| Festival der digitalen Rockstars
Hollywood war gestern. Die großen Stars im dritten Jahrtausend, die Vorbilder der Jugend, das sind Mädchen, die auf YouTube Schminktutorials geben, und Instagrammer, die neuen Modetrends den Weg ebnen. Die neuen Idole sind Blogger, Vlogger, Influencer, ihr Herrschaftsgebiet ist das Internet. In den kommenden zwei Tagen treten sie aus der digitalen Welt und kommen in Hamburg zum großen Klassentreffen zusammen. Heute startet das zweitägige Festival der Online Marketing Rockstars (OMR) in den Messehallen mit Vorträgen und Intensivseminaren, mit Praxiseinblicken und Handlungsempfehlungen. Das Programm liest sich wie ein internationales Who’s who der Szene und reicht von Fitnessstar Kayla Itsines bis zu Metallica-Drummer Lars Ulrich. 40.000 Gäste werden zum Schaulaufen der digitalen Stars erwartet, und das sind längst nicht nur klassische Anzugträger aus dem Marketing. »Da ist schon auch Goldsucheratmosphäre«, erklärt Sarah Jürs von OMR. Ob aus der Wirtschaft, der Politik oder aus dem Klassenzimmer, wer auf das Festival kommt, will etwas lernen, sehen, wie Erfolg online möglich ist – und das in einem breit gefächerten Spektrum. »Viele Influencer haben Followerzahlen, von denen große Medienhäuser nur träumen können«, erklärt sie, und dass auch so mancher gestandene Marketingentscheider noch etwas von einer 12-jährigen Instagrammerin lernen könne. Genau das sei der Plan: »Wir verstehen uns als Plattform des Austauschs, des Netzwerkens und vor allem des Lernens – manches sehr fachlich, ganz vieles aber auch für jedermann.«
»Identifikationsmode« auf der Veddel
Was hat es an Kritik gehagelt! Eine vergoldete Hausfassade auf der Veddel – ausgerechnet! Der letzte Quartierskünstler Boran Burchhardt bescherte der Veddel zwar massig Aufmerksamkeit, nicht wenige stellten aber infrage, ob die 85.000 Euro, welche die SAGA GWG Stiftung Nachbarschaft springen ließ, nicht an anderer Stelle besser hätten eingesetzt werden können. Jetzt übernimmt ein neuer Künstler das Zepter im Quartier: Baldur Burwitz. (Ist hier die B-Alliteration obligatorisch?) Konzeptkünstler Burwitz könnte dafür sorgen, dass die bunte Veddel ein bisschen mehr zusammenwächst. Die Kleidung soll’s richten. »Mir schwebt eine Art Identifikationsklamotte vor, welche die Menschen eint«, erzählt er von seinem Konzept »island of beauty«. Die Idee: Gemeinsam mit den Veddelern – hier leben Menschen verschiedener Religionszugehörigkeit aus 56 Nationen, Arme genauso wie Reiche – eine Modelinie zu entwerfen und umzusetzen. Wie auch immer die Klamotten dann aussehen werden: »Wenn viele diese Kleidung tragen, entsteht eine starke Präsenz, eine Einheit, die Dynamiken auslösen und Identifikation kreieren kann.« Burwitz selbst sieht sich dabei nicht als divenhafter Modeschöpfer, sondern mehr als Moderator, Ideengeber, möchte Ansprechpartner sein, die Veddeler in alle Schritte einbinden – auch Menschen, die sich sonst gesamtgesellschaftlich eher unterm Radar bewegen. Was dabei entstehen soll, ist auch die Kunst vieler. Jeder, der die Mode am Ende trägt, wird Teil der »gelebten Skulptur«, die Burwitz vorschwebt. Also: Vereinigt euch, ihr Karl Lagerfelds und Vivienne Westwoods der Veddel! | |
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