Der herabschauende Biertrinker

 
+ Urlaub & Erholung + Junges Kino in Wilhelmsburg + Kunst in der Viktoria-Kaserne + Sportliches Wochenende + Kampf gegen Airbnb-Wohnungen + Run auf Holzhütten +
 
 
 
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Wäre das Hamburger Wetter ein Kleidungsstück, es wäre ein wasserabweisender Allround-Overall mit abnehmbaren Arm- und Hosenteilen. Sonne? Vielleicht. Wolken? Sicher. Regen? Auf jeden Fall, nur wann? Die Überraschungstüte bei kuscheligen Temperaturen bis zu 25 Grad bleibt uns das ganze Wochenende erhalten.
   
 
Guten Morgen,
 
Annika Lasarzik / Foto: Melina Mörsdorf
 
spätestens, als Sie gestern Morgen den Nachwuchs gerade noch rechtzeitig für die Schule aus dem Haus scheuchen konnten, hat der Alltag Sie wohl wieder in seinen unbarmherzigen Klauen gehabt. Stützen Sie sich – bis zum nächsten Urlaub – an der Information, dass Sie als Nordlicht in den Ferien überdurchschnittlich gut ausspannen konnten. Sagt zumindest der DAK-Urlaubsreport 2018, für den 1049 Menschen befragt wurden, kaum dass die den letzten Koffer ausgepackt hatten.

55 Prozent der Baden-Württemberger hatten sich »sehr gut« erholt, gefolgt von den feiertagsverwöhnten Bayern und uns nördlichsten Bewohnern mit je 46 Prozent. Der Durchschnittsdeutsche war nur zu 43 Prozent sehr gut erholt.
 
Auf die Frage, was für den Erholungseffekt ausschlaggebend war, kam hier im Norden übrigens erst an vierter Stelle »nicht arbeiten müssen«, an dritter »Ortswechsel« und an zweiter »Zeit für die Familie«. An erster Stelle wurde – wie von allen Bundesländern – »Sonne und Natur« genannt. Aber dafür hätte man in diesem Sommer ja nicht unbedingt wegfahren müssen.

Als Grund für schlechte Erholung wurde am häufigsten »nicht abschalten können« genannt, gefolgt von »Stress mit Familie oder Freunden«.

Was lernen wir also darüber, wie man den Erholungseffekt verlängern kann? Mehr Sonne – kommt demnächst wieder! Und weniger Familie – dank Schulbeginn erledigt!
 
Und da zum Urlaubsfeeling bekanntlich auch das Stehen im Stau gehört, versuchen Sie am Sonntag doch einfach, mit dem Auto aus der Stadt rauszukommen. Sie werden sich sogar auf dem Ring 2 umgehend auf die A7 Richtung Süden versetzt fühlen. Etwas weiter unten erklären wir Ihnen, warum.
 
 
Wilhelmsburg hat jetzt ein (sehr junges) Kino


Auf großes Kino wartet Wilhelmsburg schon lange. Seit die historischen Rialto Lichtspiele am Vogelhüttendeich nach kurzem Wiederaufleben 2013 endgültig ihren Vorhang schlossen, sind die Cineasten im Stadtteil auf Entzug. Neue Hoffnung schürt nun das Kinoprojekt »Zinnemax«, das zwölf Jugendliche aus Wilhelmsburg, Harburg und Heimfeld auf die Beine stellen – und zwar so, wie sie es sich selbst wünschen. »Wir haben Filme ausgesucht, die vielleicht nicht so bekannt sind, aber Aufmerksamkeit verdienen«, sagt die 17-jährige Olivia Hounkpati. Zur Premiere am Freitag gibt es Musikfilme und Konzerte in der Stadtteilschule Wilhelmsburg, der Sonnabend in den Zinnwerken am Veringkanal wird politisch: Mit Dietrich Brüggemann, dem Regisseur der Nazi-Satire »Heil«, diskutieren die Jugendlichen per Skype über die Sprengkraft des Humors. Im Anschluss wird der Film gezeigt. »Das Thema Rassismus wollen wir nicht einfach so im Raum stehen lassen«, sagt Olivia. »Man soll sich nach dem Film noch ein bisschen Gedanken machen.« Zum Beispiel darüber, ob Rassismus nicht verharmlost wird, wenn das Publikum darüber lacht. Sonntag endet das Projekt mit einem Fokus auf die eigene Generation: »#Zeitgeist« und »Love, Simon« erzählen vom Stress mit den Eltern, Mobbing im Netz und der ersten Liebe. Austausch zwischen jüngeren und älteren Leuten soll das dreitägige Filmfestival schließlich auch bieten, findet Olivia. Und Lust machen auf Kino, damit es doch noch mal was wird mit dem eigenen Filmpalast für Wilhelmsburg. Wenn nicht sofort, dann doch »vielleicht für die nächste Generation«.
 
   
   
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Viel Kunst an einem Ort

In der Viktoria-Kaserne in Altona arbeiten mehr als 140 Kreative der Künstler-Gemeinschaft Frappant in Einzelateliers und Gemeinschaftsbüros neben- und miteinander. Was dabei herauskommt, zeigen sie heute ab 19 Uhr, wenn sich die Türen zur großen Werkschau »100% Frappant« öffnen. Zu sehen gibt es bis Sonntag Zeitgenössisches von klassischer Malerei bis zu multimedialen Arbeiten, von der Zeichnung bis zum Video und von Fotografie bis zu Objekten. Wir haben Iris Holstein, die die Ausstellung mit auf die Beine gestellt hat, gefragt, an welchen Werken die Besucher auf keinen Fall vorbeispazieren sollten.
 
• »Spannend ist die Fotostrecke von Frederik Busch. Er zeigt Bilder seiner Fotoserie ›German Business Plants‹, die bereits als Buch erschienen ist. Jede dieser Büropflanzen hat einen Namen und einen speziellen Charakter. Zu sehen ist zum Beispiel ›Helga mag Techno‹. Helga ist eine Bananenpflanze, die – ich beschreibe es mal so – nur reduziert wächst.«
 
• »An Boris Frentzel-Beymes ›Aurora polaris‹ sollten die Besucher auch nicht vorbeigehen. Das Licht-Objekt an der Wand erinnert an polarlichtähnliche Eindrücke. Es wirkt mit einem bläulichen und irisierenden Schimmer wie das Leuchten aus dem Inneren der Eisberge – toll!«
 
• »Einer meiner persönlichen Höhepunkte ist eine eigene Arbeit, die ich als ›IRIS-A-MAZ‹ in Kollaboration mit Matthias Hederer zeige. Unsere multimediale Skulptur ›Versuchsanordnung: Totaleindruck einer Gegend‹ ist eine Art experimenteller Versuchsaufbau mit lebenden Pflanzen, angelehnt an den Naturbegriff des Naturforschers Alexander von Humboldt. Der Besucher kann durch die Lupe schauen und sieht eine rotierende Biosphäre. Die Natur wird so in Szene gesetzt, dass jeder zum Forscher wird.«
 


»Die Leute rülpsen öfter«

Für seine Konzerte und Partys ist das Molotow bekannt. Mit Yoga verbindet man den Musik-Club weniger. Trotzdem wird dort ausgerechnet am Sonnabend die Matte ausgerollt. Passt nicht? Doch, denn zu Sonnengruß und herabschauendem Hund wird Bier kredenzt. Kursleiterin Solveig Freiling vom Studio Kleiner Yoga Elefant hat uns Bier-Yoga genauer erklärt.
 
Elbvertiefung: Frau Freiling, was um alles in der Welt ist Bier-Yoga?
Solveig Freiling: Das ist eine lustige Kombination aus Yoga-Übungen und Biertrinken. Die Bierflasche wird in die Abläufe einbezogen, verschiedene Positionen wie der Krieger werden mit der Flasche in der Hand gemacht.
 
EV: Und dazwischen gibt es immer wieder einen Schluck aus der Pulle?
Freiling: Genau. Wenn man beim Yoga eine Position erreicht hat, dann fühlt man in den Körper und nimmt einen tiefen Atemzug. Beim Bier-Yoga gibt es an dieser Stelle einen Schluck Bier dazu. Sozusagen als Belohnung dafür, dass man eine knifflige Position geschafft hat.
 
EV: Und danach muss der Boden gewischt werden, weil die Yogis das Gleichgewicht verloren haben?
Freiling: Da wird nichts dreckig. Ich habe so eine Session mal auf dem Lüneburger Festival »Lunatic« gemacht. Da hatten die Leute zuvor ein paar Bier getrunken, aber umgefallen ist keiner. Die meisten kriegen das schon hin. Ich achte darauf, dass die Positionen nicht ganz so kompliziert sind. Und Über-Kopf-Positionen gibt es beim Bier-Yoga nicht, dann würde es ja auch mit dem Trinken nicht klappen. Was mir aber aufgefallen ist: Die Leute rülpsen öfter. Luftholen und Biertrinken scheint eine schwierige Kombination zu sein.
 
EV: Das Molotow ist nicht gerade das typische Yoga-Studio …
Freiling: Ich bin gespannt, für mich ist es auch eine Premiere. Und klar, sonst geht es eher darum, dass man Yoga für sich macht, seine innere Mitte findet und danach ein richtig gutes Gefühl hat. Bier-Yoga ist eher eine spaßige Gemeinschaftsaktion, aber mit dem Effekt, dass eventuell auch Leute zum Mitmachen motiviert werden, die sonst keine Berührungspunkte mit Yoga haben. Wichtig ist, dass man sich selbst nicht so ernst dabei nimmt.
 
EV: Wieso?
Freiling: Na ja, es gibt schon auch Leute, die Bier-Yoga skeptisch sehen, weil sie sagen, dass Yoga eigentlich dafür steht, etwas Gesundes für den Körper zu tun und das mit dem Biertrinken nicht zusammengeht. Letztlich geht es beim Bier-Yoga also auch um Offenheit, darum, Spaß zu haben.
 
EV: Sind am Ende alle entspannt – und betrunken?
Freiling: Ich habe schon gemerkt, dass man danach einen leichten Schwips hat, obwohl man eigentlich nur maximal zwei Biere trinkt. Es ist ja genau vorgegeben, wann getrunken werden kann. Trotzdem merkt man den Alkohol im Verbund mit der Bewegung schneller. Aber komplett betrunken ist nach der Session keiner.
 
   
   
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Das Wochenende wird sportlich

Knapp einen Monat nach der Tour de France rasen Profis zu Europas größtem Eintagesrennen nach – und durch – Hamburg. Bei den »Vattenfall Cyclassics« fahren sie am Sonntag auf drei unterschiedlichen Distanzen gegen die Uhr, Hobby-Sportler flitzen zum Vergnügen voraus. Rund 18.000 Teilnehmer sind gemeldet – das bedeutet jede Menge Verkehrsbehinderungen. Nicht nur in Mitte, Eimsbüttel, Altona und im Landkreis Pinneberg gibt es seit gestern Abend bis Montag 6 Uhr Sperrungen, sondern neuerdings auch im Osten Hamburgs und Schleswig-Holsteins in den Landkreisen Stormarn und Herzogtum Lauenburg. Wer trotzdem unterwegs ist, kann sich auf der interaktiven Sperrzeitenkarte einen Überblick verschaffen, wo er durchkommt und wo er warten muss.
 
Am Rothenbaum-Stadion wird noch bis Sonntag gebaggert. Nein, da wird nicht etwa gebaut, die Beachvolleyball-Elite ist zu Gast. 1600 Tonnen Sand wurden für die Welttour-Finals rangeschafft, damit in der Hansestadt die jeweils zehn besten Frauen- und Männerteams um die Titel und das Preisgeld von insgesamt 800.000 US Dollar kämpfen können. Die Hamburger Vorjahressiegerinnen Laura Ludwig (Babypause!) und Kira Walkenhorst sind zwar nicht mit von der Partie, dafür aber drei andere deutsche Teams. Gespielt wird auf zwei Plätzen immer von 14 bis 22 Uhr. Das Beste: Der Eintritt ist frei!
 
Kostenlosen Sportspaß gibt es auch auf der Reeperbahn. Der Spielbudenplatz verwandelt sich in den kommenden zwei Tagen zum Spielfeld der 3x3-Basketballer. Bei den German Championships spielen die besten Teams Deutschlands im Drei-gegen-drei-Modus um den Championship-Ring. Mit dabei ist auch die Hamburger Truppe »L.N.V.P« um Kapitän Paul Nowakowski. Abseits vom Platz gehen die weltbesten Dunker (das sind die, die so hoch springen, dass sie den Ball einfach in den Korb stopfen können) in die Lüfte. Das Programm finden Sie hier.
 

Wohnst du noch, oder vermietest du schon?

Auch in Hamburg grassiert der Airbnb-Goldrausch. Hanseaten überlassen ihr Heim Touristen und kassieren dafür kräftig. Das geht auf Kosten der Menschen, die hier verzweifelt eine Wohnung suchen. Geht es nach dem Hamburger Senat, ist deshalb ab Ende des Jahres Schluss mit dem Nebengeschäft. Nach einer Novellierung des Hamburgischen Wohnraumschutzgesetzes dürften »Gastgeber« ihr Heim jährlich nur noch zwei Monate lang untervermieten statt wie bisher sechs. Welche Folgen das haben könnte und ob das Problem tatsächlich so schwerwiegend ist, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der ZEIT:Hamburg, am Kiosk und hier digital.
   
   
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Lesevertiefung
 
 
Drei Buchempfehlungen fürs Wochenende...

Roman 1950er Jahre in Kairo. Nasser reagiert Ägypten mit eiserner Hand. Ram und Font, auslandserfahrene Ägypter der gebildeten Oberschicht, fühlen sich weit mehr als aufgeklärte Europäer denn als überzeugte oder gar gläubige Ägypter. Voller Lebenshunger suchen sie nach einem eigenen Weg. Erstmals erschienen 1964 in England.
Waguih Ghali: Snooker in Kairo, aus dem Englischen von Maria Hummitzsch. Beck Verlag, 22 Euro
 
Fotografie
Kann man beim Anblick einer Bushaltestelle in Begeisterung geraten? Oh ja, man kann! Architektonische Perlen, Skurrilitäten und wahre Kunstwerke präsentiert Jens Bey in seinem kleinen Fotoband über Haltestellen, der erfreut und unterhält.
Jens Bey: Anhalten bitte!, Dumont Verlag, 14,99 Euro
 
Jugendbuch
Finn fährt zum ersten Mal allein mit der Bahn von Neustrelitz nach Berlin. Da wird er erst beklaut und dann auch noch vom fiesen Schaffner aus dem Zug geworfen! Was tun, wenn Geld, Fahrkarte und Handy weg sind? Zum Glück trifft er die taffe Jola, die immer weiß, wo’s langgeht. Tolles Roadmovie für Kinder ab zehn mit Happy End.
Martin Muster: Kannawoniwasein – Manchmal muss man einfach verduften, Carlsen Verlag, 12 Euro


… ausgewählt von Hiltrud Klose und Cathrin Stenzel; Buchhandlung Kortes, Blankenese
 
   
   
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Was geht
 
 
 
Westerpark: Mitten in Othmarschen thront einer der bedeutendsten Landschaftsgärten Norddeutschlands. Einst rahmte er das Landhaus von Caspar Voght ein, gegliedert in vier Teile: Süderpark (heutiger Jenischpark), Norderpark (heute unter anderem Botanischer Garten), Osterpark (Golfplatz) und Westerpark. Um den letztgenannten Teil dreht sich die Führung Rainer Dittloffs: »Veränderungen im Westerpark in den vergangenen 25 Jahren«.
Jenischpark, Haupteingang, Baron-Voght-Straße, 15 Uhr, Spende erbeten
 
Südostasia-Kunst: Abseits offizieller Geschichte findet Künstler Ho Tzu Nyen Ghostwriter, Tiger oder Triple-Agenten – und entwirft ein kritisches Lexikon Südostasiens. Seine Filme, Installationen, Video- und Theaterarbeiten zeigt er bei Kampnagels Sommerfestival als »The Critical Dictionary of Southeast Asia, Vol. 3: N for Names«. Publikumsgespräch mit der Direktorin des Kunstvereins Bettina Steinbrügge.
Kunstverein in Hamburg, Klosterwall 23, 12 Uhr, 5 Euro
 
 
 
Was kommt
 
 
 
Winterhuder Gartenfest: Mitten in Winterhude duften Kräuter aus Hochbeeten; Erdbeeren, Kürbisse und Radieschen sprießen der Sonne entgegen. Das »Urban Gardening Projekt Gemeinschaftsgarten Matthäus« sät, pflanzt und erntet seit April 2017. Beim Sommerfest lädt es ein zur Besichtigung erster Erfolge und zum Schnack mit Nachbarn. Bitte Picknick mitbringen!
Gemeinschaftsgarten Matthäus, Matthäuskirche, Gottschedstraße 17, Sa, 15 Uhr, Eintritt frei
 
Theater an Bord: Ein Laderaum auf der »Cap San Diego«, vier Matrosen, die fabulieren, was das Zeug hält. Mitten im Schiff erlebt das Publikum unsinkbare Anekdoten und stellt fest: Geschichten sind wie Korken, sie tauchen immer wieder auf. Impro-Theater: »Seemannsgarn«.
Cap San Diego, Überseebrücke, Sa, 20 Uhr, 22 Euro
 
Das wird heiß: Diesmal brennt es auf der Schanze garantiert nicht – und wenn, dann wird professionell gelöscht. Die Freiwillige Feuerwehr Altona lädt zum »Schanzentanz« und lockt mit Feuerwehrautos (für die Kleinen), einer Cocktailbar (für die Großen) und Brandschutzerziehung (für alle). Das Essen kommt von der Altona Fire Küche.
FF Altona, Eifflerstraße/Lippmannstraße, Sa 12 Uhr, Eintritt frei
 
 
 
   
   
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Hamburger Schnack
 
 
Zwei Männer sitzen vor einem Laden im Karolinenviertel. Der eine stöhnt, der andere krault seinen Bart. »Jaja. Es is, wie es is!«, sagt der eine. »Mhm, mhm«, nickt der andere, »es kommt, wie es kommt!« Dann schweigen sie wieder.

Gehört von Marla Ritter
 
 
   
   
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Meine Stadt
 
 
 
 
Man soll ja den Tag nicht vor dem Abend loben, aber das klingt einfach vielversprechend.
 
Foto: Gisela Matthäus
 

Schluss

Die Dinger gingen weg wie warme Semmeln: 50 Massivholzhäuser, in denen bis vor Kurzem noch Flüchtlinge in der Erstaufnahmeeinrichtung im Jenfelder Moorpark untergebracht waren, hatte die Stadt auf eBay inseriert, Mindestpreis 1000 Euro. Die Nachfrage war so gewaltig, dass der Link gestern wieder deaktiviert werden musste. »Wir hatten mehr als 200 Anfragen«, sagt Daniel Posselt, Sprecher des Zentralen Koordinierungsstabes Flüchtlinge. »Die meisten waren sogar ernst gemeint!« Wenngleich sich einige der Interessenten erst einmal erkundigten, ob man die zugehörigen Flüchtlinge auch mitnehmen müsse. Einige potenzielle Hausbesitzer wären gar mit Hammer und Schraubenzieher vorbeigekommen, um die als »Gästehaus, Werkstatt oder auch als Sport-, Spiel- und Yogahaus« angepriesenen Hütten eigenhändig zu zerlegen und im Kofferraum abzutransportieren – was bei einem sechs mal fünf Meter großen Holzhaus interessant geworden wäre. In Wirklichkeit benötigt man dafür nicht nur ein Grundstück samt Baugenehmigung, sondern auch einen Schwerlasttransporter, um das Teil dorthin zu bringen. Ach ja, und einen Kran, der das Häuschen auf den und vom Transporter hievt. Kostenpunkt innerhalb Hamburgs: bis zu 5000 Euro. Wäre immer noch ein Schnäppchen gewesen.
 
Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ihre
Sigrid Neudecker
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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