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wie erreicht man die Jugend? Das fragen klagend viele Handwerksbetriebe, die Lehrlinge suchen – aber die Lehrlinge suchen nicht sie. Ob der Grund dafür denn nun wirklich der ist, dass die Lust zum frühen Aufstehen fehlt, oder ob die Jungen von heute nicht eher der Meinung sind, es klaffe eine zu große Lücke zwischen schmalen Lehrlingslöhnen und den Summen, die man beispielsweise in der Baubranche aufruft: Man weiß es nicht. Aber was passiert, wenn man nicht jammert, sondern sich wirklich Mühe gibt, die Jugend zu erreichen, erlebte ein Glaser aus dem Landkreis Cuxhaven. Der stellte zwecks Azubi-Suche ein Video auf Facebook ein, in dem er lässig eine große Glasscheibe fallen ließ, sich umdrehte und sprach: »Moin, ich habe zwei Ausbildungsplätze zu vergeben.« Herkunft und Schulabschluss seien egal, Zuverlässigkeit sei dagegen sehr wichtig, sagt er noch, stellte finanzielle Anreize in Aussicht und schloss: »Ich bin immer für dich da.« Sven Sterz aus Geestland hat mit der Aktion offenbar alles richtig gemacht: Der Beitrag wurde zum Facebook-Hit, es meldeten sich zahlreiche Bewerber, bis gestern Mittag hat der Glasermeister schon 15 Gespräche mit möglichen Kandidaten geführt.
Und wir sind nun gespannt, was (sich) jetzt Friseure, Floristen, Bäcker und Zerspanungsmechaniker so alles (ein)fallen lassen.
Elbvertiefung: Noch kein grünes Licht, aber schon wird sondiert Noch ist nicht endgültig entschieden, ob die Elbvertiefung kommt (unser Letter natürlich schon, darauf können Sie sich verlassen). Trotzdem legt der Senat schon mal los mit den Vorbereitungen: Entlang der Elbe soll in den kommenden Monaten die Suche nach Kampfmitteln beginnen. »Es handelt sich dabei aber ausschließlich um Oberflächensondierungen«, teilt Susanne Meinecke, Sprecherin der federführenden Wirtschaftsbehörde, mit. Mit einer Sonde fahren Experten des Kampfmittelräumdienstes über die zu untersuchenden Flächen: einmal in Blankenese und einmal auf Neßsand, wo jeweils neue Leuchttürme gebaut werden – auch, weil hier die Elbe verbreitert werden soll. Bohrungen oder Aufgrabungen soll es nicht geben, sagt die Behördensprecherin. Auch seien zunächst keine weiteren Vorbereitungsmaßnahmen geplant. Weitere Arbeiten müssten europaweit ausgeschrieben werden. Das ginge erst, wenn die Stadt das Baurecht sicher hätte. Ob sie es denn auch bekommt, werde man noch sehen, heißt es bei den Umweltverbänden, die gegen die Elbvertiefung klagen. »Der Senat kann gerne vorbereiten«, erklärt BUND-Sprecher Paul Schmid gelassen. Durch die Hintertür Fakten schaffen könne die Stadt ohnehin nicht. Frühestens am 5. März gebe es neue Erkenntnisse – dann soll die geplante Ausgleichsmaßnahme zur Rettung des Schierlingswasserfenchels zur juristischen Prüfung vorgelegt werden. »Dann wird sich herausstellen, ob die Unterlagen den Anforderungen des Bundesverwaltungsgerichts aus unserer Sicht genügen – oder ob wir erneut klagen«, so Schmid. In dem Fall hätte Hamburg womöglich vorschnell sondiert. Neuwahlen wird es wohl dennoch nicht geben. |
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