Wird es auf Helgoland zu eng?

 
+ Steuersegen, Puigdemont, Fluglärm, Verkehrsdebatte, Polizei + Mehr Kontrollen in Pflegeheimen + Noch mehr Musical für die Stadt + Von Hamburg in den Vatikan + STAMP-Festival: Aufruf zum Tanz +
 

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26 Grad! Der Frühling tut noch immer so, als wäre er der Sommer – und wir spielen das Spiel gerne mit, radeln, »Here comes the sun« summend, zur Arbeit, strecken in der Mittagspause den Kopf aus dem Fenster, und stellen uns einfach vor, der Verkehrslärm im Hintergrund wäre sanftes Meeresrauschen. Und schon wird (ganz ohne Aufruf zum Schwänzen!) das Büro zum Urlaubsparadies.
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle
 
steuermäßig läuft es gut in Hamburg – dank der guten Konjunktur stehen auch in den kommenden Jahren mehr Einnahmen an als bisher gedacht; bis 2022 summieren sich die zusätzlichen Gelder im Vergleich zur letzten Steuerschätzung auf insgesamt fast 1,2 Milliarden Euro, verkündete Finanzsenator Andreas Dressel gestern. 1,2 Milliarden Euro, ein wahrer Geldsegen: Wie vielen Pflegern in den Krankenhäusern und Heimen könnte man damit den Job attraktiver machen? Wie viele soziale Projekte könnte man unterstützen? Wie viele Hamburger Schulen ließen sich, wenn schon nicht flächendeckend mit Computern und WLAN, dann wenigstens so ausstatten, dass Schüler von den Lehrern nicht ermahnt werden müssen, ja nicht zu viele Übungsblätter auszufüllen, weil die so teuer seien? Nein – aus der Traum: »Wir bleiben selbstverständlich bei unserem Finanzkonzept«, sprach Dressel, für weitere Ausgaben sehe er keinen Spielraum. Kommende Generationen werden es ihm sicher danken.

Dankbar sein wird auch der katalanische Separatistenführer Carles Puigdemont. Er bleibt in Deutschland auf freiem Fuß. Das Oberlandesgericht (OLG) Schleswig-Holstein lehnte am Dienstag einen Antrag der Generalstaatsanwaltschaft ab, den früheren Regionalpräsidenten Kataloniens wieder in Auslieferungshaft zu nehmen. Puigdemont (wir berichteten) war am 25. März auf der Rückfahrt von Skandinavien nach Belgien in Schleswig-Holstein aufgrund eines europäischen Haftbefehls festgenommen worden; die spanische Justiz wirft ihm Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Mittel vor. Am 5. April hatte das OLG den Vorwurf der Rebellion für den Haftbefehl schon als »von vornherein unzulässig« erklärt. Puigdemont, dessen Auslieferungsverfahren weiter läuft, kam unter Auflagen frei und lebt derzeit in Berlin.

Wenig Grund zur Dankbarkeit werden ab Donnerstag Fluglärmempfindliche in der Hamburger Innenstadt haben: Weil die Landebahn Niendorf/Langenhorn wegen routinemäßiger Wartungsarbeiten bis zum 6. Juni gesperrt ist, läuft, nein: fliegt bis dahin der gesamte Flugbetrieb über die Piste Norderstedt/Alsterdorf. (Dass die sonst von der Piste Niendorf/Langenhorn Geplagten dagegen in diesem Zeitraum massenhaft Heimaturlaub nehmen, ist sicher nur ein Gerücht.)

Schließlich zur Rüge von Leser J. K. Der monierte, wir übertrieben es mit dem Thema Radverkehr etwas. Wir werden also versuchen, uns zu mäßigen und zugleich offen gegenüber weiteren Formen des Verkehrs zu sein, möchten aber zur aktuellen Verkehrsdebatte dennoch die Anregung von Leser M. L. erwähnen. Der schreibt: »Eine Seite vermisse ich jedoch bei der Frage nach der Einhaltung von Verkehrsregeln völlig: die der Polizei. Warum wird in keiner Weise beleuchtet, wieso die Hamburger Polizei nicht dafür sorgt, dass die schier unzählbaren Regelbrüche geahndet werden? Wenn man die Debatte verfolgt, kann quasi jeder Verkehrsteilnehmer innerhalb weniger Meter auf Hamburgs Straßen diverse Verkehrsverstöße begehen: Handy am Ohr, Rotlichtmissachtung, auf dem Bürgersteig fahren, Falschparken, Geschwindigkeitsübertretung… Oder nehme ich das falsch wahr?«  

 


Mehr Kontrollen in Pflegeheimen – und dann?
 
Kommen wir zu einer guten Nachricht – zumindest könnte es eine sein, für Menschen, die in einem der Hamburger Pflegeheime leben oder deren Angehörige dort versorgt werden: Die Gesundheitsbehörde will die Wohn-Pflege-Aufsicht stärken. Elf zusätzliche Stellen sind geplant, dazu soll das Personalbudget der Bezirke ab 2019 um insgesamt 800.00 Euro pro Jahr aufgestockt werden. Man könnte diese Maßnahme als Reaktion auf bekannt gewordene Missstände deuten: Eigentlich sollte die Heimaufsicht einmal jährlich jedes Pflegeheim auf den Prüfstand stellen, doch wie die »Panorama 3«-Redaktion des NDR kürzlich aufdeckte, wird nur jedes vierte Hamburger Heim so oft kontrolliert (wir berichteten). Und das, obwohl dem Bericht zufolge vielerorts Personalmangel herrsche, Pfleger überlastet seien. Weil »die Zahl der zu überwachenden Einrichtungen, der Beschwerden und der damit verbundenen Anlassprüfungen deutlich gestiegen« seien, sollen außerdem die Kontrollergebnisse, etwa zur Personalausstattung, veröffentlicht werden, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Tatsächlich ist die Zahl der Beschwerden in Hamburg seit 2013 von 230 auf 638 gestiegen. Ein paar mehr Kontrollen – wird sich die Lage in den Altenpflegeheimen damit bessern? Christoph Kranich, Sprecher der Volksinitiative gegen Pflegenotstand in Krankenhäusern, ist skeptisch. Die Pflegeaufsicht besser auszustatten, sei »natürlich ein guter Schritt. Doch 11 Kontrolleure sind noch kein Ersatz für mehr Personal in den Heimen und eine bessere Bezahlung für Pfleger.« Um den Fachkräftemangel zu beheben, müsse der Beruf an sich attraktiver werden. »Leider haben Pfleger kaum eine Lobby, nur wenige sind in Gewerkschaften organisiert. Wir als Initiative werden immer wieder gefragt, warum wir nicht auch für die Altenpflege kämpfen«, so Kranich.
 
   
   
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Noch mehr Musical für die Stadt
 
Hamburg ist die Musicalstadt Deutschlands. Allein zwei Millionen Menschen stürmen jährlich in die Shows des größten Anbieters Stage Entertainment, der derzeit Mary Poppins, König der Löwen, Kinky Boots und Aladdin zeigt. Für Letzteres fällt im Frühjahr kommenden Jahres der letzte Teppich, nein, Vorhang: Wie gestern bekannt wurde, kommt dann ein Gemeinschaftsstück mit dem Cirque du Soleil in die Neue Flora: »Paramour«. Insgesamt 52 Artisten, Tänzer und Sänger sollen in einem Mix aus Musical und Artistik die goldenen zwanziger Jahre von Hollywood wieder aufleben lassen. »Eines der faszinierendsten und herausforderndsten Theaterprojekte weltweit« nennt das Uschi Neuss, Geschäftsführerin von Stage Entertainment. Aber wer schaut sich das eigentlich an? Ist das Hamburger Musicalwesen nicht eigentlich nur eine reine Touristen-Bespaßung? Sind die Hamburger nicht längst musicalmüde? Stage-Entertainment-Unternehmenssprecher Stephan Jaekel verneint. Die Nachfrage sei da, nicht nur bei Touristen. Die stellen im Schnitt zwar etwa drei Viertel der Besucherschaft, aber auch die Hamburger hätten ihre Neugierde am Genre nicht verloren. Ohne die Hamburger nämlich – dazu zählen allerdings auch die rings um Hamburg bis 50 Kilometer entfernt Wohnenden (also auch: die Pinneberger!) – würde sich das Geschäft auch nicht rechnen, so Jaekel. So weit, so gut. Aber muss es wirklich immer die ganz große Show sein, oder ginge für die von Großproduktionen geschundene Hamburger Seele nicht auch mal etwas mit Lokalkolorit? »Es würde uns schwerfallen, ein Musical mit einem rein lokalen Thema zu entwickeln«, meint Jaekel, der ein Störtebeker-Musical nicht ausschließen möchte, dann allerdings eher in kleineren Räumen: »Hamburg könnte noch ein fünftes Musicalhaus vertragen«, meint er.

 


Von Hamburg in den Vatikan
 
Und, wo haben Sie das lange Pfingstwochenende verbracht? Am Strand, im Park..? Pascal Landahl ist wieder mal eben in den Vatikan gereist – nicht, um unter italienischer Sonne Urlaub zu machen, nein, der 20-jährige Student war in besonderer Mission unterwegs: auf Rettungsmission für den Erhalt der katholischen Schulen in Hamburg. Deren Zukunft ist noch immer ungewiss, auch wenn sich Schulgenossenschaft und Erzbistum vorerst zusammengerauft haben. Landahl, der sein Abitur an der von Schließung bedrohten Sophienschule in Barmbek machte, hatte eine Online-Petition gestartet und wurde daraufhin vom Heiligen Stuhl nach Rom eingeladen. Mit dem Pontifex selbst konnte der junge Hamburger zwar nicht reden – dafür aber »mit einigen ranghohen Bischöfen und Kardinälen«, wie Landahl uns verriet. Die seien »überraschend gut informiert« gewesen über die Lage der Schulen in Hamburg. Feste Zusagen dafür, dass man auch im Vatikan für die Schulen kämpfen wolle, gab es zwar nicht, doch zumindest einen »offenen und konstruktiven Austausch«, freut sich Landahl. Blick nach Hamburg: Wie laufen die Verhandlungen über die Zukunft der insgesamt 21 Schulen? Bis Anfang Juli soll ausgelotet werden, wie ein gemeinsames Modell von Erzbistum und Genossenschaft aussehen könnte – Letztere will einige Schulen fortan selbst betreiben. Welche das sein könnten? Zukunftsmusik. »Derzeit diskutieren wir in Arbeitsgruppen darüber, wie viele und welche Schulen zu ›Modellschulen‹ werden sollen«, sagte uns Hinrich Bernzen, Sprecher der Schulgenossenschaft. »Uns ist wichtig, dass dabei alle Schulformen, von der Grundschule bis zum Gymnasium, abgedeckt sind. Auch Schulen, über deren Schließung nicht diskutiert wurde, können zur Modellschule werden.« Noch vor den Sommerferien wollen sich beide Parteien auf Details geeinigt haben, so das Ziel.
 
   
   
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Wird es auf Helgoland zu eng?

Helgoland ist im Aufwind: Nahe des Leuchtturms werden neue Wohnungen gebaut – nicht für Touristen, sondern für Insulaner und solche, die es werden wollen: Die Gemeinde will vor allem junge Familien auf die Insel locken. Die Nachfrage ist groß. Ein Zeichen dafür, dass sich die einst vom Krieg zerstörte Felseninsel gewandelt hat? Wir haben mit Bürgermeister Jörg Singer gesprochen.
 
Elbvertiefung: Herr Singer, wird es auf Helgoland zu eng?
Jörg Singer: Gewissermaßen schon, Helgoland ist eben ein sehr kleines Fleckchen Erde. Als die Häuser nach dem Krieg quasi in einem Guss wieder aufgebaut wurden, waren nur ca. 25 Quadratmeter Wohnfläche für jeden Insulaner eingeplant. Seit den Achtzigern wurden dann immer mehr Wohnungen in Urlaubsapartments umgewandelt, etwa tausend Gästebetten entstanden und verdrängten Wohnraum. Bei uns gibt es viel Natur, aber Bauflächen sind Mangelware. Die Flächen am Leuchtturm haben wir vom Bund angekauft, der bis vor wenigen Jahren der größte Landeigentümer hier war.

EV: Nun sind 70 Modulbauten geplant, Wohnraum für 160 Menschen – im Juli beginnt der Bau, im Oktober ziehen die ersten Leute ein. Wer wird das sein?
Singer: Zum einen Helgoländer, von denen viele heute schon sehr beengt leben müssen, etwa in Kellern oder auf Dachböden. Doch es wird noch spannend, denn das Interesse ist riesig: Uns liegen insgesamt 200 Bewerbungen vor, 75 von Privatpersonen, der Rest sind Institutionen wie die Forschung oder das Land, auch der Zoll hat Bedarf angemeldet. Ein Vergabeteam aus Politik und Verwaltung wird in den nächsten Wochen entscheiden, wer den Zuschlag kriegt. Familien und Leute, die sich in der freiwilligen Feuerwehr engagieren wollen, werden bevorzugt. Außerdem muss der Erstwohnsitz der Bewerber auf Helgoland liegen oder auf die Insel verlegt werden – wir wollen keine Zweitwohnungen, die am Ende doch nur leer stehen...
 
EV: Wohnen ist das eine. Aber wo sollen die neuen Insulaner denn arbeiten, Kinder zur Schule gehen…?
Singer: 50 Arbeitsplätze sind gerade unbesetzt, wir suchen Leute in allen Bereichen: Krankenschwestern, Köche, Kapitäne, Meeresforscher, Lehrer, auch durch die Windpark-Anlagen vor Helgoland sind Arbeitsplätze in der Offshore-Branche entstanden. Wir haben eine Kita und eine Ganztagsschule mit 145 Kindern, in der Schule ist noch Platz.
 
EV: Inzwischen leben wieder rund 1500 Menschen auf Helgoland, der Bevölkerungsrückgang ist gestoppt. Was ist der Reiz am Inselleben?
Singer: Man kann hier leben und arbeiten, wo andere Urlaub machen. Okay, das kann man woanders auch, doch wir haben die sauberste Luft Deutschlands und sind einer der sichersten Orte überhaupt. Wir setzen auf Nachhaltigkeit, Natur und bieten auch im digitalen Zeitalter eine gute Versorgung: Unsere Schule setzt auf E-Learning, alle Haushalte sind mit bis zu 100 Mbit/s versorgt. Ich beobachte, dass es immer mehr junge Leute, die heute oft digital und ortsunabhängig arbeiten können, auf die Insel zieht. Denen ist es in der Stadt zu rummelig, die suchen ganz bewusst die Ruhe.
 
EV: Wer neu auf die Insel zieht, muss aber auch gut zu Fuß sein: Autofahrer brauchen auf Helgoland eine Sondergenehmigung, sogar Radfahren ist verboten…
Singer: Ja, das dient der Sicherheit! So können wir uns auf der Insel fast mit geschlossenen Augen fortbewegen, und weil alles so klein ist, kommt man auch zu Fuß überallhin. Schüler dürfen in der Wintersaison, von Oktober bis April, aber Rad fahren. Ansonsten lässt sich sagen: Weniger Verkehr steigert die Lebensqualität ungemein! Klar, ein paar Fahrzeuge fahren schon auf der Insel herum, Krankenwagen etwa, die noch mit Diesel betrieben werden. Doch es ist schon verrückt: Hier kann man es noch riechen, wenn hier mal ein Dieselauto an einem vorbeifährt, ansonsten sind wir eine fast hundertprozentige Mobilitätsinsel.

 


STAMP-Festival: Aufruf zum Tanz

Altonaer Passanten bleiben vor den knalligen Farbtupfern in Plakatform stehen. Lesen die Aufschriften, lachen, wundern sich. »Hör mal, hör hin, es ist still zwischen dem Krach« steht da geschrieben oder »Ich will nichts aufs Dorf, da sind die Leute viel zu sehr genau wie ich«. Vierzehn verschiedene Plakat-Sprüche prägen derzeit das Straßenbild, und nur wer genau hinsieht, liest das Kleingedruckte »Wie lebst du hier? Stimmen aus Altona, gesampelt«. Initiator der Aktion ist Tom Lanzki, Art Director von The Street Arts Melting Pot kurz STAMP-Festival, das vom 1. bis 3. Juni mit mehr als tausend internationalen Künstlern verschiedener Genre in die achte Runde geht. Im Festival-Vorfeld wurden auf der Straße Stimmen gesammelt, Menschen danach befragt, was das Leben im Stadtteil ausmacht, und die Essenz des Stimmungsbilds aufs Papier gebracht. Warum? Weil in diesem Jahr gemeinsam getanzt, die große STAMP-Parade zur partizipativen Kunst im öffentlichen Raum werden soll. »Früher stand das Publikum bei unseren großen Paraden am Rand, hat konsumiert und geklatscht, das hat mir gestunken«, sagt Lanzki. Diesmal soll das Publikum einbezogen werden. Dafür wurde ein Tanz entwickelt, der sich an der syrischen Dabke orientiert, die Musik wurde verpoppt, ein Video zum Erlernen der Schritte digital gestreut, Workshops werden angeboten. Was die Plakate damit zu tun haben? Sie sollen bereits vor dem gemeinsamen Tanz den Anstoß geben, eine eigene Haltung zum Stadtviertel und seinen Menschen zu entwickeln.
 
Die STAMP-Parade beginnt am Sonntag, 3. Juni, am Bruno-Tesch-Platz, der Abschluss ist gegen 16.30 Uhr bei der Bühne am Festivalzentrum geplant. Die fixen Festival-Eintrittspreise wurden abgeschafft, die Besucher entscheiden selbst, was sie berappen möchten.
   
   
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Mittagstisch
 
 
Feine Landgasthofküche
 

Wer gedacht hat, der Erfolg Hamburger Kanuten und Ruderer stehe allein mit der Alster in Zusammenhang, der kennt die 2000 Meter lange Trainings- und Regattastrecke nicht, die in den Zusammenfluss von Dove Elbe und Gose Elbe gebaut wurde. Folgt man der Gose Elbe flussaufwärts, gelangt man in die Vier- und Marschlande – eine eigentümliche, von langen Wassergräben durchzogene Landschaft mit allerlei Gärtnereien und Reetdachhäusern. Und in den Ort Fünfhausen. Gerade kehren die Kinder von der Schule nach Hause, ein Rasenmäher rattert laut, und der Bücherbus hat seine Türen geöffnet. Auf der Terrasse der Bahnhofsgaststätte Fünfhausen sitzt es sich gut unter einer großen Eiche mit einem Blick über den Sandbrack-See. Spargelgerichte stehen auf der Saisonkarte und werden dann zu Tisch gebracht. Eine riesige, überaus schmackhafte Portion mit Salzkartoffeln und Steak (24,50 Euro). Ob jemand es schon geschafft hat, alles aufzuessen?, will man später von dem Wirt wissen. »Empfehlen Sie uns, wenn es Ihnen geschmeckt hat«, antwortet er lachend. »Und wenn nicht, dann waren Sie nie hier.«
 
Fünfhausen, Bahnhofsgaststätte Fünfhausen, Lauweg 4, Täglich 10–21 Uhr; Di bis 18 Uhr
 
Elisabeth Knoblauch
 
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Was geht
 
 
 
»Rote Vorlesung: Revolution »war das Kriegskind des 20. Jahrhunderts«, schrieb Eric J. Hobsbawm. Die Novemberrevolution von 1918/19 etwa führte zum Zusammenbruch des wilhelminischen Staates, am 5. November wehte die rote Fahne in Hamburg. Diese Zeit des Umbruchs nimmt das Museum für Hamburgische Geschichte anlässlich des 100. Jahrestages ins Visier; öffentliche Vorlesung von Christina Ewald: »Revolution! Revolution? Die Novemberrevolution 1918/19 in Hamburg und in Norddeutschland«.
Museum für Hamburgische Geschichte, Großer Hörsaal, Holstenwall 24, 18.15 Uhr
»UK-Punk: Kaum ist das Debütalbum raus, touren die Jungs von »Shame« schon durch die Lande. Mit ihren »Songs Of Praise« lassen sie hoffen, dass »dank Bands wie dieser Punk niemals dead sein wird«, schreiben Kritiker. »Sie reißen das Maul auf und schleudern uns ein absolut mitreißendes Monster ins Gesicht.«
Molotow, Nobistor 14, 19 Uhr, VVK 15 Euro
»Hamburg, meine Müllperle: Die Hamburger produzieren mehr Restmüll zur Verbrennung als getrennt gesammelte Wertstoffe zum Recyceln – doch ab 2020 schreibt das Kreislaufwirtschaftsgesetz eine verbindliche Recyclingquote von 65 Prozent des Siedlungsabfalls vor. Wird Hamburg das schaffen? Und wenn ja, wie? Beim 61. Treffen des Hamburger Zukunftsrats diskutieren unter anderem Dr. Andreas Finkh von der Umweltbehörde, Reinhard Fiedler von der Hamburger Stadtreinigung und Luise Rosemeier von Hamburg Unverpackt e. V.
GLS-Bank, Düsternstraße 10, heute, 18 Uhr, Eintritt frei
 
 
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
»Japan feiert Hamburg: Rund 2000 Japaner leben aktuell in Hamburg, mehr als hundert Firmen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten hier angesiedelt. Die Hansestadt und Osaka verbindet außerdem eine über 25-jährige Städtepartnerschaft. Grund genug, jährlich das »Kirschblütenfest« mit Feuerwerk über der Außenalster zu zelebrieren. Freunde der japanischen Kultur sollten außerdem beim »Japan-Filmfest Hamburg« reinschauen, das sich dieses Jahr auf Manga- und Anime-Realverfilmungen konzentriert.
Filmfest: verschiedene Kinos, heute ab 20 Uhr, Festival bis zum 27.5., Einzelticket 8 Euro, Eröffnungsfilm 11 Euro, Dauerkarte 110 Euro;
Kirschblütenfest: Außenalster, Fr, 12 Uhr, bis Sa, 22 Uhr, Feuerwerk Fr, 22.30 Uhr
 
 
 
   
   
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Hamburger Schnack
 
 
Als Klassenlehrerin einer dritten Schulklasse war ich auf dem Weg zum Schwimmunterricht. Rechts ging ein Mädchen, links ein Junge. Der Junge wollte mir etwas sagen und begann: »Du, Frau Wagner....« Da fuhr ihn das Mädchen an: »Sie ist keine DU, sie ist eine ER!«

Gehört von Karola Wagner
 
 
   
   
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Meine Stadt
 
 
 
 
"Mami, wenn wir mal groß sind, müssen wir dann auch die Hamburger übers Wasser bringen - so wie der große, weiße Onkel dahinten?"

Foto: Lara Ahlefelder
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de
 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!
 
Ihr
Mark Spörrle
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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