Wissenschaft in EuropaEuropa 1: Seit anderthalb Jahren stemmt sich die
Central European University in Budapest gegen den Druck, den die ungarische Regierung auf sie ausübt – erst durch eine Änderung des Hochschulgesetzes, dann mit einem Verbot der Gender Studies. Jetzt verkündete Rektor
Michael Ignatieff, dass die CEU einen
Exil-Campus in Wien ab dem akademischen Jahr
2019/20 in Betrieb nehmen werde.
Er sagte: „we have
defended our right to remain as a U.S. degree-granting institution in Budapest, but we are unable to secure the guarantees we need from the Hungarian government to preserve our academic freedom“. Die CEU werde Budapest verbunden bleiben:
„We will maintain as much research and educational activity in Budapest as possible.“ Die
European University Association kritisierte die ungarische Regierung in einem
Statement scharf: „These developments represent
violations of academic freedom and institutional autonomy that are unprecedented in the European Union.“ Wir empfehlen zum Thema auch das neue
Magazin der Jungen Akademie über Wissenschaftsfreiheit –
Europa 2: Emmanuel Macrons Vision europäischer Universitäten nimmt Gestalt an: Die EU-Kommission veröffentlichte jetzt die
Ausschreibung. Demnach müssen die Europa-Unis aus
mindestens drei Institutionen bestehen (je aus EU-Ländern – die
Schweiz ist also raus); die Kommission benennt mehrere Ziele: der
Wettbewerb der Unis innerhalb der EU solle gestärkt werden, aber natürlich gehe es auch um eine „long-term joint strategy for education with, where possible, links to research and innovation and society at large“ und um
„European knowledge-creating teams addressing together societal challenges in a multi-disciplinary approach“. Das Budget der ersten Runde liegt bei
30 Millionen Euro; Bewerbungsschluss ist schon der
28. Februar 2019.