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Fußballverächter werden höflichst gebeten, die nächsten Zeilen lächelnd zu überspringen. Wenn Sie allerdings zu den Menschen gehören, die schon längst die Tage bis zum Start der WM zählen – natürlich vor intellektuellem Hintergrund, wie auch die Fußballbegeisterten bei uns in der Redaktion –, dann habe ich vielleicht etwas für Sie: Wir machen wieder ein großes Tippspiel. Es winken schicke Preise, vielleicht gar eine Reise, anmelden kann sich hier ab sofort jeder Abonnent und/oder Freund der ZEIT. Und wer noch nicht ganz so weit ist, kann sich von einem Freund einladen lassen, der schon unser Freund ist – Freunde von Freunden also, Sie verstehen ...? Tippen kann man/frau allein oder auch im Team (wie genau das geht, lesen Sie hier) und natürlich auch gegen die Redakteure der ZEIT und der ZEIT:Elbvertiefung. Für die geistige Erbauung, die Sie in Sachen Fußball hier völlig zu Recht erwarten, wird unsere WM-Kolumne sorgen – aber ebenso, ich schwöre, für einige Überraschungen. Näheres wird bald verraten. Ich würde vorschlagen, Sie melden sich erst einmal an, während wir uns warmspielen … Ach so, eins doch schon mal vorab: Das Spiel am 23. Juni, Deutschland–Schweden, können Sie mit etwas Glück bei – und mit – uns anschauen. Das Museum für Völkerkunde bekommt übrigens einen neuen, zeitgemäßeren Namen. Künftig heißt es: Museum am Rothenbaum, Kulturen und Künste der Welt – keine Angst, abgekürzt wird das Ganze ganz einfach zu MARKK. Die Umbenennung ist Teil der Neupositionierung des 1879 gegründeten Hauses, die im vergangenen Jahr mit dem Amtsantritt von Direktorin Barbara Plankensteiner begann: Der Begriff »Völkerkunde« stehe nicht mehr im Einklang mit der Identität, den Inhalten und Zielen eines Museums, das sich mit der kulturellen Vielfalt der Welt befasse und auf Augenhöhe und in Partnerschaft mit Herkunftsgesellschaften und Diaspora-Gemeinschaften zusammenarbeiten wolle – und sei auch nicht mehr geeignet, die heutige wissenschaftliche Forschung und Museumsarbeit angemessen abzubilden. MARKK – eine sehr gute Namenswahl ... Apropos und dennoch: Morgen begrüßt Sie hier meine Kollegin Annika Lasarzik.
Umfrage zum Radverkehr: Ein Votum und viele Bedenken Wir suchten Leserinnen und Leser mit Idealen – und ja, die haben wir! Bei der Abstimmung über das Ideal der Radverkehrsführung haben wir von Ihnen ein klares Votum bekommen: Fahrräder seien am besten aufgehoben auf eigenen, baulich vom Autoverkehr getrennten Radspuren. (Zugegeben, das klare Ergebnis hatten wir sanft forciert, schließlich mussten Sie sich für ein Ideal entscheiden. Die Flexibleren unter Ihnen mögen es uns nachsehen.) So sieht es mit 63,9 Prozent die eindeutige Mehrheit der Befragten, für die zweitbeliebteste Lösung – aufgemalte Radstreifen auf der Fahrbahn – votierten nur 12 Prozent. So weit, so eindeutig. Weniger ideal ist, dass die Verkehrsbehörde nicht der (bei uns allerdings völlig unrepräsentativen) Mehrheitsmeinung ist. »Es sind überall Einzelfallentscheidungen«, sagt Sprecher Christian Füldner. Der baulich getrennte Fahrradstreifen sei keine Option, die man ausschließe. Gute Argumente gebe es jedoch auch dafür, den Radverkehr vorrangig auf die Straße (zu den Autos!) zu verlegen. Füldner zählt auf: weniger Konflikte mit Fußgängern (klar, aber dafür ... lassen wir das). Weniger Geisterradler, die schwere Unfälle provozieren. Winterdienst in einem Aufwasch für alle. Schnelleres Fortkommen, auch weil weniger Hindernisse (Mülltonnen!) auf dem Radstreifen stehen. Und: »Radfahrer werden von Autofahrern deutlich besser wahrgenommen, wenn sie auf der Straße fahren«, sagt Füldner. So habe es das Bundesverkehrsministerium wissenschaftlich ermittelt. Das überzeugt Sie nicht, liebe 63,9 Prozent? Haben Sie Geduld. Die Suche unserer Behörde nach dem idealen Radverkehrskonzept läuft. »Wir gucken auch, wie andere Städte im In- und Ausland das lösen«, verspricht der Sprecher. Man erkundige sich auch im viel gelobten Fahrradmekka Kopenhagen. Jedoch biete die dänische Hauptstadt seit je mehr Platz für weniger Menschen. Platz, den in Hamburg oft auch Bäume und Parkplätze einnehmen – Sie ahnen das Dilemma? Wenn unsere nächste Umfrage von Bäumen handelt, denken Sie daran: Ideal ist nur, was keine Kehrseite hat. |
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