Einstein unter RassismusverdachtEinstein zieht immer. Das
Genie mit der herausgestreckten Zunge ist einfach zu
drollig. Mehr als 60 Jahre nach seinem Tod gibt der bekannte Ausnahmephysiker und Humanist der Welt ein neues Rätsel auf. War
everybody‘s darling im tiefsten Inneren
ein Rassist? Yes, findet der
Guardian, „
Einsteins travel diaries reveal ‚shocking‘ xenophebia“. Seitdem geht es medial weltweit rund (
NYT). Die
privaten Reisenotizen wurden erstmals auf Englisch als "Travel Diaries of Albert Einstein: The Far East, Palestine, and Spain, 1922 - 1923" von der
Princeton University Press herausgegeben. Zur
Begegnung mit Chinesen auf der Straße konstatiert Einstein darin etwa ein "
drolliges gegenseitiges Anglotzen." An anderer Stelle bezeichnet er sie als "
emsige, schmutzige, stumpfsinnige Menschen", die beim Essen sitzen, "wie es Europäer tun, wenn sie sich im Wald erleichtern" (
Spiegel).
Ze'ev Rosenkranz vom "Einstein Papers Project" am California Institute of Technology editierte die Aufzeichnungen und ließ sich mit der Aussage zitieren, dass es "schockierend“ wäre, „dies zu lesen und es mit öffentlichen Aussagen abzugleichen." Während internationale Medien, darunter auch chinesische Staatsmedien, die
Formel vom „Einstein-Schock“ weitgehend übernahmen, mühten sich die
Deutsche Welle und
Newsweek um Ausgleich, indem sie
chinesische Leserkommentare zitierten: "Seine Argumente sind in der Tat rassistisch.
Ich glaube, er hätte sowas nach dem Zweiten Weltkrieg nicht geschrieben." Was sich Einstein wirklich beim Schreiben gedacht hat, wird sein Geheimnis bleiben. Tatsache ist, dass die
Notizen gegen seinen Willen veröffentlicht wurden. Nicht respektiert wurde auch Einsteins Wunsch, restlos verbrannt zu werden. Der
US-Pathologe Thomas Harvey hatte den
Kopf des Genies heimlich aufgesägt, Gehirn entnommen und für die Nachwelt konserviert. Die Schnitte sind ab 29. Juni im
westfälischen Museum Münster in einer
Sonderausstellung zu sehen. Deren Titel:
Das Gehirn – Intelligenz, Bewusstsein, Gefühl.