Kein Börsengang für SpringerNature | China-Kompetenz | 3½ Fragen an Dieter Meschede | Wann lebte Alexander von Humboldt?

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
kleiner Wissenstest zum Wochenbeginn: Wann lebte und starb Alexander von Humboldt? Wer es weiß, darf direkt zum c.t. scrollen und sich freuen. Weiterbilden können Sie sich heute weiterhin über China, die USA und eine Kathedrale – letztere zu entdecken im Fragebogen, den heute der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft beantwortet, Dieter Meschede. 
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
SpringerNature: Börsengang verschoben
Der für vergangenen Mittwoch geplante Börsengang von SpringerNature – einem der weltweit größten Wissenschaftsverlage (an dem die Holtzbrinck Publishing Group, zu der auch die ZEIT gehört, Anteile hält) – ist geplatzt. Die Vorbereitungen zum Börsengang waren trotz überzeichneter Emissionen schleppend verlaufen; die Aktien sollten eine Preisspanne von 10,50 bis 14,50 Euro haben. (Handelsblatt; ntv) SpringerNature macht einen Jahresumsatz von 1,64 Milliarden Euro und vertreibt 2.800 Journale, darunter auch das bekannte Magazin „Nature“. Das übrigens hat eine neue Chefredakteurin: die Genetikerin Magdalena Skipper übernimmt ab 1. Juli von Philip Campbell, der zukünftig Editor-in-Chief bei SpringerNature wird. 
  
 
 
Bildungsaufstieg: Manifestierte Ungleichheit
Zu den Metaphern, die sich im hochschulpolitischen Tagesgeschäft etabliert haben, gehört der sogenannte „Bildungstrichter“. Oben weit, unten immer enger werdend – so das Bild, mit dem Bildungsforscher soziale Selektion abbilden. Neue Zahlen über den Trichterinhalt hat nun das DZHW vorgelegt. Bottom Line: Es studieren in Deutschland immer noch überwiegend Akademikerkinder. Wer aus einer Arbeiterfamilie stammt, bleibt im Verlauf der akademischen Bildungskette – Bachelor, Master, Promotion – oft im Trichter stecken; nur zwölf Prozent beginnen überhaupt ein Studium, wenn ihre Eltern über keinen beruflichen Abschluss verfügen (vs. 48 Prozent bei Kindern mit mindestens einem Elternteil mit Abitur). Die aktuellen DZHW-Zahlen finden Sie hier; in der aktuellen ZEIT dröselt Martin Spiewak die Ergebnisse ausführlich auf.
  
 
 
Gesucht: China-Kompetenz
704 deutsche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind laut der Internationalisierungsstudie „Wissenschaft weltoffen“ 2015 für einen Gastaufenthalt nach China gegangen. Nicht schlecht, aber nicht gut genug – finden Bundesforschungsministerium, Kultusminister und Auswärtiges Amt. Die wollen mehr „China-Kompetenz“ in Deutschland verankern. Mehr Schulen, die Chinesischunterricht anbieten, mehr Studierende, die ein China-Semester einplanen oder gleich Sinologie studieren. Denn China investiert systematisch in seine Bildungsinfrastruktur (ZEIT 48/2017) und hierzulande will man durch mangelnde Sprach- und Kulturkompetenz nicht ins Hintertreffen geraten. Futter für die strategischen Bemühungen von BMBF, AA und KMK gibt eine neue Studie des Mercator Institute for China Studies (MERICS): „China kennen, China können. Ausgangspunkte für den Ausbau von China-Kompetenz in Deutschland“ (der ganze „China-Monitor“ hier als pdf). Lesenswert – das ist nämlich ein echtes Zukunftsthema für alle Hochschulen des Landes.
  
   
 
 
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
28.400 Dollar
Durchschnittlicher Betrag an Schulden,
mit dem Bachelor-Absolventen in den USA ihre Hochschule verlassen. 
   
 
   
   
   
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an…
 
 
   
 
   
Prof. Dr. Dieter Meschede

Professor für Physik am Institut für Angewandte Physik der Universität Bonn und Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft
Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt?
Ich finde die Frage sehr schwer zu beantworten. Ich stelle fest, daß ich jungen Leuten – meinen eigenen Kindern, meinen Studenten – sehr gerne zuhöre, weil ich dabei oft von neuen Feldern erfahre, die mir noch gar nicht aufgefallen sind.

Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Eine bessere Zusammenarbeit wissenschaftlicher Institutionen erfordert erst einmal kein Geld, wohl aber Bereitschaft zu vertiefter Kommunikation und gegenseitigem „In-die-Karten-gucken-Lassen“. Der winkende Gewinn: Wir können auch komplexe Fragestellungen effizienter angehen und können mehr erreichen. Das Problem: Wissenschaftler werden dafür eher nicht belohnt.

Lektüre muss sein. Welche?
Fachlich: „Turing’s Cathedral“ von George Dyson (auch in deutscher Übersetzung: „Turings Kathedrale“). Die Ursprünge des digitalen Zeitalters anhand der Aktivitäten einiger zentraler Akteure (von Neumann, Turing und andere) erzählt.

Und sonst so?
Wissenschaftler sollen Chancen erklären, aber nicht den Himmel auf Erden versprechen.
   
 
   
 
 
   
 
 
   
   
   
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Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
Wer darf Arzt werden? Bislang brauchte man ein Einser-Abi, um Medizin zu studieren. Das wollen die Kultusminister nun ändern. Ihre Entscheidung hat Folgen für andere NC-Fächer 

»Wir brauchen mehr komische Literatur« Was können Mediziner aus Romanen lernen? Und können Bücher heilsam wirken? Ein Gespräch mit dem Kinderpsychiater und Bestseller-Autor Jakob Hein Lernen wie von selbst Fast alle angehenden Ärzte nutzen die Lernplattform Amboss, die von ehemaligen Medizinstudenten entwickelt wurde Welche Hochschulen liegen vorn? Das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) untersucht jedes Jahr beliebte Studiengänge. Die Ergebnisse liegen der ZEIT -exklusiv vor. Hier sind die neuen Bewertungen für Medizin, Zahnmedizin, Pharmazie und Pflegewissenschaft Eine neue Rolle In Zukunft sollen mehr Pflegefachkräfte studieren. Das wird das Berufsfeld verändern 

Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
Kleiner Bildunterschrift-Fauxpas bei den Kollegen und Kolleginnen von ZEIT ONLINE… Der Beitrag „Grenzenlose neue Welt“ aber ist trotzdem lesenswert: Der Potsdamer Romanist Ottmar Ette schreibt über Alexander von Humboldts Forschungsreisen und den begrenzten Horizont der Europäer.
 
 
 
 
 
 
   
Eine entdeckungsreiche Woche wünscht Ihnen

Ihr CHANCEN-Team


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