| | | | Dr. Anna-Katharina Meßmer
Leiterin der Geschäftsstelle des FGW Forschungsinstituts für gesellschaftliche Weiterentwicklung e.V.Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt? Von meinem neuen beruflichen Umfeld: Dass derzeit große Einigkeit zu herrschen scheint, wie wichtig Wissenschaftstransfer ist – zuletzt auch angesprochen von der neuen Bundesforschungsministerin, Anja Karliczek, in der ZEIT. Doch dieser Lernprozess wirft für mich zugleich viele Fragen auf: Was bedeutet das konkret? Sollte gerade die Wissenschaft nicht auch ein Ort und Raum sein, um frei von unmittelbarer Verwertbarkeit denken zu dürfen? Reicht es, wenn 'wir' als Wissenschaftler_innen unsere Erkenntnisse in die Gesellschaft zurückspielen? Oder geht es vielmehr darum, in einen Dialog zu treten, auch um neue Fragen zu finden? Wie kann und soll ein solcher Dialog aussehen? Was bedeutet es in diesem Kontext, dass wir aktuell insbesondere anhand digitaler Öffentlichkeiten beobachten und lernen müssen, dass mehr frei verfügbares Wissen gar nicht – wie normativ gedacht – zu einer deliberativen Öffentlichkeit führt, sondern zu Polarisierung? Wie also schließen wir die Vermittlungslücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft? Darüber lohnt es sich, mehr nachzudenken und zu diskutieren. Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen? Vielleicht ohne Geld, aber sicherlich nicht ohne Kapital: Netzwerken. Lektüre muss sein. Welche? Für den Verstand: Die Schulz-Story von Markus Feldenkirchen. Ein eindrucksvolles und intimes Porträt über einen Politiker ebenso wie über die Berliner Politik. Vor allem aber ist es ein Stück darüber, wie Politiker_innen zu Getriebenen von Beratung und Meinungsforschung werden, die weder sich selbst noch den Bürger_innen streitbare Politik zutrauen. Für das Herz: Der Briefwechsel zwischen Kracauer und Adorno. Eine irre Liebe. Und sonst so? Zeit für den Zwischenverwendungsnachweis! | | | | |
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