| »Wir trennen uns nicht von der Bildung« Seit bekannt wurde, dass das Erzbistum Hamburg acht katholische Schulen schließen möchte, um 13 weitere für die Zukunft zu retten, ist Erzbischof Stefan Heße der Buhmann im Bischofsgewand. Ganz anders ergeht es einer Initiative, die mit dem Konzept einer Schulgenossenschaft nicht nur die acht maroden katholischen Schulen, sondern alle 21 Schulen des Erzbistums übernehmen und damit erhalten möchte. In dieser Woche habe man sich, sagte uns Christoph Schommer vom Erzbistum, zu einem ersten Gespräch getroffen. »Wir gehen offen in diese Gespräche und wollen schauen, welche Möglichkeiten der Zusammenarbeit es geben kann«, so Schommer. Die Frage der Möglichkeiten ist eine elementare, die Heße bereits im Christ&Welt-Interview mit den Kollegen Ruth Eisenreich, Fabian Klask und Christina Rietz formulierte. Dort sagte er, er begrüße alle Initiativen zur Erhaltung der Schulen, diese müssten aber einer Realitätsprüfung unterzogen werden. »Was kann diese Initiative wirklich leisten?«, fragte er. Oder anders: Ist das Konzept der Schulgenossenschaft wirtschaftlich tragfähig? Ob man in dieser Frage schon einen Schritt weitergekommen ist, lässt Schommer offen. Zunächst habe man sich darauf geeinigt, die Gespräche mit der Initiative absolut vertraulich zu behandeln. Informationen zum aktuellen Status quo gibt es also nicht. Eines steht für Heße allerdings als Gesprächsgrundlage fest: »Als Erzbistum bleiben wir Träger von 13 katholischen Schulen in Hamburg.« Das ist eine klare Absage an eine Übernahme durch die Genossenschaftsinitiative. »Wir trennen uns nicht von der Bildung. Sie bleibt ein elementarer Bestandteil des Erzbistums Hamburg«, bestätigt auch Schommer. Damit ist das Verhandlungsfeld abgesteckt. Das Interview »Ich leide mit« mit Erzbischof Heße lesen Sie in der aktuellen ZEIT:Hamburg am Kiosk oder digital hier
Mieter: Wehrt euch! Wenig Wohnraum, hohe Preise – wer in Hamburg mietet, ist manchmal ziemlich gelackmeiert. Vor allem wenn mal wieder eine unverständliche Nebenkostenabrechnung oder (noch schlimmer) eine Mieterhöhung eintrudelt. Für Siegmund Chychla vom Mieterverein Hamburg ist in solchen Fällen klar, was zu tun ist: hinsetzen und Punkt für Punkt prüfen, ob dabei alles mit rechten Dingen zugeht – oder der Vermieter etwas fordert, was ihm rechtmäßig überhaupt nicht zusteht. Dafür hat der Mieterverein vor einem Jahr das kostenlose Angebot des Online-Checks eingeführt, der zwölf wichtige Bereiche des Mietrechts von Kündigungen bis Schönheitsreparaturen abdeckt. Mehr als 30.000 Hamburger haben das Angebot bereits anonym wahrgenommen. Die Ergebnisse sind alarmierend. In 82 Prozent der überprüften Fälle finden sich Hinweise darauf, dass Mieter im Schnitt rund 220 Euro (!) zu viel Miete im Monat zahlen, in 76 Prozent der Fälle sind die Mieterhöhungen des Vermieters fehlerhaft. Aber die wenigsten Mieter wehren sich. »Angesichts des knappen Wohnraums sind viele Mieter froh, überhaupt eine Wohnung zu haben und drücken bei solchen Themen ein Auge zu, weil sie es sich mit dem Vermieter nicht verscherzen wollen«, weiß Chychla. Das sei ein Fehler: »Jede Mieterhöhung, die akzeptiert wird, obwohl sie zu hoch ist, wird spätestens in zwei Jahren dazu führen, dass die Mieten noch höher steigen.« Wer die Auseinandersetzung mit dem Vermieter scheut, und seien es nur unrechtmäßig verbuchte Betriebskosten des Rauchmelders, trage eine Mitschuld daran, dass die Vermieter immer mehr Kosten auf die Mieter abwälzen. Auch das Gesetz der Mietpreisbremse greife nur, wenn genügend Menschen davon Gebrauch machen. Und: In vielen Fällen seien die Einwände der Mieter von Erfolg gekrönt; oft könne eine Einigung in der Mitte erzielt werden. |
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