Twittern for Science | Politik gibt sich Deadline für Paktgespräche | Big Deal-Studie | 3 ½ Fragen an Thorsten Karbach

 
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Liebe Leserinnen und Leser,
welch ein Wochenende! Rund 500.000 Menschen gingen beim internationalen March for Science weltweit für die Freiheit der Wissenschaft auf die Straße (Tagesschau; Deutschlandfunk). Da ist sicher noch Luft nach oben, Mut macht die Zahl aber trotzdem. Das nächste Engagement ist gleich morgen gefragt. Zum elitären Forschungsgipfel (Programm) am Pariser Platz in Berlin gibt es einen Livestream und dazu eine Twitterwall, #FoGip18. Die EUA wartet mit einer Übersicht aller Verhandlungen auf, die Europas Universitäten mit Verlagen zu Open Access führen. Und Thorsten Karbach empfiehlt in unserem Fragebogen den Songtext zu „Fake Empire“ von The National.
   
 
 
 
 
Das ist wichtig
 
 
   
 
  
Twittern for Science
Bei Twitter haben viele von Ihnen den Bogen mittlerweile raus, und vielleicht macht Ihnen der Austausch ja auch schon Spaß. Dann schalten Sie einen Gang höher. Twitter-Künstler in der Wissenschaft werden nämlich nicht nur mit Likes belohnt, sondern auch mit höheren Zitationsraten in Fachpublikationen ihrer Kolleginnen und Kollegen, berichtet THE unter Berufung auf eine Studie von Forschern der kanadischen Universität Alberta. Wie genau sich der Zusammenhang zwischen Zitationsraten und der Social-Media-Nutzung darstellt und wie Sie den bestmöglichen Effekt erzielen können, erfahren Sie hier.
  
 
 
Zeitleiste für Paktverhandlungen steht
Nach der monatelangen Regierungsbildung in Berlin krempeln Wissenschaftspolitiker in Bund und Länder die Ärmel hoch. Im Frühjahr 2019 will die GWK die Verhandlungen zur Zukunft des Hochschulpakts, des Pakts für Forschung und Innovation sowie des Qualitätspakts Lehre abschließen, so dass die Regierungschefs im Juni 2019 die Pakte verabschieden können. Diese Zeitleiste vereinbarte die GWK am Freitag. Der GWK-Vorsitz fällt in diesem entscheidenden Pakt-Jahr dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und damit Anja Karliczek zu. Die Bedeutung von Bund-Länder-Förderprogrammen für die Wissenschaft machte eine Expertenkommission mit Leopoldina-Präsident Jörg Hacker an der Spitze deutlich. Zur GWK-Sitzung legte sie eine Evaluation (PDF) der Bund-Länder-Finanzierung bei Forschungsbauten und Großgeräten vor. Das Fazit der Experten kurz gefasst: mehr davon! Insgesamt sechs Milliarden Euro gaben Bund und Länder in diesem Gemeinschaftsprogramm seit 2007 für Investitionen im Hochschulbau aus. Gemessen am Sanierungsstau ist das nicht viel. Nach Prognosen der KMK erreicht er bis 2025 eine Höhe von 42 Milliarden Euro. Dazu kommt ein jährliches Defizit von acht Milliarden Euro für den Unterhalt von Hochschulbauten (ZEIT, Süddeutsche Zeitung).
  
 
 
Strategien der Verlagsgiganten
Wie kommen Universitäten und Verhandlungskonsortien im europäischen Ausland bei den Open-Access-Gesprächen mit Verlagsgiganten wie Thomson Reuters, Elsevier, Wiley oder Springer voran? Um welche Summen geht es dabei und welche verlegerischen Geschäftsstrategien lassen sich aus den sogenannten Big-Deal-Verhandlungen ablesen? Die EUA hat eine Übersicht (PDF) dazu erstellt und Empfehlungen daraus abgeleitet (PDF). Wem die Zeit zum Lesen der 32 Seiten fehlt, kann das dazu gehörende Webinar aufrufen. Soviel vorab: Bei den Verhandlungen geht es grob geschätzt um Publikationsausgaben von rund 420 Millionen Euro. Erreicht die Wissenschaftsseite ihre Verhandlungsziele, würden die Ausgaben um etwa 170 Millionen Euro pro Jahr sinken. Der Bericht soll von jetzt an jährlich fortgeschrieben werden.
  
   
 
 
   
   
   
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Die Zahl
 
 
   
 
   
12,5
Grad Plato misst die Stammwürze von JubilaTUM. Das Export-Bier
der TUM wird bei allen Veranstaltungen zum 150-jährigen Bestehen der Universität ausgeschenkt und konnte so auch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am vergangenen Donnerstag beim Festakt in der Münchner Residenz genossen werden. Prost!
   
 
   
   
Quelle: TUM
   
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
3½  Fragen an…
 
 
   
 
   
Thorsten Karbach

Dezernent Presse & Kommunikation an der RWTH Aachen
Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt?
Heute noch vor dem Aufbruch zur Kita von meinem zweijährigen Sohn, dass ein grüner Würfel, eine blaue Perle und eine Papa-Kuh aus Plastik in seinem Kaufladen gleichermaßen vier Euro kosten. Ich betrachte dies als das Ende der Ein-Euro-Läden.
 
Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen?
Keines. Mittel- bis langfristig ist keine politische Entscheidung mehr ohne Kosten verbunden. Außer: mehr und konstruktiver miteinander zu reden. Das ist tatsächlich unbezahlbar.
 
Lektüre muss sein. Welche?
Der Songtext „Fake Empire“ von The National. Und der Blick auf diese Welt wird ein ganzes Stück klarer.
 
Und sonst so?
Ohne den letzten Espresso wäre das Leben trauriger. Ohne den nächsten auch.
   
 
   
 
 
   
 
 
   
   
   
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Diese Woche in der ZEIT
 
 
   
Voilà, die Neuen Mit Emmanuel Macron wird die Politik jünger, weiblicher, bunter. Begegnung mit dreien, die das elitäre Bildungssystem Frankreichs verändern wollen
 
Spruchreif Am Samstag wird beim March for Science für die Wissenschaft demonstriert. Was aber schreibt man bloß auf sein Plakat? Vier Vorschläge Im Herrgottswinkel Bude voll, Klientel zufrieden: Die katholischen Schulen versprechen Eltern und Schülern eine heile Welt von früher. Aus den großen sozialen Fragen der Bildung aber halten sie sich raus – dabei hätten sie zu Inklusion und religiöser Toleranz viel zu sagen »Ich spanne auch mal Schüler als Babysitter ein« Morgens unterrichtet er Englisch, abends sorgt er für Bettruhe: Hier berichtet der Lehrer Carsten Schneider vom Alltag im Internat

Zur aktuellen Ausgabe
   
 
 
   
 
 
   
 
 
 
 
c.t.
 
 
   
 
 
Quelle: Twitter /  @PJorasch
 
 
 
 
 
 
March for Science in Saarbrücken; via Friederike Meyer zu Tittingdorf
von der Universität des Saarlandes
 
March for Science-Applaus in Hannover – hier tagten Uni-Präsidien, WissenschaftspolitikerInnen und VolkswagenStiftung bei einem Werkstattgepräch über Wissenschaft und Gesellschaft; via Jens Rehländer von der VolkswagenStiftung
   
Sonnige Grüße!

Ihr CHANCEN-Team


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