Während ich diese E-Mail schreibe, scheint die Sonne durchs Fenster in mein Büro. Glück gehabt! Bei meinen Kollegen ein paar Meter weiter den Gang runter sind die Scheiben von außen mit Folie verhängt. Auf dem Weg zum Kopierer hört man die wildesten Geschichten über Baulärm. Ich lächle dann freundlich, ich kenne das. Zwar nicht aus dem Büro, aber bei mir zu Hause sah es neulich genauso aus. Den letzten Sommer haben wir dort ohne Tageslicht verbracht.
In Hamburg wird überall gebaut. Das nervt, aber es ist gut. Denn es gibt viele Gründe, warum die Mieten in Hamburg und anderen Städten ständig steigen, aber im Kern gibt es einfach zu wenige Wohnungen.
Natürlich entstehen auf den Baustellen auch viele Büros und teure Eigentumswohnungen, die dieses Problem nicht lösen. Aber es gibt auch gute Nachrichten: Neulich war ich in der Hafencity, um die Baustelle eines neuen Wohnheims zu besuchen. Die Hafencity ist unter Hamburgern als Luxusghetto verschrien, aber tatsächlich entstehenden dort auch Wohnungen, die sich Studentinnen und Studenten leisten können. Es hat mich überrascht, als mich der Bauleiter in Helm und Arbeitsschuhen auf die Dachterasse des künftigen Wohnheims führte – und ich auf die Elbphilharmonie schauen konnte und in die teuren Penthouse-Wohnungen gegenüber. Für unter 400 Euro im Monat werden hier ab Wintersemester die Zimmer vermietet (warm und inkl. hauseigenem Fitnessstudio).
Wie es zu dem Wohnheim im Reichenviertel kommen konnte, habe ich
in der aktuellen ZEIT CAMPUS-Ausgabe aufgeschrieben Dort gibt es auch Tipps für alle, die noch auf Wohnungssuche sind – und keine Zeit haben, auf die Fertigstellung der nächsten Baustellen zu warten.
Herzliche Grüße,
Oskar Piegsa
Chefredakteur ZEIT CAMPUS