TU Chemnitz gegen Gewaltverbrechen und Rassismus I Regierung beschließt "Hightech-Strategie" I Denise Feldner sorgt sich um die Zukunft der KI in Deutschland

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
die TU Chemnitz verurteilt Gewaltverbrechen und Rassismus, das Bundeskabinett beschließt eine "Hightech-Strategie", die Französin Anne Grapin-Botton wird Direktorin am Dresdner Max-Planck-Institut, der BTU-Präsident Jörg Steinbach wird Minister in Brandenburg, und die Wissenschaftsmanagerin Denise Feldner sorgt sich im Gastkommentar um die Zukunft der Künstlichen Intelligenz in Deutschland.
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Frankreich bestellt Sonderbeauftragten für Europäische Universitäten
Die Initiative für europäische Hochschulnetzwerke in Form „Europäischer Universitäten“ stammt vom französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron. Eine entsprechende Pilotausschreibung der Europäischen Kommission wird für diesen Herbst erwartet. Nun wurde in Frankreich mit dem Pharmakologen  Alain Beretz ein erfahrener Hochschulmanager zum Sonderbeauftragten für dieses Thema ernannt, wie Kooperation International berichtet.
  
 
 
TU Chemnitz gegen Gewaltverbrechen und Rassismus
In einem offenen Brief, unterzeichnet von Rektor Gerd Strohmeier und Prorektor Maximilian Eibl, erklärt die TU Chemnitz: "Wir sind angesichts der Ereignisse der letzten Tage stark erschüttert und tief betroffen. Die TU Chemnitz verurteilt Gewaltverbrechen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus auf das Schärfste. Wir sind bestürzt über den gewaltsamen Tod des jungen Mannes am vergangenen Sonntag und die darauffolgenden, durch nichts zu rechtfertigenden fremdenfeindlichen und rassistischen Übergriffe, Ausschreitungen und Randale."
  
 
 
Bundeskabinett beschließt "Hightech-Strategie"
Wie der Deutschlandfunk berichtet, will die Bundesregierung mit über 15 Milliarden Euro Forschungsprojekte in Deutschland fördern. Das Bundeskabinett beschloss dazu gestern die sogenannte Hightech-Strategie 2025. Wie Bundesforschungsministerin Karliczek, CDU, erklärte, soll Deutschlands Position im internationalen technologischen Wettbewerb gestärkt werden. Die Förderung kommt vor allem der Mikroelektronik, der Materialforschung und der Bio- oder Quantentechnologie zugute. Weiterhin sieht der Kabinettsbeschluss vor, bis 2025 die Unterstützung der Forschung auf 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu steigern.
  
   
   
   
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Personen
 
 
   
  
Neue Direktorin für Dresdner Max-Planck-Institut
Die französische Wissenschaftlerin Anne Grapin-Botton ist laut idw neue Direktorin am Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG). In Dresden wird sie erforschen, wie einzelne Zellen in einer Gruppe zusammenwirken, um ein Organ zu bilden. Im Mittelpunkt der Forschungen steht dabei die Bauchspeicheldrüse. Vor ihrer Berufung an das MPI-CBG war Grapin-Botton Professorin für Entwicklungsbiologie am Danish Stem Cell Center der Universität Kopenhagen.

FAZ-Ökonomenranking 2018
Jedes Jahr veröffentlicht die FAZ eine Rangliste Deutschlands einflussreichster Ökonomen. Gewertet werden dabei die wissenschaftliche Leistung, die Medienpräsenz und der politische Einfluss. An der Spitze steht diesmal Ernst Fehr von der Universität Zürich vor Clemens Fuest von ifo-Institut.

Uni-Präsident wird Minister
Wie unter anderem der Tagesspiegel berichtet, wird Jörg Steinbach, der Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg, Wirtschaftsminister im brandenburgischen Kabinett. Die Suche nach einer Nachfolge für Steinbach, der die BTU seit 2014  leitet, soll „schnellstmöglich“ auf den Weg gebracht werden, wie Wissenschaftsministerin Martina Münch (SPD) erklärte.
  
 
Mehr als ein Job: Dombaumeister/in
Das Bistum Speyer sucht zum 1.3.2019 eine/n Dombaumeister/in. Näheres finden Sie im Stellenmarkt der neuen ZEIT.
  
   
 
 
   
   
   
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Gastkommentar
 
 
   
von Denise Feldner
   
 
   
Wie weiter mit der künstlichen Intelligenz?
Ende Juni wurde im sogenannten Digitalkabinett* klar: Wir werden bis zum Digitalgipfel am 4. Dezember warten müssen, um die KI-Strategie der Bundesregierung kennenlernen zu können. Sind wir in Deutschland zu langsam oder gerade schnell genug?
Webrecherchen, Übersetzungen, Bot-Erkennung – nichts davon funktioniert ohne die derzeit so gehypten KI-Algorithmen. Europa ist konfrontiert mit dem Einfluss von US-Tech-Giganten, die dem einzelnen Nationalstaat seine Handlungsmacht streitig machen. Jüngstes Beispiel ist die auffallend unprofessionelle Befragung von Mark Zuckerberg im EU-Parlament. Das politische Machtvakuum spiegelt sich auch im Internet der Dinge. Weder Staat noch Forscher verstehen ganz, was dort geschieht. Während Tech-Konzernen in den USA das Streben nach politischer Macht nachgesagt wird, fehlen in Deutschland die Fachleute dem Staat, der Wirtschaft, in Forschung und Bildung.
Vor etwa zehn Jahren wussten Google & Co. nicht, wohin mit ihren Gewinnen und Datenmengen. Sie investierten in KI-Forschung. In Deutschland werden Lehre und Forschung entlang ethischer Erwägungen als Aufgabe des Staates gesehen. Nun erleben wir, wie mit KI-Produkten politische Macht verschoben wird. Ein globales Rennen hat begonnen. Vor allem China setzt eine ganzheitliche KI-Strategie um und führt das F&E-Ranking an. Europa, bekannt für sehr gute Forschung, aber holprigen Transfer, hängt auf den hinteren Rängen fest. Deutschland steht weiterhin für exzellente Grundlagenforschung. Am Markt entfalten aber nur Produkte Wirkung.
Da im digitalen Zeitalter Forschungs- und Wirtschaftspolitik gemeinsam gedacht werden müssen, ist die herkömmliche Förderung nicht mehr ausreichend. Die KI-Strategie des BMBF und des BMWI soll das ändern. Die geplante Agentur für Sprunginnovationen soll das Netzwerken und den Mut zum Gründen fördern. Übergeordnetes Ziel ist eine geopolitisch relevante KI-Größe im europäischen Werteraum. Für Deutschland bedeutet dies nicht zuletzt, die Mathematiktradition und MINT-Fächer im gesamten Bildungssystem zu stärken.

Denise Feldner ist Wissenschaftsmanagerin und Juristin in Berlin

* Das "Digitalkabinett" ist ein Ausschuss des Bundeskabinetts unter Leitung der Kanzlerin, dem alle Bundesminister/innen angehören, sowie die Staatsministerinnen für Digitalisierung, für Kultur und Medien und der Chef des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung
   
 
   
 
 
   
 
 
 
 
Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
Ohne sie geht nichts   Erzieher und Pflegekräfte werden dringend gesucht: Wer kümmert sich in Zukunft um die Jungen und die Alten?

Ist das Kunst? Das Kind malt, der Kritiker interpretiert Wie wollen wir alt werden? Um die skandalösen Zustände in der Pflege zu verbessern, müssen wir uns vom Ideal des immer einsatzbereiten Menschen verabschieden »Das Geld fließt unkontrolliert« Die Erziehungswissenschaftlerin Susanne Viernickel über das »Gute-Kita-Gesetz«

Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
 
 
Fußnote
 
 
   
 
   
Geld macht die Lehre besser
Ich glaube nicht an die komplizierte Konstruktion einer Deutschen Lehrgemeinschaft zur Verbesserung der Lehre an den Hochschulen. Ich glaube an die Kraft des Geldes. Viele Professoren werden sich erst dann mit voller Kraft der Lehre widmen, wenn sie dafür belohnt werden. Dazu muss das Geld den Studenten folgen. Eine Hochschule oder ein Professor muss mehr Geld bekommen, wenn sie/er mehr Studenten betreut. Dazu könnte man Studiengebühren erheben, die sind aber kurzfristig politisch kaum durchsetzbar. Man könnte auch die Idee des langjährigen Wissenschaftsministers Jürgen Zöllner (Rheinland-Pfalz/Berlin, SPD) aufgreifen, der für Studienkonten plädiert hat: Die Studenten bekommen zu Beginn des Studiums ein staatlich finanziertes Guthaben an Semesterwochenstunden, von denen die Hochschulen, an denen sie studieren, jedes Semester etwas abbuchen können. Wer mehr Studenten anzieht, der bekommt mehr Geld. Warum kompliziert, wenn es auch einfach geht? Thomas Kerstan
   
 
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
 
Abgangszeugnis von Karl Marx wieder im Archiv der Humboldt-Universität
Quelle: Humboldt-Universität
 
 
 
 
 
   
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