Lieber job,in der aktuellen Ausgabe der ZEIT erzählen meine drei Kolleginnen Vanessa Vu, Xifan Yang und Mohamed Amjahid von ihren Erfahrungen mit Rassismus in der Schule und an der Uni. Anlass ist der Hashtag #metwo, unter dem in diesen Tagen Tausende von ihren Erfahrungen mit Rassismus erzählen.
Ich habe so viele unterschiedliche Gefühle dazu: Es wühlt mich auf und macht mich traurig. Und gleichzeitig werde ich ganz aufgeregt wie ein Kind, das vor einem Geburtstagsgeschenk sitzt.
Denn so ein großer Teil meines Lebens beinhaltet, mich nicht fremd zu fühlen in einer Gesellschaft, die mir die ganze Zeit das Gefühl gibt, fremd zu sein. Das erzeugt ein ganz bestimmtes Gefühl von Einsamkeit. Ich denke schon sehr lange darüber nach, aber mir fehlen immer noch die richtigen Worte für dieses Gefühl. Und wenn man hört oder wenn man liest, dass es vielen anderen, ganz genauso geht wie einem selbst, dann ist das befreiend.
Ich könnte auch Geschichten erzählen, kleinere und größere, aber ich bin gerade so müde vom Streiten. Ich weiß, dass das nicht cool ist. Aber sich hineinzuwerfen in die immer wieder gleichen Diskussionen, ist so furchtbar anstrengend. Da muss man sich rechtfertigen, dass man sich das nicht eingebildet hat. Dass das wirklich kein Einzelfall ist. Oder dass es auch nicht immer darauf ankommt, wie eine Person dieses oder jenes gemeint oder nicht gemeint hat.
Warum diese ganzen Diskussionen immer gleich ablaufen und warum das Abwehren und Verneinen von Rassismuserfahrungen anderer auch eine Form von Rassismus ist, erklärt die Soziologin Robin DiAngelo im Interview mit ZEIT Campus ONLINE. Sie hat einen Namen dafür gefunden: Sie nennt dieses Phänomen white fragility.
Vanessa, Xifan, Momahemd und ihr anderen, seid mir nicht böse, ich mach grad Pause und ruh mich aus. Aber nur kurz. Ich komm gleich nach und löse euch ab. Versprochen.
Beste Grüße Amna Franzke Verantwortliche Redakteurin ZEIT Campus ONLINE | | | | | © Michael Heck | |
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