Debatte: Die Studis von heuteIn der aktuellen Ausgabe der
Forschung & Lehre schreibt der Bonner Erziehungswissenschaftler
Volker Ladenthin über die Frage: Was bedeutet es eigentlich,
„studierfähig“ zu sein? Hält also das Abitur noch, was es verspricht – und wie vorgebildet sind die jungen Studierenden, die in die Hochschulen strömen? „Das Abitur befähigt inzwischen nicht mehr zum Beginn eines Grundstudiums“, schreibt Ladenthin:
„Da läuft etwas ganz schief. Der Übergang von der Schule auf die Universität ist hochgradig gestört.“ Er diagnostiziert mangelhafte Rechtschreibung, Abstraktionsfähigkeit,
schwache Urteilskraft und allgemeine Unsicherheit. Ladenthin piekst da einen
Schmerzpunkt an. Der Mainzer Historiker und Studienmanager
Andreas Frings (
@geschichtsadmin), schreibt in einer Replik auf
hypotheses.org, die eher ein Weiterdenken ist: Vieles an der Kritik sei berechtigt. „
Nur: Was tun?“ Zum Beispiel dafür sorgen, „dass sich unsere Studierenden ab dem ersten Semester an langen, mitunter quälenden Texten abarbeiten.“ Und „die Selbstständigkeit der Studierenden stärken, indem wir sie gerade nicht in ihrer Unselbstständigkeit abholen.“ Man müsse also, kurzum, das erlebte Defizit auf sich selbst münzen: „Wir sollten die Beobachtung studentischer Schwierigkeiten in eigenes Handeln übersetzen lernen.“