| Mädchen, ran an die Technik!
Heute ist der 18. Girls’ Day, jener Tag, an dem Mädchen in Firmen gezielt Lust auf eine Karriere in technischen (vermeintlich typisch männlichen) Berufen gemacht werden soll. 18 Jahre sind eine lange Zeit; hat es sich nicht mittlerweile herumgesprochen, dass auch Mädchen programmieren, Ingenieurinnen oder Technikerinnen werden können? Stellt man Sabine Fernau von der Initiative mintpink.de diese Frage, schnappt sie kurz nach Luft. »Angesichts der Tatsache, dass immer noch viel zu wenige Mädchen sich für Mint-Fächer interessieren und entsprechende Studiengänge wählen, ist der Tag absolut nötig«, sagt sie. Wieso es so schwierig ist, Mädchen für Mathe, Informatik und Technik (kurz: Mint) zu begeistern, liegt laut Fernau an mehreren Faktoren: »Physiklehrer sind in der Regel nicht so extrovertiert, die sagen nicht: ›Du bist so gut, Lisa, ich will dich in meinem Profil haben.‹ Außerdem wollen Mädchen lieber ein Einser-Abi machen und gehen oft auf Nummer sicher.« Deshalb versucht mintpink.de, gerade Pubertierende zu unterstützen, sich trotz Nerd-Gefahr beispielsweise für ein Physik-Profil zu entscheiden. Immerhin zeigen alle einschlägigen Initiativen langsam Wirkung. Mittlerweile entscheiden sich rund zehn Prozent mehr Frauen für ein Informatikstudium als noch vor zehn Jahren. Trotzdem trauten sich Mädchen nach wie vor tendenziell zu wenig zu. »Das ist auch eine Aufforderung an die Mütter«, sagt Fernau. »Macht unsere Mädels stark! Unterstützt sie, wenn sie etwas machen wollen, das vielleicht risikobehaftet ist! Väter machen das ja auch.«
We will rock you!
Sänger kriegen jetzt Gänsehaut: Nach dem »Luther«-Pop-Oratorium, bei dem seit 2015 rund 25.000 Laien und einige Profis mitsangen und -singen (und das immer noch die Hallen füllt), startet jetzt ein neues groß angelegtes Chorprojekt, der Rockchor60+. Der Name kommt nicht von ungefähr, stehen statt Oratorien, Märschen oder Messen vor allem Lieder der Beatles und Pink Floyd, Alphaville oder Coldplay auf dem Programm. »Der heutige 60-Jährige ist eher mit den Beatles oder den Stones aufgewachsen als mit Schlager oder Klassik«, meint Dieter Falk, Hit-Produzent (»Pur«) und als Schirmherr federführend beim bundesweiten Rockchor60+-Projekt. »Wichtig ist, dass wir Songs singen, mit denen wir etwas verbinden können.« Heute geht es (nach Dresden und München) auch in Hamburg los; »Mitmachen können Menschen 60+ (oder auch etwas jünger) mit oder ohne Chorkenntnisse«, so Falk, der sich selber als Chorkind bezeichnet: »Meine Mutter hatte einen Chor, das hat mich geprägt.« Organisator ist die Musikschule MA Music Academy; heute Abend werden schon circa 50 Best Ager erwartet, nachmelden geht noch, bevor dann ein Jahr lang jeden Donnerstag zwei Stunden »Satisfaction«, »Hey Jude« oder »Fix You« geübt wird – dieselben Stücke wie in den elf anderen beteiligten Städten. »In etwa einem Jahr gibt es dann ein großes Happening, an dem voraussichtlich 600, 700 Sänger beteiligt sein werden«, freut sich Falk – der im nächsten Jahr selbst 60 Jahre alt wird. Begleitet wird das Riesenspektakel durch kleinere und größere Auftritte und Videos im Netz; eine Platte gibt es nicht. »Platten sind heute Schall und Rauch«, sagt Dieter Falk und verflüchtigt sich zur nächsten Kick-off-Probe.
Die Kick-off-Probe im Goldbekhaus in Winterhude beginnt heute um 20 Uhr; der Monatsbeitrag für Teilnehmer beträgt 35 Euro. Anmeldung unter 75 11 96 55 oder hamburg@music-academy.com. | |
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