Stones-Freikarten: Staatsrätin Badde im Ruhestand Elke Badde muss ihren Platz räumen. Wie gestern bekannt wurde, ist die Staatsrätin in den
einstweiligen Ruhestand versetzt worden. Damit stolpert sie nach rund einem Jahr nun doch über die
Ticket-Affäre rund um das Rolling-Stones-Konzert im vergangenen September. Damals hatten 100 der 82.000 Stadtpark-Besucher ihr
Ticket vom Bezirksamt Nord gratis zugesteckt bekommen (
wir berichteten). Seit Monaten ermittelt die Staatsanwaltschaft, nimmt dabei nicht nur die Rolle Baddes im Zusammenhang mit den Karten, sondern auch den ehemaligen Leiter des Amts,
Harald Rösler, seine gewählte Nachfolgerin,
Yvonne Nische, und weitere Mitarbeiter unter die Lupe. Gegen Badde, die damals unter anderem für das Bezirksamt Nord zuständig war, erhebt die Staatsanwaltschaft nun eine erste Anklage. Badde gehörte nicht zu den Freikarten-Nutznießern. Sie hatte damals laut Staatsanwaltschaft
zwei Tribünentickets für 357,50 Euro gekauft. Das Problem: Sie stammten aus dem Kontingent der 300 Kaufkarten, die Rösler damals zusätzlich zu den 100 Freikarten, für »Freunde des Hauses« vom Konzertveranstalter verlangt haben soll. Außerdem habe sie, so die Staatsanwaltschaft, den Konzertbesuch Röslers mit Frau rückwirkend genehmigt haben, ebenso wie die Weitergabe von vier Freikarten an Bekannte. Während
Bürgermeister Peter Tschentscher und
Senatorin Cornelia Prüfer-Storcks Badde dennoch für ihre engagierte Arbeit bei der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz dankten, war die Nachricht für die Opposition ein gefundenes Fressen. Die
postwendende Versetzung konterkariere die Aussagen der Finanzbehörde aus dem Herbst,
meinte Michael Kruse von der FDP-Bürgerschaftsfraktion. Schließlich sei damals eine Annahme der Freikarten durch das Bezirksamt Nord bestritten worden. Und auch
André Trepoll, Vorsitzender der CDU-Fraktion, sieht in der aktuellen Wende ein Zeugnis »der Entscheidungsschwäche des Bürgermeisters«, schließlich habe die CDU schon vor Monaten Konsequenzen gefordert.
Sterneküche für weniger Geld Es einmal richtig krachen lassen und sich von einem echten Sternekoch verwöhnen lassen, das wär’s. Wäre da nicht das Problem der Exklusivität. Kulinarischer Luxus ist teuer
. Svemirka Seyfert hat für ihr
Reiseblog die
elf Sternerestaurants der Stadt getestet und herausgefunden, wie man auch
mit wenig Budget in hochklassigen Genuss kommt.
Elbvertiefung: Wir haben 50 Euro zur Verfügung und wollen fürstlich speisen. In welchem Hamburger Sternerestaurant bekommen wir mit diesem Budget etwas auf den Teller?Svemirka Seyfert: Am besten bei einem Lunch. Aktuell bietet das nur ein Sternerestaurant, das Se7en Oceans in der Europapassage. Für 33 Euro pro Person bekommt man dort Vor- und Hauptspeise, eine Begrüßung vom Koch, ein minikleines Dessert, und das alles mit Alsterblick. Das Menü ist absolut ausreichend und für Sterneküche unschlagbar. Mit etwas Glück klappt es mit dem Tisch sogar spontan.
EV: Ein Lunch ist aber noch kein romantisches Dinner. Was also tun – nach Rabattmarken und Sonderangeboten Ausschau halten?Seyfert: Oh nein, Billigangebote gehen natürlich bei Sterneküche gar nicht. Die Restaurants haben zwar immer wieder Aktionen, aber auch die sind nicht günstig. Gerade Dinnerabende sind immer teuer. Für ein kleineres Menü kommen inklusive Getränke schon mal 300 Euro und mehr zu zweit zusammen.
EV: Ist denn ein Dinner für kleineres Geld überhaupt drin?Seyfert: Ja. Es muss nicht immer das Acht-Gänge-Menü sein. Das Landhaus Scherrer bietet beispielsweise zur Vorweihnachtszeit ein Bio-Enten-Menü in zwei Gängen für 65 Euro pro Person. Zum Vergleich: Das große Menü kostet mit 128 Euro fast doppelt so viel. Und wer ein fixes Menü vorab bucht, läuft auch nicht Gefahr, später von der Rechnung überrascht zu werden. Wer da im Dezember noch einen Tisch möchte, sollte aber so langsam reservieren.
EV: Gibt’s nicht doch ein Hintertürchen, eher spontan in Sterneküchengenuss zu kommen?Seyfert: Das wird schwierig. Bei den größeren Restaurants wie im Vier Jahreszeiten kann es auch mal innerhalb von ein, zwei Wochen klappen. Aber sonst muss man schon mit Wartezeiten von zwei, im Drei-Sterne-Restaurant von Kevin Fehling, dem »The Table«, sogar mit sechs Monaten Wartezeit rechnen. Dort gibt es nur 22 Plätze; kurzfristig klappt das nur, wenn ein anderer Gast abspringt.
EV: Wir wollen aber heute los. Gibt es nicht doch irgendwo wenigstens einen kleinen kulinarischen Luxus für zwischendurch?Seyfert: Wenn man nur eine Kleinigkeit möchte, bestellt man im Seven Seas an der Elbe die kleine exklusive Platte, mit dem besten Meisterkäse, selbst gebackenem Brot, einem schönen Glas Rotwein und Mineralwasser. Das kostet 25 Euro Person. Und das geht auch spontan, denn im Sommer gibt es dort auf der Terrasse mehr als genügend Plätze, und im Winter nimmt man an der Bar Platz und muss somit nicht auf einen der Tische hoffen.