| Guten Morgen, | | |
mein gestriges Geständnis, dass ich meinen Schokoladenosterhasen einfach nicht essen kann, hat einige von Ihnen nachdenklich gemacht. So schrieb Leserin C.S., es sei schon merkwürdig, wie sehr man sich als rationaler Mensch von Äußerlichem beeinflussen lasse. »Wenn die Schnitzel demnächst in Marzipanschweinchengröße mit rosa Schleifchen verpackt in der Theke liegen würden, ich bin mir sicher, dann hätten mehr Schweine Überlebenschancen«, schreibt sie. Und ich glaube, die Zahl der Vegetarier würde schon erheblich steigen, wenn alle Fleischpackungen in den Kühltruhen mit Bildern von süßen Ferkeln, Kälbern und Küken versehen sein müssten. Ich möchte, nein: muss außerdem auf ein Stück aus der ZEIT:Hamburg verweisen, das ein kurzes Schlaglicht darauf wirft, wie unsere Polizei arbeitet. Oder auf die Frage, ob die CDU denn recht hat mit dem Gedanken, es bräuchte vielleicht doch mehr Beamte, um etwas zu reißen. In diesem Fall: auf dem Radweg. Den man als Autofahrer ja eigentlich nicht zuparken darf. Was aber ZEIT:Hamburg-Kollegin Ruth Eisenreich erlebte, als sie angesichts eines fiesen Radwegzuparkers bei der Polizei anrief, das lesen Sie in der neuen ZEIT:Hamburg, am Kiosk oder direkt hier. Noch schnell zu allen Eltern, die sich auf dem Spielplatz ständig den Kopf zerbrechen, ob ihr Nachwuchs denn auch richtig heißt: Wie jedes Jahr hat die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) die in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen ermittelt. Spitzenreiter sind Marie und Maximilian, frisch in den Top Ten tauchen Luisa/Louisa und Felix auf. Als neue Vornamen ließ die GfdS unter anderem Cartier, Pacino und Chaplin zu; abgelehnt wurden dagegen Lucifer (wie heißen wohl Eltern, die ihrem Kind das antun wollen?), Batman und Pinocchio. Auffällig sind die regionalen Unterschiede. Während sich Eltern aus Süddeutschland auf traditionelle, tönende Namen wie Maria, Anna, Lea, Maximilian, Lukas oder Jakob besannen, favorisierten die Mamas und Papas im Norden eher nordisch-nüchterne Namen wie Finn, Emil, Ida, Lina oder Frieda. Was das für die Störche bedeutet, die nun in dem Nabu-Nest leben, das einst dem legendären Storch Rolf gehörte, und für die wir Sie um Namensvorschläge baten – das erzählt Ihnen hier am Montag die fabelhafte Kollegin Sigrid Neudecker.
»Fahrverbötchen«: Mehr Lärm, mehr Verkehr, mehr Abgase
Gestern gab es eine neue Folge der Hamburger Daily Soap »Der Diesel, dein Dämon«: Das »Hamburger Abendblatt« verkündete, vom geplanten Diesel-Fahrverbot in der Max-Brauer-Allee profitierten nur 272 Anwohner. Tausende Nachbarn an der Umleitungsstrecke dagegen müssten mit mehr Lärm, mehr Verkehr, mehr Abgasen rechnen. In der Woche nach Pfingsten will die Umweltbehörde das Verbot dennoch umsetzen. Das ergab der Zeitung zufolge die Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage der CDU-Bürgerschaftsfraktion. Die Ausweichrouten glichen »Strafrunden«, trügen zur Luftreinhaltung Hamburgs überhaupt nicht bei, kritisiert Stefan Weidelich (CDU). Zu einem ähnlichen Schluss kommt der BUND Hamburg. »Hier wird nicht der Mensch geschützt, sondern eine Mess-Station«, sagt Pressesprecher Paul Schmid. Rund um die vier vorhandenen Stationen Hamburgs werde die Luft durch »Fahrverbötchen« gesäubert, der Verkehr umverteilt – für die Umwelt aber ändere sich nichts. »Was wir stattdessen bräuchten, wäre eine Verbotszone in der Größe des Ring zwei«, fordert Schmidt. Auch höhere Strafen für Konzerne wie VW könnten helfen, außerdem die Möglichkeit von Fahrzeughaltern, Firmen wegen falscher Angaben direkt zu verklagen. Das wirksamste Mittel zur Luftreinhaltung aber sei schlicht weniger Autoverkehr. Daher müsste der deutlich teurer werden, zum Beispiel durch das Ende von Subventionen für Diesel-Kraftstoff. Die beste Option sei, wenn Autofahrer ein deftiges Ticket für das Befahren des Stadtkerns zahlen müssten: »So kriegen wir die Menschen – über ihre Geldbeutel.« |
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