| Flaschenpost aus den Anfängen der Meeresforschung Die Weltmeere, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 1886, der Segler »Paula« schippert über den Indischen Ozean, um Kohle von Wales nach Indonesien zu bringen – und um Flaschen über Bord zu werfen. Das war nicht etwa eine altertümliche Art der Müllverklappung, sondern: ein Forschungsprojekt. Mehr als 6000 Flaschen wurden im Auftrag von Georg Neumayer, dem ersten Direktor der Deutschen Seewarte in Hamburg, zwischen 1864 und 1933 auf den Weg geschickt. Flaschenpost Nummer 663 wurde im Januar dieses Jahres an der australischen Westküste entdeckt. »Die so erhobenen Daten wurden in die Segelanweisung eingearbeitet, halfen die Schiffswege effizienter zu machen«, erklärt Gertrud Nöth vom Deutschen Wetterdienst. Das funktionierte. »Rückblickend können wir sagen, dass man sich darauf verlassen konnte. Die eingezeichneten Strömungen sind sehr realistisch«, erklärt Susanne Kehrhahn-Eyrich vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. Heute gibt es andere Messmethoden, etwa mittels automatischer Treibbojen, die Daten werden per Satellit übertragen. »Die Hauptschiffswege sind erforscht, ansonsten ist über die Meere noch vieles unbekannt«, so Kehrhahn-Eyrich. Und noch immer sind einige Flaschen unterwegs. Könnten wir beim Spaziergang an der norddeutschen Küste also selbst über eine stolpern? »Die vorletzte Flasche der Deutschen Seewarte wurde 1934 an der dänischen Küste gefunden, warum also nicht«, meint Kehrhahn-Eyrich. Also: Halten Sie die Augen offen – es findet sich vermutlich kein Dschinni in der Flasche, aber vielleicht ein Einblick in die Geschichte der Meeresforschung.
Kürzungen bei Airbus: Entwarnung für Hamburg? Lange wurde über einen möglichen Stellenabbau bei Airbus spekuliert, am Wochenende hatte ein Bericht des französischen Magazins »Challenges« die Gerüchte weiter befeuert, nun wissen wir immerhin so viel: 3700 Stellen kommen auf den Prüfstand, betroffen seien Werke in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien, wie der Konzern gestern in Toulouse mitteilte. Man sei zuversichtlich, »den meisten der betroffenen Mitarbeiter« neue Stellen im Unternehmen anbieten zu können, ließ der Konzern verlauten – konkrete Details, sprich, wo genau nun welche Jobs verlagert werden, nannte der Hersteller freilich nicht, in Deutschland stünden aber besonders die Werke in Bremen und Augsburg vor »besonderen Herausforderungen«. Die französische Gewerkschaft Force Ouvrière (FO) sprach indes von 1900 Stellen in Deutschland, die abgebaut werden sollen. Es seien aber keine betriebsbedingten Kündigungen geplant. Hintergrund der Maßnahme sind Produktionskürzungen beim Großraumflugzeug A380 und beim Militärtransporter A400. In Hamburg können die Mitarbeiter offenbar aufatmen: Nur die Innenausstattung des A380 werde in Finkenwerder produziert und das Flugzeug lackiert, sagte eine Airbus-Sprecherin der »Mopo«, zugleich werde die Produktion der stark nachgefragten Flugzeugtypen A320 und A350 hochgefahren – auch in Hamburg sei man daher »zuversichtlich«, alle Mitarbeiter am selben Standort unterzubringen. Und wir sind gespannt, ob es dabei bleibt. |
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