Der Tag nach dem Derby

 
+ Hamburg greift durch + Lachnummer Fernwärmenetz + Protest gegen Erdogan + Escape-Game-Meisterschaften + Kinderfilmpreis »Michel« + Gunter Gabriels Hausboot +
 
 
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Sonne, Wolken, vielleicht auch mal ein Schauer, aber insgesamt bleibt es eher freundlich bei bis zu 14 Grad. Ist »Graue Wolken« von Blumfeld (ein weiterer Tipp unserer Leserin Margit Motzek) trotzdem ein zu pessimistischer Wettersong des Tages?
   
 
Guten Morgen,
 
Sigrid Neudecker / Foto: Gertje Treiber
 
wir haben ein freundschaftliches, friedliches Wochenende hinter uns. Gestern schafften es die Fans des HSV und des FC St. Pauli, gleichzeitig einem Fußballspiel beizuwohnen, ohne sich davor oder danach gegenseitig die Schädel einzuschlagen (Stand bei Redaktionsschluss). Ich persönlich hätte ja nichts gegen einen Siegtreffer von Richard Neudecker gehabt, aber vielleicht war ein torloses Unentschieden für das erste Hamburger Derby seit sieben Jahren und die Gemüter der Fans gerade richtig. Wir werden sehen, wie es bei der Revanche am 10. März wird.

Bereits am Sonnabend zogen rund 20.000 Menschen »United against Racism« vom Rathaus bis zum Hafen. Auch hier kam niemand auf die beknackte Idee, unbedingt irgendetwas auf irgendjemanden werfen zu müssen, und Hamburg konnte sich wieder an seinen Beinamen »Tor zur Welt« erinnern.
 
Wo wir gerade bei guten Nachrichten sind: Ebenfalls in Hamburg untersagte ein Gericht am Freitag den Verkauf von Miniaturgalgen, explizit reserviert für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und den ehemaligen Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) – Letzterer selbstverständlich falsch geschrieben. Ein Pegida-Anhänger aus Schwarzenberg im Erzgebirge (also Sachsen, welch Überraschung) hatte diese Galgen 2015 erstmals in Originalgröße für eine Demo gebastelt und danach in 35 Zentimeter großen Versionen über das Internet vertrieben. Weil man sich so etwas doch gern auf den Schreibtisch stellt!
 
Ein Strafverfahren gegen ihn wegen des Verdachts der öffentlichen Aufforderung zu Straftaten war von den Staatsanwaltschaften in Dresden und Chemnitz (!) zuvor eingestellt worden. In einem Zivilverfahren gab die 24. Zivilkammer des Landgerichts Hamburg nun jedoch der Unterlassungsklage Gabriels statt. Der Galgenbauer nehme mit seinem Werk den Tod Gabriels nicht nur billigend in Kauf, sondern befürworte seine Hinrichtung. Weder könne er die Kunstfreiheit noch den besonderen Schutz der Satire für sich in Anspruch nehmen.
 
»Kunst« und »Satire« – dass des Galgenbauers Anwalt beim Tippen dieser Wörter nicht einem letalen Lachanfall erlegen ist, sagt schon einiges aus.
Wie auch immer, der sächsische Werkzeughändler darf die Dinger nun nicht mehr anbieten oder anbieten lassen oder verkaufen oder verkaufen lassen, wie es im Hamburger Urteil heißt. Wenngleich es vermutlich niemanden überraschen wird, wenn er sie in Zukunft verschenkt. Gegen eine kleine Spende.
 
Apropos geschenkt: Nach der Warnung vor den günstigen, aber nicht besonders verkehrssicheren Obikes (wir berichteten) kommt nun von den zuständigen Behörden in Schleswig-Holstein ein dezidierter Rückruf. Das Verbraucherschutzministerium hat den Verkauf gestoppt und vor der Benutzung der Fahrräder gewarnt. Wie man sein Fahrrad wieder zurückgeben kann, ist jedoch derzeit noch unklar. Der Besitzer der Halle in Barsbüttel, wo die Räder gelagert waren, ist derzeit nicht erreichbar.
 
   
   
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Torloses Derby und Foto-Fahndung nach Krawallmachern

Das beste Spiel war es sicherlich nicht, was der HSV und der FC St. Pauli gestern beim ersten Stadtderby in sieben Jahren ablieferten. Nach dem Schlusspfiff stand es immer noch 0:0. Erfreulich war nur die Bilanz der Polizei. Dank eines massiven Sicherheitsaufgebots auf dem Weg zum sowie vor dem Volksparkstadion war es ruhig geblieben. Gleiches galt für das Millerntorstadion, wo 15.000 Fans die Partie beim Public Viewing verfolgten. Vielleicht hatten die Ankündigungen der Polizei im Vorfeld ja doch Eindruck hinterlassen? Sicherheitshalber wurde eine Plattform eingerichtet, damit die Bevölkerung Fotos und Videos von möglichen Straftaten hochladen konnte. Polizeisprecher Timo Zill kündigte an: »Wir werden einen langen Atem haben, um Straftäter zu verfolgen.« Wie das genau aussieht, davon können sich seit Freitag 17 Männer ein Bild machen, die beim (vorerst) letzten HSV-Spiel in der Ersten Bundesliga im Mai mutmaßlich Pyrotechnik aufs Spielfeld geworfen hatten. Nach ihnen wird nun mit Standbildern aus Überwachungskameras öffentlich gefahndet. Der Vorwurf: schwerer Landfriedensbruch. Dass die Bilder ausgerechnet zwei Tage vor dem Derby rausgingen, war kein Warnschuss an alle Krawallfreunde, sondern schlicht Zufall: »Wir haben den richterlichen Beschluss am Freitag bekommen und hatten dann natürlich auch das Bedürfnis, das noch an die Öffentlichkeit zu bringen«, erklärte uns Ulf Wundrack von der Polizeipressestelle. Trotzdem wird wie bei der G20-Öffentlichkeitsfahndung auch hier wohl wieder über eine Vorverurteilung diskutiert werden. Zumindest bis gestern Abend wurden die Tatverdächtigen auf dem Fahndungsaufruf bereits als »Täter« bezeichnet.
 
   
   
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Fernwärmerückkauf: Der Tragikomödie nächster Akt

Ginge es nicht um so viel Geld, wäre der Rückkauf des Fernwärmenetzes spätestens jetzt ein Schenkelklopfer. Noch-Besitzer Vattenfall hat bekanntlich schon vor Jahren einem Verkauf zugestimmt, der ihm nach heutigem Bewertungsstand schlappe 300 Millionen Euro mehr einbringen würde, als das Netz überhaupt wert ist. Doch anstatt freundlich Danke zu sagen und sich mit dem Bonus aus dem Staub zu machen, gibt sich der Konzern plötzlich zögerlich und will nun sichergehen, ob der höhere Preis nicht von der EU als unzulässige staatliche Beihilfe interpretiert werden könnte. In einem Brief an die Stadt fürchtet Vattenfall laut »Hamburger Abendblatt« erhebliche Risiken. Man könne von dem Unternehmen nicht den »Abschluss nichtiger Verträge« verlangen. Den Tipp mit dem EU-Beihilferecht könnte Vattenfall indirekt ausgerechnet von Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) bekommen haben, der dies selbst juristisch prüfen lassen wollte. Der jedoch will alle rechtlichen Fragen bis zur Senatsentscheidung am 16. Oktober geklärt haben. Aus der Umweltbehörde waren laut dpa nur inoffizielle Einschätzungen wie »Bluff« oder »Manöver« zu hören. Und auch der Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg, Manfred Braasch, klingt mittlerweile eher entnervt: »Das Beihilfe-Thema ist nicht neu, die Unternehmensbewertung ist nicht neu. Dass Vattenfall erst jetzt kurz vor der Einigung in der rot-grünen Koalition diese Karte zieht, kann nur als verzweifelter Versuch gewertet werden, den Rückkauf doch noch zu verhindern.«
 

Wie ein T-Shirt beim Erdoğan-Besuch für Aufsehen sorgte
 

Er habe nur ein Statement abgeben wollen, sagte Adil Yiğit hinterher. Das ist dem in Hamburg lebenden Journalisten mit türkischen Wurzeln auf jeden Fall gelungen. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan am Freitag in Berlin trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift »Gazetecilere Özgürlük – Pressefreiheit für Journalisten in der Türkei«; Sicherheitskräfte führten ihn aus dem Raum. Im Interview mit den Kollegen von ZEIT ONLINE erklärt Yiğit, warum er zu diesem Mittel griff: »Ich bin nicht zum ersten Mal in Deutschland bei einer Pressekonferenz mit türkischen Spitzenpolitikern. Nie durfte ich eine Frage stellen. Dieses Mal wollte ich wenigstens auf diesem Weg etwas mitteilen.« Dass die Aufschrift eine solche Reaktion hervorrief, kann der Journalist nicht verstehen. Er sei »ganz schön schockiert von diesem Rausschmiss«. Nicht einmal ohne das T-Shirt habe man ihn wieder reingelassen. Enttäuscht zeigte er sich auch von den Kollegen bei der Pressekonferenz: Kein einziger habe sich solidarisiert. »Ich hätte gewünscht, dass jemand seine Kamera weglegt und fragt: Moment mal, was passiert hier? Aber das ist nicht geschehen«, so Yiğit. Das komplette Interview mit ihm können Sie hier lesen.
 
   
   
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Escape-Game-Meisterschaften: Rätsellösen gegen die Uhr

Der Dachboden einer alten Villa, unheimliche Geräusche und so ein seltsames Pochen – wie kommt man da nur wieder raus? Eine Stunde Zeit hat ein Team im Escape-Room »Das verbotene Spiel« auf der »Cap San Diego« normalerweise, um alle Rätsel zu lösen und dadurch die Tür nach draußen zu öffnen. Am Wochenende bei den Hamburger Meisterschaften musste es deutlich schneller gehen. 13 Escape-Game-Anbieter aus der Stadt machten mit, 32 Teams traten an. Jeweils zwei Gruppen spielten denselben Raum hintereinander, die schnellere gewann und kam eine Runde weiter. Da zählte jede Minute. Nach fünf Runden standen die Gewinner gestern Nachmittag fest: die »Joy Boys« aus Hamburg, vier Männer und eine Frau, drei davon Arbeitskollegen und alle miteinander befreundet. Beste Voraussetzungen für ein erfolgreiches Team, weiß Donna Wandt, die die Meisterschaft mitorganisiert hat: »Wer sich gut kennt, ist im Vorteil, weil jeder genau weiß, welche Stärken und Schwächen die anderen haben.« Auch Erfahrung mit Escape-Rooms bringen viele mit. Voraussetzung ist das nicht. Vorkenntnisse waren bei der Anmeldung nicht erforderlich, nur schnell musste man sein. Nach drei Wochen waren im März schon alle Startplätze weg. Auf was es sonst noch ankommt? »Dass eine Gruppe zusammenarbeitet und immer miteinander im Gespräch bleibt«, sagt Wandt. »Auch ein Chef kann nicht schaden, aber einer, der bereit ist, andere Meinungen zu hören. Irgendwann muss einfach einer entscheiden, sonst läuft die Zeit davon.« Und das sollte nicht passieren. Nur 37 Minuten haben die »Joy Boys« übrigens für »Das verbotene Spiel« im Finale gebraucht. 
 

»Das Filmegucken ist auch anstrengend«

Tierische Detektive, turbulente Ferien und eine schwer kranke Superheldin: Acht Filme konkurrieren beim Kinder- und Jugend-Filmfest Michel um den gleichnamigen Preis, der mit 5000 Euro dotiert ist. In der Jury sitzen – natürlich – Jugendliche. Wir sprachen mit dem 13-jährigen Peer über seine Aufgabe.
 
Elbvertiefung: Peer, du sitzt in der Jury des Michel-Filmpreises. Jeden Tag ins Kino gehen, das klingt nach einem ziemlichen Spaß, oder?
Peer: Ja, das ist auf jeden Fall cool, sonst schaue ich eher zu Hause. Aber es ist auch etwas anstrengend, weil es manchmal zwei Filme an einem Tag sind und man ja nicht einfach nur entspannt guckt, sondern hinterher bewerten muss. Ich achte jetzt viel mehr auf Details wie die Hintergrundmusik.
 
EV: Was bewertest du da genau?
Peer: Ich fülle hinterher einen Fragebogen aus. Da geht es darum, wie ich den Ton fand oder das Bild. Bei einem Film habe ich zum Beispiel aufgeschrieben, dass es mir gut gefallen hat, wie die Kamera mitgeht: Manchmal sieht man alles aus der Perspektive der Hauptfigur, eines Wolfs, und wenn er die Wand hochklettert, wackelt es. Zum Schluss muss ich den Film insgesamt auf einer Skala mit einem bis zehn Punkten bewerten.
 
EV: Neben dir sitzen noch sechs weitere Jungen und Mädchen in der Jury. Tauscht ihr euch aus?
Peer: Klar, nachdem wir den Fragebogen ausgefüllt haben, treffen wir uns und diskutieren zusammen mit einem Betreuer des Filmfests. Wir sagen, was wir gut fanden und warum.
 
EV: Du hast schon drei Filme geschaut. Welcher war bislang der beste?
Peer: Das darf ich natürlich nicht verraten! Es waren auf jeden Fall zwei Zeichentrickfilme und ein Spielfilm – alle recht unterschiedlich, aber alles Familienfilme. Das mag ich auch. Ansonsten schaue ich gerne Komödien und Actionfilme.
 
EV: Wie bist du überhaupt zu dem Platz in der Jury gekommen?
Peer: Eine Klassenkameradin von mir macht schon länger mit und hat mir davon erzählt. Dann habe ich da eine Mail hingeschickt. Jetzt bin ich dabei – und meine Eltern finden es gut, obwohl ich so viele Filme gucke.
 
Das Michel-Filmfest läuft noch bis zum 6. Oktober. Das genaue Programm gibt es hier. Die Preisverleihung findet am Sonnabend um 15 Uhr im Abaton-Kino statt.
   
   
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Mittagstisch
 
 
Asiatische Kleinburger

Nachdem gefühlt an jeder Ecke ein Burgerladen und alle hundert Meter ein Asia-Restaurant zu finden ist, ist die Kombination von beidem namens Shiso Burger ebenso naheliegend wie überzeugend. Hier hantieren Menschen mit Stäbchen und versuchen gleichzeitig, unfallfrei einen der üppig belegten Burger zu verspeisen. Da diese etwas klein bemessen sind, werden sowohl der gleichnamige Hausburger für 7,80 Euro mit weichem Dampfbrötchen, mariniertem Thunfisch, Shisoblättern (Shiso ist mit Basilikum und Thymian verwandt) und Teriyakisoße als auch der appetitliche, würzige und heiße Cheeseburger (6 Euro) mit Angus-Rindfleisch probiert – beide sind unschlagbar lecker. Wählt man das Mittagsangebot inklusive einer Beilage aus Fritten, Kimchi oder Coleslaw sowie einem Getränk wie Pink Shiso Ice Tea mit hübschem Farbverlauf, spart das 2 Euro. Die nette Bedienung des sparsam mit asiatischen Elementen wie Papierlampions und Origamivögeln dekorierten Restaurants trägt sehr zum Wohlfühlfaktor bei – im Gegensatz zur lauten Musik und der eher unbequemen Möblierung.

Innenstadt, Shiso Burger,
Bugenhagenstraße 23, Mittagsangebot täglich 12–17 Uhr

 

Christiane Paula Behrend

 
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Terminkollision
 
 
 
Kunstliebhaber mit Kind: In unsere gestrigen Tipps hat sich leider ein Terminfehler eingeschlichen. Die Veranstaltung »Vater Mutter Kunst« in der Kunsthalle ist bereits am Dienstag und nicht erst am Donnerstag, wie wir fälschlicherweise berichteten. Denn am Donnerstag wiederum findet von 10–11 Uhr das Format »Kunst und Kegel« im Bucerius Kunst Forum statt. Pardon!
 
   
   
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Was geht
 
 
 
Klassisch gut: Der Titel des Abends ist Programm – im Mittelpunkt von »Best of Classic« steht mit Beethovens 5. Sinfonie eines der bekanntesten Werke klassischer Musik. Aber auch Neuentdeckungen erwarten das Publikum des Orchesters Polish Art Philharmonic, etwa das Violinkonzert A-Dur op. 8 von Mieczysław Karłowicz.
Laeiszhalle, Großer Saal, Johannes-Brahms-Platz, 20 Uhr, ab 21,50 Euro
 
Prima poetisch: Seit Lucia Lucia 2015 zum ersten Mal eine Poetry-Slam-Bühne betrat, ist viel geschehen; mittlerweile gehört sie zu den erfolgreichsten Wortkünstlerinnen im deutschsprachigen Raum. Lyrik bis Prosa, albern bis absurd – in rasantem Tempo balanciert sie zwischen politischen Pointen und alltäglichen Erzählungen.
Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Straße 69, 20 Uhr, VVK 10 Euro
 
 
 
 
 
Was kommt
 
 
 
Alsterserenade: »Beförderer der Lustbarkeiten / Du angenehmer Alsterfluss! / Du mehrest Hamburgs Seltenheiten / Und ihren fröhlichen Genuss.« So dichtete Mitte des 18. Jahrhunderts Friedrich von Hagedorn. Bei einer Alsterrundfahrt im Sonnenuntergang feiert die Hamburger Camerata das Gewässer ähnlich poetisch; mit Werken von Bach, Mozart und Bruckner lädt sie ein zu »Streichquintetten bei der Alsterserenade«.
Abfahrt Anleger Jungfernstieg, Mi, 18 Uhr, 29 Euro inkl. Getränk
 
F*** Hip-Hop: Feinster Ami-Rap dröhnt durch den Ballsaal, wenn Pouya den Mittelfinger hebt. Der Newcomer aus Florida erfüllt zwar manch Klischee eines Ghetto-Hoppers, überzeugt aber auch mit »deepem Flow« und exakten Reimen. Klar, dass der Künstler seine »Five Five Tour« mit vielen, vielen »f***s« verziert.
Uebel & Gefährlich, Ballsaal, Feldstraße 66, Mi, 20 Uhr, ab 26 Euro
 
Lebenslesung: Der Vater Schriftsteller, der Sohn Journalist. Auf eine lange gemeinsame Geschichte können Martin Walser und Jakob Augstein nicht zurückblicken. Nun aber sprechen sie intensiv über nicht gemeinsam erlebte Zeiten – bewegend und persönlich nehmen sie in ihrer Lesung »Das Leben wortwörtlich«.
Laeiszhalle, Kleiner Saal, Johannes-Brahms-Platz, Fr, 20 Uhr, ab 14 Euro
 
 
 
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Aufgrund von Vandalismus zwischen Lüneburg und Hamburg hat der ICE gut 40 Minuten Verspätung, und das feine Ehepaar am Nachbartisch ist schon etwas genervt, weil der Anschlusszug nicht mehr zu erreichen ist. Vor dem Hauptbahnhof muss der ICE noch kurz warten, da laut Durchsage des Zugfahrers alle Gleise besetzt sind. Daraufhin die Frau ganz erbost zu ihrem Mann: »Das kann doch nicht wahr sein. Erst werden die Schienen kaputt gemacht, und jetzt setzen sich die Autonomen auch noch auf die Gleise.« Der Ehemann weist sie amüsiert darauf hin, dass die Gleise durch Züge besetzt sind.

Gehört von Sebastian Eurich
 
 
   
   
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Meine Stadt
 
 
 
 
Hamburg – ein sicherer Hafen. Wenn denn das Schiff groß genug ist. Beispielsweise so groß wie die »Eclipse«, die zweitlängste Jacht der Welt, die (hier im Hintergrund zu sehen) gerade bei Blohm+Voss im Trockendock 11 liegt. Aufgenommen wurde das Foto passenderweise bei der Parade »United against Racism« am Sonnabend.

Foto: Hermann Fohrmann
 

Schluss

Eine 115 Quadratmeter große Wohnung direkt am Wasser für nur 30.000 Euro? Die können Sie jetzt haben, noch dazu mit prominentem Vorbesitzer. Gunter Gabriels Tochter verkauft sein Hausboot in der Werft Hamburg-Harburg. Am liebsten an »einen Fan mit Cowboy-Herz und Seemanns-Seele«, wie sie auf Facebook schreibt. Die Küche bekam Gabriel von Luciano Pavarotti geschenkt, den Whirlpool »mit Blick aufs Wasser« und Farbtherapie-Beleuchtung von einem Gastgeber. Auf große Reise gehen kann man mit der »Magdeburg« mangels Motor nicht, aber wer will mit einem 23,5 Meter langen Boot schon irgendwo einparken? Sollten Sie den Zuschlag erhalten – wir kommen gern auf einen Kaffee vorbei!

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir unbedingt berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Ihre
Sigrid Neudecker
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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