| »Der HSV muss wirtschaftlich kleinere Brötchen backen« Mal heißt es, er sei der größte Freund des HSV, dann wiederum äußert Investor Klaus-Michael Kühne harsche Kritik an dem Fußballclub. Trotzdem stellt der Milliardär jetzt weiteres Geld in Aussicht, will seine Beteiligung an der HSV Fußball AG um bis zu zehn Prozent aufzustocken. Vorstandschef Bernd Hoffmann erteilte der Anfrage gegenüber NDR 90,3 gestern bereits eine Absage. Wie aber kommt das Hin und Her bei Fans an? Mirko Voß, Vorstandsmitglied des ältesten Fanclubs Rothosen, beobachtet das Geschehen kritisch. Elbvertiefung: Herr Voß, ein Geldsegen ist doch immer was Feines. Freuen Sie sich über den Wunsch von Herrn Kühne, noch mehr in den HSV zu investieren? Mirko Voß: Nein, das Grundverhalten von Herrn Kühne stößt bei den meisten von uns schlecht auf. Er knüpft seine Millionen schließlich an Bedingungen, mischt sich als Investor zu viel in die Vereinspolitik ein. EV: Zum Beispiel? Voß: Er will bei der Auswahl der Spieler mitreden, dabei müssten das Fachleute entscheiden. Als Kühne damals etwa für viel Geld van der Vaart zurückgeholt hat, hat das dem Verein sportlich nichts gebracht. EV: Falls Herr Kühne seine Beteiligung auf mindestens 25 Prozent erhöht, hätte er noch mehr Gelegenheit zum Mitmischen – eine Sperrminorität würde ihn in maßgebliche Entscheidungen einbinden. Voß: Genau das wollen wir nicht, vollkommen in der Hand eines Wirtschaftsexperten sein. Bisher hat das viele Geld allein ja auch nicht geholfen. Erst sind wir auf der Stelle getreten, jetzt sogar abgestiegen. Und wenn der Investor irgendwann keine Lust mehr hat, bricht alles zusammen – das darf nicht passieren. EV: Fußball funktioniert heutzutage nur leider nicht ohne das große Geld. Was würden Sie Ihrem Verein raten? Voß: Es müssen mal wirtschaftlich ein bisschen kleinere Brötchen gebacken werden, das können andere Clubs wie Augsburg auch. Außerdem ist das Stadion in zwei Jahren abgezahlt, dann sieht die wirtschaftliche Lage schon anders aus. Aktuell haben wir einen guten Kader, mit dem wir den Aufstieg schaffen können. Das ist um jeden Preis wichtig, aber mit den richtigen Leuten. EV: Nicht mit Herrn Kühne? Er sagt von sich selbst, er sei von Kindesbeinen an Fan des HSV. Voß: Das nehme ich ihm nicht ab. Er ist viel zu weit weg von Hamburg, lebt in der Schweiz. Da kriegt er doch überhaupt nicht mit, was hier tagtäglich passiert.
Kanja starb an tödlichem Virus
2012 trauerte Hagenbecks Tierpark um die Totgeburt von Elefantendame Salvana, 2017 verhungerte deren Baby Püppi, vermutlich wegen eines gebrochenen Kiefers. Jetzt steht auch die Todesursache des Hamburger Elefanten-Jungbullen Kanja fest, der am vergangenen Mittwoch völlig überraschend zusammengebrochen und verstorben war: Er litt an einem tödlichen Herpesvirus. Die Obduktion habe ergeben, dass der erst zweieinhalb Jahre alte Elefant am hochaggressiven Virus EEHV-1 erkrankt war, teilte der Tierpark mit. Wenn diese Form des Herpes bei Elefanten ausbräche, schädige er innerhalb kürzester Zeit die inneren Organe derart, dass das Herz-Kreislauf-System der Tiere versage. Seit 1988 seien in europäischen Zoos etwa 30 Elefanten an Herpes gestorben. | |
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