Seismometer zum HochschulpaktEntwickelt da draußen eigentlich irgendjemand ein
Seismometer für die Wissenschaftspolitik? Der Markt dafür ist definitiv vorhanden, und in diesen Wochen sind die
Absatzchancen mal wieder
exzellent. Beispiel
Hochschulpakt: Am Freitag tagt die
GWK und will dabei nicht über die Fortsetzung des Milliarden-Programms für Hochschulen sprechen. Offiziell steht der Punkt
nicht auf der Tagesordnung. Doch natürlich wird – inoffiziell – über das
Topthema des Jahres gesprochen werden (müssen). Die jüngste
Steilvorlage in der Debatte gab Berlins
Wissenschaftsstaatssekretär Steffen Krach im
Interview mit Jan-Martin Wiarda. Krach schlägt eine
Selbstverpflichtung der Bundesländer zu jährlichen Budgetsteigerungen für Hochschulen vor,
wenn der Bund beim Hochschulpakt im Gegenzug
jedes Jahr eine Schippe Geld drauflegt. Die rot-rot-grüne Regierung in
Thüringen schritt prompt zur Tat. Für
2020 kündigte sie ein
Plus von 18 Millionen Euro für die Hochschulen an. "Thüringen ist bereit, die Entwicklung der
Hochschullandschaft mit steigenden Landesmitteln zu unterstützen", sagte der wissenschaftspolitische Sprecher der Linke-Fraktion,
Christian Schaft. Er erwarte, dass nun
auch der Bund mehr Geld in die Hochschulen investiere (
Thüringer Allgemeine). Das ist umso erstaunlicher als Bundesbildungsministerin
Anja Karliczek (CDU) zu einer derartigen „Dynamisierung“ erst kürzlich ein
kristallklares Njet (
Antwort auf eine Kleine Anfrage im Bundestag) verlauten ließ. Das wissenschaftspolitische
Tauziehen um Geld, Einfluss und die Vorherrschaft geht weiter. Wir bleiben dran.