ich interessiere mich für wenig weniger als für Fußball ("Ach, kein Bock ..."), aber diese WM habe ich mit Spannung erwartet. Das liegt auch an der Arbeit unserer Kollegen bei ZEIT ONLINE, die dem Wettbewerb in den vergangenen Wochen entgegen geschrieben haben. Und zwar mit Geschichten, die wie gemacht sind für mich: weil sie nichts mit Fußball zu tun haben, dafür aber umso mehr mit dem Gastgeberland dieser WM.
Die Russland-Serie erzählt in verschiedenen Ressorts von
politischen Protesten, dem
Unterschied zwischen Stadt und Land oder
dem schwierigen Verhältnis Russlands zum Westen. Meine Lieblingstexte der Serie sind auf ZEIT CAMPUS ONLINE erschienen. Ich bin voreingenommen, ganz bestimmt, aber was Wlada Kolosowa dort über Digger erzählt, also über Jugendliche mit Bock auf Action und Hass auf die Polizei,
die illegal unter den Straßen Moskaus unterwegs sind, oder über Frauen in St. Petersburg,
die sich lieben, das aber nicht zeigen dürfen – dem Welterfolg des russischen Pop-Duos t.A.T.u. zum Trotz –, das habe ich so bisher noch nicht gelesen.
Über den miesen deutschen Auftakt gestern kann ich relativ gelassen hinwegsehen, die WM hat sich für mich auch so schon gelohnt: Weil ich ein paar neue Dinge über Russland gelernt habe und über die Menschen, die dort leben. Wer sich nach dem 0:1 trösten oder ablenken will, dem empfehle ich die Serie auf ZEIT ONLINE – und besonders Waldas Texte.
Auch in der gedruckten neuen ZEIT CAMPUS haben wir einen tollen Text über Fußball (selbst für Fußball-Verächter): Wir haben den Teammanager des 1. FC Köln im Abstiegskampf begleitet. Er bekam den Job mit Mitte 20, als einer der jüngsten in der Bundesliga, und ist vor allem dafür zuständig, dass die Stimmung in der Mannschaft gut ist. Kein leichter Job, wenn das Team gerade in die zweite Bundesliga abgerutscht ist ... lesen kannst du die Geschichte
hier. Herzlich,
Oskar Piegsa
Chefredakteur ZEIT CAMPUS