S-Bahn hält erst 2019 an der neuen Haltestelle Elbbrücken Schlechte Nachrichten von der neuen S- und U-Bahn-Haltestelle Elbbrücken: Bis die Fahrgäste durch den
gläsernen »Skywalk« die Bahnsteige wechseln können, wird es noch dauern.
Eigentlich sollte alles zum Fahrplanwechsel am 9. Dezember fertig sein, der futuristische Fußgängersteg hängt schon seit Mai in luftiger Höhe. Aber nun das: Die
Betonpfähle, auf denen sich später das neue Technikgebäude und Teile des S-Bahn-Bahnsteigs befinden sollen,
konnten an einigen Stellen nicht tief genug im Boden eingebracht werden – trotz Probebohrungen. 18 Meter sollen es sein, die Bauarbeiter kamen aber nur auf rund zehn Meter. Der Grund sei
vermutlich eine alte Spundwand von einer Hafenkaianlage, teilte die Deutsche Bahn mit. Wie es jetzt weitergeht, ist noch unklar. So einfach entfernen lässt sich das Hindernis im Boden nicht. Der Versuch, es zu durchbohren, ist gescheitert. Die
Bauarbeiten sind deshalb an dieser Stelle zunächst für unbestimmte Zeit unterbrochen worden. Die Bahn versucht, durch
Belastungstests an Probepfählen in unmittelbarer Nähe eine
Lösung zu finden. Vielleicht reichen ja doch auch zehn Meter Tiefe an einigen Stellen? Nach derzeitigem Stand soll die S-Bahn
im ersten Halbjahr 2019 an der Station halten können, hoffentlich. Vollständig in Betrieb gehen – inklusive Stationsdach – wird die Haltestelle voraussichtlich erst Ende kommenden Jahres. Auch
teurer könnte das ganze Vorgaben noch mal werden. Bereits vor dem Problem mit dem Betonpfählen waren die Kosten für die S-Bahn-Station von geplanten 43 auf 57 Millionen Euro gestiegen. Nur bei der
U-Bahn läuft alles rund: Die Endstation der Linie U4 soll
wie geplant ab Dezember angefahren werden. Und
rund 20 Millionen Euro billiger als geplant ist dieser Teil der Elbbrücken auch noch.
Bauen oder weiterbaden? In Rahlstedt soll das
Freibad Wiesenredder geschlossen werden. Die städtische Bäderland GmbH will das Grundstück verkaufen, die Stadt
dort Wohnungen bauen lassen. Eine Online-Petition spricht sich dagegen aus, mehr als 2600 Menschen haben bereits unterschrieben. Gegen Wohnungsbau an sich hat Initiator
Wolfgang Trede nichts, allerdings sieht er nicht ein, warum dieser ausgerechnet dort stattfinden soll. Die fast 30.000 Quadratmeter große Fläche im Landschaftsschutzgebiet sei wichtig für Klima und Nachhaltigkeit, das Schwimmbad eine Freizeitmöglichkeit, auch für die Schlechtergestellten des Viertels, für die das Bäderland als städtisches Unternehmen eine soziale Verantwortung habe, findet Trede. »Jede Grünfläche soll zu Geld gemacht werden«, kritisiert er. Da helfe es auch nichts, dass die Bäderland GmbH das Hallenbad im Viertel ausbaut und mit einem Außenbecken versieht. »Das ist kein Ersatz«, sagt Trede.
Michael Dietel, Sprecher von Bäderland, hält dagegen:
»Die neue Variante ist wirtschaftlicher«, sagt er. Das Außenbecken am
Hallenbad könne das ganze Jahr im Betrieb sein statt nur an drei schönen Sommermonaten im Jahr wie das Freibad. Dafür bekommen die Rahlstedter allerdings auch
ein kleineres Becken: Es soll nur noch rund 450 Quadratmeter groß sein; das Hauptbecken des alten Freibades hat 1500 Quadratmeter. Eine solche Fläche
könne man aber aus wirtschaftlichen Gründen im Winter nicht heizen, erklärt Dietel. Wenn den Anwohnern so viel an dem immerhin 86 Jahre alten Freibadstandort liegt – könnte die Bäderland GmbH das Areal nicht an sie verkaufen? Es gibt Schwimmbäder, die von Privatinitiativen betrieben werden. Für Dietel ist das keine Option: »Der Senat hat entschieden, diese Fläche für Wohnungsbau zu nutzen.«
Wolfgang Trede ärgert sich, dass ein Bürgerbegehren, das er Ende Juni eingereicht hatte, nach nur zwei Tagen abgelehnt wurde. »Man wollte das einfach ohne Beteiligung der Bevölkerung durchwinken«, glaubt er. Und hat noch Hoffnung. »Wir wollen einen Planungsstopp erreichen!«