Elektroshuttles: »Geplante Vernichtung der Taxis in Hamburg?«

 
+ Sommerzeit, Immerzeit?, Flugverkehr + Unesco macht sich ein Bild vom City-Hof + Schulleiter kritisieren Abitur + (Strich-)Menschen gegen rechts + Verfassungsschutz warnt vor Anti-Merkel-Demos + Musikfestival 48h Wilhelmsburg ist Landessieger +
 
 
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Die Regenschauer sollten im Laufe des Vormittags (größtenteils) abziehen. Es bleiben dicke Wolken, vielleicht sogar etwas Sonne bei um die 20 Grad. Sicherheitshalber sollte aber die Regenjacke griffbereit bleiben!
   
 
Guten Morgen,
 
Annika Lasarzik / Foto: Melina Mörsdorf
 
die Deutschen sind halt doch Optimierer. In der kürzlich abgeschlossenen EU-weiten Umfrage zur Sommerzeit sprachen sich mehreren Medienberichten zufolge die allermeisten der 4,6 Millionen Teilnehmer gegen das Vor- und Zurückstellen der Uhren in Frühjahr und Herbst aus – und für eine ganzjährige Sommerzeit. Allein drei Millionen derer, die ihr Votum abgaben, kamen aus Deutschland. Was nicht nur zeigt, dass die Zeitumstellung und die Klagen über ihre Nebeneffekte – von völlig unverschuldeter Zuspätkommerei bis hin zu milchverwirrten Kühen – hierzulande tatsächlich ein Thema sind. Sondern auch, dass vielen von uns daran liegt, die wunderbar langen, lichtdurchfluteten Sommerabende zu erhalten und das damit verbundene unwillkürliche Urlaubsgefühl sogar in den Rest des Jahres hinüberzuretten (unabhängig davon, dass es dann dunkel und kalt ist).

So weit, so gut. Und jetzt? Bei der Online-Umfrage handelte es sich nicht um ein Referendum oder eine verbindliche Vorgabe, die EU-Kommission wollte nur einen Hinweis haben, wie die Bevölkerung das Thema sieht. An der Zeitumstellung gibt es schon länger Zweifel, auch weil sie nicht mal die Energieeinspareffekte mit sich bringt, die man sich einst versprach. Nun will die Kommission über die nächsten Schritte beraten. In Sichtweite ist auch schon ein kleines Problem: Das Europaparlament kann zwar entscheiden, künftig auf die EU-weiten Zeitumstellungen zu verzichten. Ob aber dann dauerhaft die Sommer- oder die Winterzeit gelten soll, das liegt im Ermessen jedes einzelnen Mitgliedsstaats. Wer weiß, vielleicht haben wir dann bald innerhalb der EU viel mehr unterschiedliche Zeitzonen als vorher …
 
Apropos Optimieren: Die teils chaotischen Verhältnisse beim Flugverkehr – Verzögerungen bei den Sicherheitskontrollen und am Gepäckband, überfüllte Flugkorridore und Verspätungen – sollen im Mittelpunkt eines Gipfeltreffens stehen, zu dem das Bundesverkehrsministerium im Oktober einlädt. Bürgermeister Peter Tschentscher verriet dem »Hamburg Journal« des NDR-Fernsehens, dass dieses Treffen in Hamburg stattfinden solle. Und wir tippen darauf, dass es nicht pünktlich anfangen wird.

Morgen lesen Sie an dieser Stelle Sigrid Neudecker!
 

Unesco macht sich ein Bild vom City-Hof

Rüttelt Hamburg mit dem Abriss des City-Hofs am eigenen Weltkulturerbe? Davon will sich das Unesco-Beratergremium Icomos morgen ein Bild machen. Zwei Fachfrauen kommen persönlich vorbei, um »aktuelle Sichtachsen aus Personenperspektive« zu begutachten, wie Unesco-Sprecherin Katja Römer erläutert. Die Hochhäuser sind da ein wichtiger Faktor. Denn eine Lücke nach ihrem Abriss oder eben der vom Senat beauftragte Neubau beeinflusst womöglich die »Pufferzone« zum Weltkulturerbe Kontorhausviertel und Speicherstadt, wie die Icomos bestätigt. Den ganzen Tag über wird sich die Delegation ein Bild von der Lage machen: Nach dem Arbeitstreffen mit Senatsvertretern wollen sich die Beraterinnen am Nachmittag auch mit Wortführern der Stadtgesellschaft treffen, etwa dem Denkmalverein, den Abrisskritikern von City-Hof e. V., der IG Kontorhausviertel und sämtlichen Bürgerschaftsfraktionen. Auch der Investor des geplanten Neubaus, August Prien, redet mit. Laut Kulturbehörde soll im Wesentlichen das Bauprojekt und seine mögliche Wirkung beurteilt werden. »Es geht nicht darum, ob das Denkmal abgerissen werden darf oder nicht«, sagt Sprecher Enno Isermann. »Das ist entschieden.« Dennoch wartet die Stadt lieber das Treffen ab, bevor sie die Abrissbagger kommen lässt. Könnte es womöglich so enden, dass die Icomos-Beraterinnen sagen: Ohne die City-Hof-Türme verpufft die Wirkung von Kontorhausviertel und Speicherstadt komplett? »Diesen Fall können wir uns nicht vorstellen«, sagt Isermann. Doch so abwegig ist der Gedanke nicht, wie ZEIT:Hamburg-Redakteur Marc Widmann in der pünktlich zum Besuch erscheinenden Ausgabe schildert. Dass selbst ein von der Stadt eigens bestellter Welterbe-Fachmann erhebliche Zweifel am Neubau-Entwurf äußert, wie in der neuen Ausgabe der ZEIT:Hamburg zu lesen ist – das hat man sich wahrscheinlich auch anders vorgestellt.
 
   
   
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Schulleiter kritisieren Abitur

Ist das Abitur in Hamburg zu leicht? Und woran krankt das Schulsystem noch? Mit einem zwölfseitigen Positionspapier haben sich die Schulleiter der Gymnasien an die Öffentlichkeit gewandt. Schulsenator Ties Rabe (SPD) bot den Direktoren Gespräche an, betonte aber: »Viele Forderungen sind in Form und Inhalt neu und ungewöhnlich, beispielsweise die Forderung nach einer Verschärfung des Abiturs.« ZEIT:Hamburg-Kollege Oliver Hollenstein hat sich das Papier genau angeschaut und mit den Schulleitern gesprochen (sein Bericht steht in der aktuellen Ausgabe der ZEIT:Hamburg und hier digital). Wir baten ihn um eine Einschätzung.

1. Hauptkritikpunkte
Das Abi habe nicht mehr viel mit Allgemeinbildung zu tun! Die Schulleiter sind besorgt: Deutsch, Mathe und Englisch würden immer wichtiger, andere Fächer wie Physik, Chemie oder Musik aber zunehmend vernachlässigt. Das liege am System der Kurswahl in der Oberstufe. In einigen Fächern kämen Kurse immer seltener zustande. In anderen Fächern sei die Motivation mies, weil für viele Schüler die Note am Schluss gar nicht zählt. Dadurch sei das Abitur zu leicht. Daneben gibt es eine Reihe weiterer interessanter Punkte. Die Schulleiter bemängeln beispielsweise, dass es an vielen Schulen immer noch kein funktionierendes WLAN gibt und dass die Lehrer immer mehr mit Verwaltung beschäftigt sind.
 
2. Hintergründe
Die Schulleiter werfen viele Fragen auf, die man diskutieren und abwägen muss. Beispiel Abitur: Mathe, Deutsch und Englisch sind wichtig. Darauf wurde in den vergangenen Jahren viel Wert gelegt, was die Schulleiter auch prinzipiell begrüßen. Aber dafür fehlt jetzt die Energie woanders. Die Zeit zum Abitur ist begrenzt, man muss überlegen, was man lehrt und welche Leistungen man wie stark gewichtet. Bei vielen Punkten geht es auch ganz simpel ums Geld. Die Schulleiter beklagen etwa, dass viele Lehrer überlastet sind, und fordern mehr Zeit für Unterrichtsentwicklung und Teamsitzungen. Die Frage ist, ob sich die Stadt das leisten kann und will. Schon heute gibt Hamburg pro Schüler so viel Geld aus wie kein anderes Bundesland, in den vergangenen Jahren wurden die Ausgaben außerdem massiv erhöht. 
 
3. Konsequenzen
Es gibt einige Vorschläge, die eigentlich längst überfällig sind. Dass der WLAN-Ausbau und die Digitalisierung nicht vorankommen, darüber kann man nur den Kopf schütteln. Dass neben den Schulleitern ein Verwaltungschef angestellt wird, der die Pädagogen entlastet, wäre ebenfalls nötig, das Problem ist seit Jahren bekannt: Schulen in Hamburg sind sehr selbstständig, benötigen im Prinzip ein Management wie ein Mittelständler. Ansonsten wirft das Papier viele Themen auf, etwa: Wie frei sollten Eltern bei der Schulwahl sein? Wie viele Vorgaben sollte die Behörde den Schulen machen? Am besten würde darüber öffentlich diskutiert. Ich bin gespannt, ob sich der Schulsenator darauf einlässt.
 

Verfassungsschutz warnt vor Anti-Merkel-Demos
 

»Merkel muss weg!«: Unter diesem Motto hat es von Februar bis April mehrere Versammlungen von Anhängern aus dem rechten Lager gegeben (wir berichteten). Bis zu 350 Teilnehmer kamen, die Zahl der linken Gegendemonstranten war deutlich größer und lag zuletzt bei rund 1000 Menschen. Nächste Woche sollen die Anti-Merkel-Demos nach einer Sommerpause wieder starten. Statt montags, wie bislang, wollen sich die Teilnehmer an jedem ersten Mittwoch im Monat am Gänsemarkt treffen. Wurden die Versammlungen anfangs noch von Personen angemeldet, die bisher nicht als Rechtsextremisten in Erscheinung getreten sind und daher als unbelastete Gesichter der Kampagne genutzt wurden, gehen die Organisatoren jetzt offener mit ihrer Gesinnung um. »Hinter dieser Versammlungsreihe stecken Rechtsextremisten als Organisatoren und Anmelder. Insofern weiß jeder, der dort mitmacht, dass er mit Rechtsextremisten gemeinsame Sache macht«, warnt der Verfassungsschutz und will aufmerksam zur Kenntnis nehmen, welchen Rednern und Botschaften auf diesen Mittwochsversammlungen eine Plattform gegeben wird.
 
   
   
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(Strich-)Menschen gegen rechts
 
Auch wie sich gegen Rechtsextremismus demonstrieren lässt, zeigen die Hamburger gerade. Am Dienstagabend zogen rund 2500 Menschen friedlich durch die Schanze und St. Pauli, um gegen die Ausschreitungen in Chemnitz zu protestieren. Und ein Karikaturist aus Bergedorf hat die Spendenkampagne »Strichmenschenkette gegen Nazis« ins Leben gerufen – und so bislang knapp 10.000 Euro für den sächsischen Flüchtlingsrat gesammelt. Die Idee ist simpel: Für jede Fünf-Euro-Spende kommt ein Mensch aufs Papier, Blatt für Blatt reiht sich aneinander. Wie die Menschenkette länger und länger wird, dokumentiert der Zeichner Tobias Vogel mit Videos und Fotos auf seinem Twitter-Account @kriegundfreitag. Eigentlich wollte er binnen eines Monats 5000 Euro zusammenbekommen, die Summe war aber schon nach 16 Stunden erreicht. Trotzdem läuft die Spendenkampagne weiter: »Ich ziehe die Aktion übrigens knallhart einen Monat lang durch. Auch wenn ich ewig daran zeichnen muss!«, kündigt er auf Twitter an. Die fertige Menschenkette soll am Schluss versteigert werden, ebenfalls für den guten Zweck.
 

Taxiunternehmer klagt gegen neue Elektroshuttles
 

Ein neuer Fahrdienst mit Sammelkleinbussen der VW-Tochter Moia soll Hamburger günstig und elektrisch von Haltepunkt zu Haltepunkt bringen oder auch zu Hause abholen. So soll das eigene Auto verzichtbarer werden. Klingt gut – allerdings nicht in den Ohren von Taxiunternehmer Ivica Krijan. Er klagt gegen Moia, den neuen Dienst. Über die Sprechanlage seines Taxis erklärte er uns warum.
 
Elbvertiefung: Sie sprechen auf Ihrer Internetseite von einer »geplanten Vernichtung der Taxis in Hamburg«. Ist das nicht etwas drastisch?
Ivica Krijan: Ich könnte auch ein harmloseres Wort wählen, aber das würde der Sache nicht gerecht. Hinter Moia steckt VW mit sehr viel Geld. So ein Konzern ist in der Lage, mit Dumpingpreisen den Markt komplett aufzumischen und uns Taxiunternehmen an die Wand zu drücken.
 
EV: Der Elektroshuttle ist eine Konkurrenz, das ist klar. Warum verbessern die Taxiunternehmen dann nicht ihre Angebote?
Krijan: Wir haben eine Beförderungspflicht und eine Tarifpflicht. Das ist gesetzlich festgelegt. Der Taxifahrer kann sich also nicht aussuchen, was die Tour von der Innenstadt zum Flughafen kosten wird. Diesen Preis bestimmen die Kommunen. Moia aber hat keine festen Preise.
 
EV: Klingt für die Fahrgäste erst mal ganz gut …
Krijan: Aber was passiert, wenn die Taxis durch die Konkurrenz dezimiert werden? Dann gibt es diese verlässlichen Preise nicht mehr – und Anbieter wie Moia können dann aufgrund der hohen Nachfrage die Preise verdoppeln. Das macht zum Beispiel Uber in den USA auch so.
 
EV: Taxiunternehmen haben hierzulande doch auch Vorteile, zum Beispiel reservierte Stellplätze im öffentlichen Raum.
Krijan: Wir dürfen aber nur an den Taxiständen halten. Wenn ich weiß, bei einer bestimmten Kneipe ist richtig Party, da wollen permanent Leute Taxi fahren, dann kann ich mich da nicht vor die Tür stellen, sonst kriege ich Abmahnungen oder böse Briefe. Ein Moia-Fahrzeug kann sich in der Stadt überall hinstellen und auf die nächste Bestellung oder Kundschaft warten.
 
EV: Mit welchem Argument wollen Sie nun das Gericht überzeugen?
Krijan: Moia soll zur Hälfte Mietwagen sein und zur Hälfte »neue Verkehrsart«, wie es im Gesetz heißt. Diese »neuen Verkehrsarten« dürfen Behörden zu Testzwecken zulassen. Wenn man dazu 20 Moia-Wagen erlaubt hätte, wäre die Welt noch in Ordnung. Aber Moia plant einen Einstieg mit 1000 Fahrzeugen. Außerdem gibt es noch ein Problem.
 
EV: Welches wäre das?
Krijan: Laut Gesetz gibt es im Individualverkehr entweder Taxis oder Mietwagen, bei denen ein Chauffeur Sie von A nach B bringt. Eine Konzessionierung für beides auf einmal ist laut Gesetz nicht erlaubt. Bei Moia ist es in der Praxis aber trotzdem so: Wenn ein Moia-Fahrzeug als Sammeltaxi unterwegs ist, darf der Fahrer gleichzeitig Bestellungen für Exklusivfahrten annehmen. Das eine nennt sich Moia Pooling, das andere Moia Exklusivshuttle. Der Exklusivshuttle ist praktisch ein Mietwagen – ohne die Einschränkungen, die sonst für Mietwagen gelten.
 
EV: Die Sammeltaxis sollen bewirken, dass mehr Menschen auf ihr Auto verzichten. Bedeutet das nicht auch für Sie mehr Kundschaft?
Krijan: Dass Leute ihr eigenes Auto abschaffen würden, hat man schon beim Carsharing gesagt. Mit dem Argument, einen Verkehrskollaps zu verhindern, haben die Konzerne die Politik überzeugt. Das hat sich aber überhaupt nicht bewahrheitet, die Leute behalten ihr Auto trotzdem. Jetzt wird die nächste Sau durchs Dorf gejagt: statt Carsharing jetzt Ridesharing. Die Leute werden aber nicht wegen Moia ihr Auto abschaffen.
 

Musikfestival 48h Wilhelmsburg ist Landessieger

Was passiert, wenn die Nachbarn ein Punkkonzert im Wohnzimmer geben? Anruf bei der Polizei, Beschwerde beim Vermieter – wäre ein Ansatz, aber sicher nicht der beste. Besser wäre: Die Nachbarn kommen vorbei und feiern mit. Und ziehen später gemeinsam weiter zum nächsten Konzert. So läuft es einmal im Jahr beim Musikfestival 48h Wilhelmsburg. Dafür, dass es Nachbarn zusammenbringt, ist das Fest nun ausgezeichnet worden: 48h Wilhelmsburg ist Landessieger beim Nachbarschaftspreis. Sie erinnern sich – der Preis, der nachbarschaftliches Engagement für mehr Offenheit und Zusammenhalt in einer zunehmend gespaltenen Gesellschaft fördert und dessen Schirmherr Bundesinnenminister Horst Seehofer war. Nachdem einige Kandidaten für den Preis deutlich machten, dass sie Seehofer in dieser Rolle nicht überzeugend finden, ist er nun nicht mehr Schirmherr. Auch bei 48h Wilhelmsburg rührte sich Kritik am Bundesinnenminister. »Eine staatliche Verwaltung, die ausgrenzt und jede Vielheit ersticken will, ist das Gegenteil von dem, wofür 48h Wilhelmsburg steht«, sagt Projektkoordinatorin Katja Scheer. Den Rücktritt Seehofers von der Schirmherrschaft hält sie allerdings für keine gute Lösung. »Wenn Kritik kommt, dann kann man sich nicht einfach zurückziehen, sondern muss Differenzen aushandeln.«
   
   
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Mittagstisch
 
 
Bio, regional und sehr lecker

Die Ecke ist keine unbekannte, 39 Jahre lang war das La Fayette hier beheimatet. Nun sind Sebastian Junge und sein Team eingezogen, seit Juli 2018 hat das Wolfs Junge nach einigen Umbauarbeiten geöffnet. In edlem Grau ist der Anstrich außen, innen dominieren Erdtöne, schlicht und elegant. Wolf steht natürlich nicht auf der Speisekarte, aber Besonderes wird hier dennoch geboten: »Land- und handgemacht« steht an der Tafel angeschrieben. »Seit drei Wochen sind wir biozertifiziert«, erklärt die freundliche Bedienung. Was auf den Tisch kommt, stamme aus dem Kräutergarten gleich nebenan, den Ackerparzellen in Ochsenwerder oder von regionalen Partnern. Ideologisch will man dabei nicht sein, Salz, Pfeffer, Zitrone und Kaffee finden ihren Weg durchaus in die Küche. Das zweigängige Mittagsmenü zu 19 Euro bietet eine aromatische Wulfsdorfer Bulette mit knackigem Spitzkohlsalat, köstlichen Semmelknödeln und feiner Senfmayonnaise. Die Nachtisch aus Holunderblütenschaum, Erdbeersorbet, Müslicrumble und Blaubeeren spielt mit fruchtigen Aromen. Schön, auf welch elegante Art hier Nachhaltigkeit zelebriert wird.

Uhlenhorst, Wolfs Junge, Zimmerstraße 30, Mittagstisch Di–Fr 12–14.30 Uhr
 

Elisabeth Knoblauch

 
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Verlosung
 
 
 
Das Herz ist mehr als nur ein Muskel, der sich rein medizinisch analysieren lässt. ZEIT Doctor widmet den Wechselwirkungen zwischen Psyche und Herz-Kreislauf-Erkrankungen einen Abend zum Thema »Herz­klop­fen – Wie Herz und Ge­füh­le sich ge­gen­sei­tig be­ein­flussen«. Redaktionsleiterin Claudia Wüstenhagen lädt zwei Experten zum Gespräch: Stefan Blankenberg, Ärztlicher Leiter des Universitären Herzzentrums Hamburg, sowie Olga Pollatos, Leiterin der Abteilung Klinische und Gesundheitspsychologie an der Universität Ulm. Die Gesprächsrunde findet im Rahmen der Unter-Freunden-Abende statt, für die sich die Freunde der ZEIT exklusiv und kostenlos hier anmelden können. Für Interessenten, die (noch) nicht Abonnenten der ZEIT, aber der Elbvertiefung sind, verlosen wir 5-mal 2 Karten für das Expertengespräch am 6. September ab 19 Uhr im Helmut-Schmidt-Auditorium der Bucerius Law School. Senden Sie uns bis morgen, 12 Uhr, eine E-Mail an elbvertiefung@zeit.de, Betreff »Herzklopfen«. Viel Glück!
 
 
 
Was geht
 
 
 
Jüdischer Spaziergang: Die Hamburger Neustadt war lange Zeit Mittelpunkt jüdischen Lebens. Ab Mitte des 17. Jahrhunderts entstanden hier Synagogen, Schulen und ein jüdischer Friedhof. Der Stadtgang »Museum in Bewegung« führt zu den Orten und Gebäuden, die noch heute Zeugnis von jüdischer Geschichte und Kultur ablegen.
Museum für Hamburgische Geschichte, 18–21 Uhr, 15 Euro inkl. Museumseintritt und Getränk, Anmeldung unter 040/42 81 32 701 oder info@museumsdienst-hamburg.de
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
Mönche im Sand: Sie streuen und sieben, tupfen und beten – vier tibetische Mönche fertigen im Museum für Völkerkunde ein Mandala aus Sand. Der Weg ist das Ziel, das Kunstwerk lösen sie am Sonntag wieder auf. Besucher genießen die meditative Entstehung des Mandalas und lauschen begleitenden Vorträgen.
Museum für Völkerkunde, heute–So, 10.30–17.30 Uhr, Auflösung des Mandalas So, 16 Uhr
 
 
 
 
 
Tipps für Kids
 
 
 
MiniMediMaxi: Wo entsteht Kunst? Was machen Künstler überhaupt? Familien stürzen sich beim »Frise-Kinder-Kunsttag« in Farbwelten, probieren sich aus im Auf-dem-Kopf-Zeichnen, Instrumentenbau, Lachyoga und Trickfilmworkshop. Wer dann noch Luft hat, rutscht auf Seife oder beobachtet eine Schneckenparade.
Frise Künstlerhaus, Arnoldstraße 26–30, Sa, 14–18 Uhr, Eintritt frei
 
Medi: Gitarren sind nicht nur »voll cool«. Das Spiel auf ihnen lehrt auch, zu lernen und sich selbst auszudrücken. Das Bundesministerium für Bildung lädt Kids ab sechs Jahren deshalb zu »GitarreHamburg: Von Profis kostenlos Gitarre lernen« ein. Ab September startet in Billstedt ein »gitarristisches Grundbildungsjahr«, in dem junge Hanseaten an zwei Tagen wöchentlich Lieder mit Griffen begleiten und Melodien nach Noten spielen. Ein Instrument ohne Leihgebühr steht für die Dauer des Kurses bereit.
Kultur macht stark, Unterrichtsorte: Schule Am Schleemer Park, Oberschleems 9/Schule St. Paulus, Öjendorfer Weg 14, Anmeldungen online.
 
MediMaxi: Vor 20 Jahren eroberte Harry Potter deutsche Kinderzimmer. Magische Besen ersetzten Kuscheltiere, verzweifelt suchten Eltern unsichtbare Kinder. Damals kam die erste deutsche Übersetzung von »Harry Potter und der Stein der Weisen« auf den Markt. Zum Jubiläum liest Schauspieler Rufus Beck, Chef-Stimme hiesiger Potter-Hörbücher, live vom Jungen aus Hogwarts vor.
Kulturkirche Altona, Bei der Johanniskirche 22, Fr, 19 Uhr, Kids 10 Euro, Erwachsene 15 Euro
 
Maxi: Eine Frau zerrt auf dem Friedhof einen Sack hinter sich her, eine andere läuft blutverschmiert zwischen den Gräbern umher. Bitte rufen Sie nicht die Polizei! Das Künstlerkollektiv »Die Azubis« geht in Ohlsdorf lediglich der großen Frage des Lebens nach: Wofür lohnt es sich zu sterben? »Geister«, ein theatraler Friedhofsparcours für Erwachsene und Kids ab 14 Jahren.
Friedhof Ohlsdorf, Sammelpunkt hinter dem Verwaltungsgebäude, Fuhlsbüttler Straße 756, Sa/So, 19 Uhr, 6., 7. und 9.9., ab 12 Euro, Tickets unter kindertheater@dieazubis.de
 
 
 
   
   
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Hamburger Schnack
 
 
In einer Wandsbeker Buchhandlung kaufe ich für eine Arbeitsreise in ein exotisches Land einen Adapter für die Stromversorgung. Die nette Kassiererin erzählt mir: »Ach, ich dachte neulich, ich brauch auch so was. Wir fliegen nämlich nächste Woche nach Vietnam! Und weil unsere Reinigungskräfte hier alle aus Vietnam kommen, hab ich die mal gefragt. Und was sagen die? ›Nee, du brauchst gar nichts, das sind da ganz normale Stecker, wie bei uns!‹«

Gehört von Wolfgang Hurtienne
 
 
   
   
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Meine Stadt
 
 
 
 
Hamburg ist langsam endlich wieder auf der gewohnten Betriebstemperatur. Der neuerliche Wetterumschwung fordert erste Opfer.

Foto: Sibille Schulte-Barendorf
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir unbedingt berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen Sie an dieser Stelle Sigrid Neudecker!

Ihr
Mark Spörrle
 
 
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