welt präsentiert sein Programm, aber »Alles geht schief! Ochmenno!«. Frech und schusselig hangelt sich der Tollpatsch von einem Trick zum nächsten. Hätte er doch bloß mal die Anleitung gelesen! Ferienprogramm: Zauber-Clown-Mitmach-Theater für Kids ab vier Jahren.
Bücherhalle Lokstedt, Kollaustraße 1, 5.3., 15–16 Uhr, 1 Euro
»Medi I: Kids zwischen 8 und 14 Jahren schleichen auf den Spuren der Steinzeitjäger durchs Museum. Sie fertigen aus Feuerstein Klingen, die beim Zuschnitt eines Lederbeutels helfen. Archäologische Sonntagsaktion: »Zurück in die Altsteinzeit«.
Archäologisches Museum, Harburger Rathausplatz 5, So, 14–16 Uhr, 3 Euro, Anmeldung unter (040) 42 87 12 497
»Medi II: Was frisst das Warzenschwein? Wie ziehen Menschen Affenbabys von Hand auf – und wo landet der ganze Mist aus Hagenbecks Käfigen? Im Ferienprogramm »Ich möchte Tierpfleger werden« lernen Besucher ab sechs Jahren, was Tierliebe im Job bedeutet.
Hagenbecks Tierpark, Lokstedter Grenzstraße 2, 5.–9.3., jeweils um 11 Uhr, Eintritt plus 5 Euro, Anmeldung unter (040) 53 00 33 324
»Maxi: Notebooks, iPads und Geräte mit Namen wie Ableton Push 2, Maschine und Roland TR-8 stehen bereit; das MusikMakerLAB lädt Teens zum Produzieren ein. Eigene Beats und Songs entstehen, Gesang, Gitarre und Blockflöte sind willkommen. Das Endergebnis nimmt man natürlich mit nach Hause – vielleicht erklingt es morgen schon im Radio.
Jugendbibliothek Hoeb4U, Hühnerposten 1, Sa, 13–17 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung unter hoeb4u@buecherhallen.de
 
 
 
   
   
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Hamburger Schnack
 
 
Bahrenfelder Straße am Spritzenplatz. Ein älterer Mann auf seinem Fahrrad fährt gelassen und wie selbstverständlich auf dem Fußweg, die Fußgänger weichen aus. Ein etwa gleichaltriger Mann ruft ihm zu: »Das ist hier ein Fußweg!« Der Radfahrer daraufhin: »Genau, deswegen fahr ich nur dreißig«, und radelt seelenruhig weiter.

Gehört von Christiane Leiska 

 
 
 
   
   
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Meine Stadt
 
 
 
 
#ungerührtdemWintertrotzen im Wintersportgebiet Wohlers Park 

Foto: Gabriele Hasler
 

SCHLUSS
 
Das Herren-WC im Bezirksamt Eimsbüttel wird laut »Hamburger Abendblatt« Hamburgs erste »Toilette für alle«. Heißt auf Deutsch: Sie soll von all jenen benutzt werden, die sich keinem Geschlecht zuordnen lassen wollen. »Ausgerechnet die Männertoilette!«, werden Sie jetzt denken. Und ja, die Herren haben, was ihre WC-Hygiene anbelangt, tatsächlich nicht den besten Ruf. Doch ganz unter uns: Die Damen sind nicht entscheidend besser. Vor allem, seit irgendeine von ihnen auf die Schnapsidee gekommen ist, durch eine Art Schwebehaltung die Berührung mit der angeblich unhygienischen WC-Brille zu vermeiden. Seither ist zumindest beim Danebenpinkeln Geschlechterparität erreicht.
 
Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen begrüßt Sie hier wieder Mark Spörrle.
 
Ihre
Sigrid Neudecker
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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