Bessere Ausstattung für die FeuerwehrDie Hamburger Feuerwehr stockt auf: Am Volkspark ist
eine neue Wache eröffnet worden, eine zweite in Schnelsen soll folgen. Innensenator
Andy Grote verspricht damit »eine hocheffektive Notfallversorgung bei Bränden oder Unfällen
an den überdeckelten A7-Abschnitten«. Auch für die Anwohner im Hamburger Norden wird es höchste Zeit: In Schnelsen hat die Feuerwehr nach eigenem Bekunden Probleme, die vorgeschriebenen Hilfsfristen einzuhalten.
Maximal acht Minuten darf es dauern, bis nach einem Notruf zehn Berufsfeuerwehrleute zur Stelle sind, nach weiteren fünf Minuten soll
Verstärkung von der freiwilligen Feuerwehr da sein. Denn die ist in der Einsatzplanung fest vorgesehen, wie
Christian Pöter, Wehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Altona, bestätigt: »Das geht in Hamburg Hand in Hand.« Seit Jahresbeginn haben Pöter und Kollegen rund 150 Einsätze gefahren, nicht nur in Altona, sondern im gesamten Gebiet von der Elbe bis zum Diebsteich, von der Max-Brauer-Allee bis kurz vor die HafenCity.
»Für Großeinsätze sind wir jederzeit abrufbar«, erklärt Pöter. »Von 18 Uhr bis 7 Uhr sind wir mit hoher Priorität dabei und am Wochenende ganztägig.« Respekt, denn das heißt: Im Ernstfall sind der ruhige Feierabend, das lang geplante Treffen im Freundeskreis, der Nachtschlaf oder das Familienwochenende dahin. »Es ist nicht immer das angenehmste Hobby«, räumt Pöter ein. Und wie viele freiwillige Feuerwehren werben auch die Altonaer um Nachwuchs. Zu bieten haben sie einen, so Pöter, »besonderen Teamgeist«. Und:
»Wer Hilfe leistet, merkt, was für ein erfüllendes Gefühl das ist.« In Zukunft soll auch die Abstimmung zwischen Profis und Freiwilligen noch glatter laufen. Zusätzliche Notrufleitungen und neue Technik in der geplanten
neuen Rettungsleitstelle an der Eiffestraße sollen allen Einsatzkräften zugutekommen. Und allen Hamburgern.
Frauen im Fußballstadion: Ausstellung zur Fankultur
Frauen und Fußball – eine unendliche Geschichte, gestrickt aus Vorurteilen und Ressentiments. Der Frauenfußball ist erfolgreich, agiert aber im Schatten der Männermannschaften. Und im Stadion werden Frauen oftmals nicht als Fans er-, sondern als Bier holendes Männeranhängsel verkannt. Das Projekt
»Fan.Tastic Females« hat die
weibliche Fankultur in Europa zwei Jahre lang erforscht und daraus eine
Wanderausstellung gemacht, die noch bis Sonnabend im FC-St.-Pauli-Museum zu sehen ist.
Mehr als 80 Frauen aus 21 europäischen Ländern kommen darin zu Wort und erzählen ihre persönliche Fangeschichte – vom Teenager aus der Ultra-Szene bis zur 94-jährigen Dauerkartenbesitzerin. Unterscheiden sich Frauen und Männer in ihrem Fantum?
Daniela Wurbs, eine von drei Projektkoordinatorinnen, sagt, unterm Strich sei die Fankultur bei allen ähnlich. Aber:
»Die soziale Komponente spielt bei vielen Frauen eine große Rolle. Sie entscheiden sich bewusster für einen Verein, mit dem sie bestimmte Wertvorstellungen teilen.« Auffällig sei vor allem eines gewesen: die Abwesenheit von Statistiken über Frauen in Fußballstadien. »Das wird bisher nicht als relevantes Thema gesehen«, sagt sie. Dabei sind europaweit 20 Prozent und deutschlandweit 25 Prozent aller Fans weiblich. »Trotzdem denken die meisten Menschen bei Fußballfans an Männer«, meint
Christoph Nagel, Vorstand beim Museum für den FC St. Pauli. Die Ausstellung soll an diesem fixen Bild rütteln und auch die Vielfalt im Miteinander zeigen. »Ob schwarz oder weiß, Frau oder Mann, schwul oder hetero – in der Fankultur haben die Leute eine Gemeinsamkeit«, meint er. Das Zulassen von Vielfalt im Stadion trage dazu bei, dass beispielsweise
»übertriebenes Mackertum« abgebaut werden könne.
Bis Sonnabend wird die Ausstellung »Fan.Tastic Females« am Millerntor im FC-St.-Pauli-Museum gezeigt, die nächste Etappe ist das HSV-Museum. Teile der Ausstellung basieren auf Kurzvideos, die über das eigene Smartphone abgespielt werden. Kopfhörer sollten mitgebracht werden.