Der Hauptbahnhof soll größer werden

 
+ »Bernie«: Kaufangebot läuft ins Leere + Schauspielhaus: Alles beim Alten – und doch neu + Die armen Kinder von Jenfeld + Migrantpolitan: Kultur für, von und mit Geflüchteten + Flüchtlingshäuser für die Denkmalpflege +
 
 
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Der Oktober zeigt sich weiter von seiner goldenen Seite: Sonne, ein paar Wolken, aber weitgehend trocken. Vormittags kann es Frühnebel geben. Die Temperaturen erreichen 13 bis 15 Grad.
   
 
Guten Morgen,
 
Annika Lasarzik / Foto: Melina Mörsdorf
 
Annika Lasarzik / Foto: Melina Mörsdorf
 
im vorigen Letter war es dieser eine Satz, der Ihnen, liebe Leser, ins Auge sprang: »Nirgendwo in Deutschland ist die Stickstoffdioxid-Belastung so hoch wie an den Landungsbrücken.« Er bezog sich auf die hohen Schadstoffwerte, die der Nabu im Hamburger Hafen gemessen hatte.
Und Sie? Waren wütend.
 
»Ich verstehe nicht, warum es nicht längst eine Sammelklage von Menschen gibt, die in der Region arbeiten und wohnen, wegen unterlassener Hilfeleistung gegen die Stadt«, schrieb uns eine Leserin, die recht pragmatisch argumentierte: »Die teuren Wohnungen in der Hafencity verlieren doch an Wert durch diese Erkenntnisse!« Ein anderer Leser fragte, wozu man überhaupt eine Messstation im Hafenbereich aufbauen solle – jeder, der den Gestank kenne, sei Messstation genug. Ganz ohne Technik geht es dann aber doch nicht.
Ein freundlicher Leser aus St. Pauli etwa stellt sich bereits routiniert mit dem eigenen Messgerät ans Fenster, und ihm entgeht nichts. »In den letzten Tagen war die Luft im Hafen besonders schlecht! Liegt das vielleicht an der Queen Mary 2?«, schrieb er. »Jetzt im Moment ist eigentlich alles ganz ok. Gestern Abend noch wäre es fast Zeit für einen Atemschutz gewesen …«
 
Noch ein Lesetipp: »Cum Ex«, wofür steht das noch? Richtig, für dubiose Steuertricks, bei denen Aktienpakete so lange hin- und hergeschoben werden, bis das Finanzamt den Überblick verliert. Auch der Hamburger Fiskus wurde so um Millionen gebracht. Nun zeigt sich, dass der europaweite Schaden durch derartige Deals bei mindestens 55,2 Milliarden Euro liegt. Das haben Correctiv, »Panorama«, ZEIT und ZEIT ONLINE recherchiert. Klingt völlig absurd? Stimmt. Kompliziert? Das finde ich auch. Deshalb empfehle ich Ihnen den Text »Der Coup des Jahrhunderts«, der die Undercover-Recherche nachzeichnet und erklärt, wie es überhaupt so weit kommen konnte. In der ZEIT am Kiosk oder gleich hier
 
 
   
   
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Der Hauptbahnhof soll wachsen
 
Gestern trafen sich Bürgermeister Peter Tschentscher und DB-Infrastrukturchef Ronald Pofalla, um die Lage am Hauptbahnhof zu sichten. Der platzt bekanntlich aus allen Nähten, die Zeit drängt. Auch sinnbildlich, wie ZEIT:Hamburg-Redakteur Frank Drieschner beim Rundgang mit Tschentscher und Pofalla feststellte: An der großen Uhr in der Wandelhalle rotierte der Minutenzeiger, als müsse er verlorene Jahre aufholen. Was also tun Stadt und Bahn, um die Lage zu entspannen? Ideen gibt es viele. Um kurzfristig mehr Platz zu schaffen, sollen an den Bahnsteigen der Gleise 13 und 14 die Kioske und Aufenthaltsgebäude verschwinden. Mittelfristig sollen provisorische Bahnsteigzugänge auf der Südseite zur Steintorbrücke hin entstehen. Und langfristig? Zwei Erweiterungsbauten sind angedacht, eine an der Ostseite Richtung Kirchenallee, die andere an der Steintorbrücke. Jene Brücke könnte zudem zur Pkw-freien »Kommunaltrasse« umgestaltet werden. Mehr Platz auf den Schienen soll derweil die S4 zwischen Altona und Bad Oldesloe schaffen, die einigen Fahrgästen den Weg über den Hauptbahnhof zum Regionalzug ersparen könnte. Alles neu? Nicht ganz. Einige dieser Ideen hat Stefan Schirmer bereits für die ZEIT:Hamburg zusammengefasst. Ob und wann das alles kommt und wenn ja, wie teuer – das steht noch immer nicht fest. Konkrete Pläne werde erst ein Ideenwettbewerb hervorbringen, sagt Bahn-Sprecher Egbert Meyer-Lovis. Die Ergebnisse sollen 2020 vorliegen, etwa ein Jahr später kann, glaubt Pofalla, der neue Zugang im Süden fertig sein. Bis etwa 2030 soll der Hauptbahnhof dann »fit gemacht werden für die nächsten 100 Jahre«, sagt Tschentscher.
 
   
   
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»Bernie«: Kaufangebot läuft ins Leere
 
Zu früh gefreut? Ende September feierte die Hofgemeinschaft an der Bernstorffstraße 117 noch den vermeintlichen Durchbruch: Sieben Millionen Euro machten Kreditgeber und private Unterstützer für den Kauf des Gewerbehofs locker. Damit sollte die »Bernie« auf Dauer gesichert werden. Hintergedanke: Gehört der Hof den Menschen, die dort leben und arbeiten, könnte ein Abriss, den viele fürchten, verhindert werden. Doch offenbar stand ein solcher Deal für die Investoren gar nicht zur Debatte. »An der Position der Eigentümer hat sich nichts geändert. Es besteht derzeit kein Verkaufsinteresse«, sagt deren Vertreter Matthias Onken. Man prüfe zwar das Angebot, habe erfahren wollen, wer vertragsjuristisch gesehen der Käufer wäre und woher das Geld kommen soll. Aber: »Ich kann nicht erkennen, wie man das als Einladung zu einer konkreten Verkaufsverhandlung auslegen kann«, so Onken. Der Eigentümer habe immer deutlich gemacht, dass ein Kauf keine Option sei. Für die gemeinschaftliche Mietung sei es aber »eine wichtige Voraussetzung, dass der Hof offenbar finanziell stark und abgesichert ist.« Ein Mietverhältnis, bei dem der Hof als Gemeinschaft Mieter wäre, solle »definitiv so gestaltet werden, dass keiner der Mieter hinten runterfällt«, sagt Onken – und zwar mit langfristigen Mietverträgen und einer moderaten Mietpreisentwicklung. Konkreteres will der Sprecher noch nicht sagen. Nur soviel: Das Vertragsverhältnis solle »deutlich mehr als 15 Jahre« Bestand haben.
 

Schauspielhaus: Alles beim Alten – und doch neu
 
Fünfeinhalb Monate war das Schauspielhaus geschlossen, wurde für vier Millionen Euro saniert. Wer heute zur Spielzeiteröffnung die Premiere von »König Lear« mit Edgar Selge in der Hauptrolle besucht, sieht davon im besten Fall – nichts. Denn genau so soll es sein in dem denkmalgeschützten Bau. Der Teppichboden und die Tapete sind zwar neu (genauso wie die Toiletten), die Wände frisch gestrichen, doch sonst ist alles beim Alten. Zumindest oberflächlich. Das Innenleben hat sich durchaus verändert. Die beiden Ränge wurden mit mehreren Tonnen Stahl gesichert. »Dafür mussten wir alle Stühle ausbauen und den Stuck an der Unterseite der Ränge herunternehmen. Die einzelnen Teile haben wir nummeriert, aufbewahrt und wieder angebracht hinterher«, erzählt der Architekt Uwe Grutschus. Warum der Aufwand? Weil die Statik nicht mehr auf dem neuesten Stand war. Ein Stück mit lauter Musik und wummernden Bässen, zu dem sich alle Besucher rhythmisch bewegen, hätte die Ränge ins Schwingen bringen können – und auf lange Sicht zum Einstürzen. So weit sollte es nicht kommen. Die Sanierung des Schauspielhauses war übrigens eines der ersten Projekte des neuen Mieter-Vermieter-Modells für Kultureinrichtungen der Stadt (wir berichteten). Das vom Senat im Mai beschlossene Modell funktioniert so: Die städtische Immobiliengesellschaft Sprinkenhof GmbH übernimmt die Gebäude und finanziert anfallende Arbeiten, anschließend mietet die Kulturbehörde die Räume und stellt sie den Theatern und Museen kostenlos zur Verfügung. So sollen langfristig die laufenden Instandhaltungen sichergestellt werden. Zumindest beim Schauspielhaus scheint das Konzept aufgegangen zu sein.
 
   
   
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Die armen Kinder von Jenfeld

»Armut macht mürbe«: Das weiß Hans Berling genau. Er ist Sozialpädagoge und seit 23 Jahren Geschäftsführer der Jenfelder Kaffeekanne, eines Nachbarschaftszentrums für Kinder und Jugendliche, die zu 90 Prozent aus Familien kommen, die Hartz IV beziehen oder ergänzende Leistungen, weil die Eltern zu wenig verdienen. Als arm würden sich die Familien trotzdem nicht bezeichnen. »Die Kinder haben nicht das Gefühl: Wir sind benachteiligt, wir haben kein Geld, wir sind arm«, sagt Berling im Interview mit der Autorin Ruth Eisenreich. Wenn Ehrenamtliche aus gutbürgerlichen Stadtteilen die Kinder manchmal zu sich einladen wollen, lehnt der Sozialpädagoge das ab. Die Kinder fänden es ja in Jenfeld nicht unschön, und: »Dieses Kennenlernen der sogenannten besseren Milieus kann ein Mangelgefühl hervorrufen.« Wo Hamburg im Kampf gegen die Kinderarmut fortschrittlich ist, und was Hans Berling machen würde, wenn er morgen Sozialsenator wäre, lesen Sie hier digital oder in der aktuellen Ausgabe der ZEIT:Hamburg am Kiosk.
 

Preis für Migrantpolitan: »Ein Aktionsraum für, von und mit Geflüchteten«

Projekte, die sich mittels Kultur für eine offene Gesellschaft engagieren, zeichnet die Initiative »The Power of The Arts« aus. Unter den vier Preisträgern in diesem Jahr ist auch Migrantpolitan auf Kampnagel. Wir sprachen mit der Initiatorin und Dramaturgin Nadine Jessen über das Projekt.
 
Elbvertiefung: Frau Jessen, was ist das Migrantpolitan?
Nadine Jessen: Ein Holzhaus auf dem Kampnagel-Gelände. Ein Aktionsraum für, von und mit Geflüchteten, die dort seit 2015 selbst verwaltete Projekte realisieren. Da finden TV-Abende und Jam-Sessions statt, aber der Raum wird auch für Workshops und als Probeort genutzt.
 
EV: Wer macht da so mit?
Jessen: Das ist eine offene Gruppe. Viele von ihnen kommen aus Syrien. Auch im Publikum haben viele Migrationshintergrund. Zu Veranstaltungen wie den Jam-Sessions und dem Solicasino, einem Performance-Kasino-Abend, kommen aber auch zahlreiche deutsche Besucher. Das ist gut, weil Durchmischung wichtig ist. Ansonsten besteht unser Kernteam aus acht bis zwölf Leuten. Manche waren schon in ihren Heimatländern in der Kunstszene tätig. Anas Aboura zum Beispiel, der hier für die Organisation zuständig ist, hat schon in Damaskus Konzerte und Ausstellungen organisiert.
 
EV: Warum ist so ein Ort für geflüchtete Künstler wichtig?
Jessen: Sie sehen, wie die Kunstwelt hier läuft, und bekommen erste Kontakte. Anas baut gerade eine eigene Künstleragentur auf, und Iman Shaaban, die Grafikdesign studiert hat, stellte im Kölibri auf St. Pauli aus. Aber es gibt auch andere Geflüchtete, die hier das erste Mal überhaupt so wirklich mit Kunst in Berührung kommen. Auch für sie sind wir da. Manche entdecken nach der Flucht durch die neuen Möglichkeiten eigene Zugänge. So wie Moaeed Shekhane, der bislang nichts mit der Theaterwelt am Hut hatte und sich nun durch das Projekt mit feministischer Performancekunst auf Kampnagel auseinandersetzt. Das ist inspirierend – für ihn und für uns!
 
EV: Was waren die größten Erfolgsgeschichten bislang?
Jessen: Wir haben eigene Reihen auf Kampnagel etabliert, zum Beispiel Oriental Karaoke mit arabischer Musik und Club-Abende mit arabischer Techno- und Elektromusik. Außerdem haben wir eine TV-Serie aufgenommen, »Hello Deutschland«, quasi wie »Die Auswanderer« – nur andersrum. Die zehn Folgen zeigen wir immer mittwochs im Migrantpolitan und wollen sie bald auch auf YouTube hochladen.
 
EV: Wissen Sie schon, was Sie mit den 50.000 Euro Preisgeld machen?
Jessen: Ja, nächstes Jahr noch eine Serie drehen. Eine Soap über die junge Generation aus arabischen Ländern und ihr Leben in der Diaspora hier. »Ramadram« soll die heißen. Zu Ramadan gehen in arabischen Ländern traditionell neue Serien an den Start. Oft werden gerade in Soaps, die ja eigentlich für leichte Kost stehen, auch politische Themen wie Korruption behandelt. Das wollen wir aufgreifen und weiterführen.
 
Wer das Projekt kennenlernen möchte: Heute Abend um 20 Uhr zeichnet dort »Mista Larry« seine Talkshow Migranpolitan-TV auf. Der Eintritt ist frei.
   
   
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Lesevertiefung
 
 
Drei Buchempfehlungen fürs Wochenende...

Kinderbuch Der Flaschenpostfinder öffnet jede Flasche, die er im Meer findet, und sorgt dafür, dass die Flaschenpost überbracht wird. Eines Tages wird eine Flasche mit einem äußerst merkwürdigen Brief in sein Netz gespült. Ein feinfühliges Bilderbuch für nachdenkliche kleine Leser ab vier Jahre.
Michelle Cuevas und Erin Stead (Illustrationen): Der Flaschenpostfinder, aus dem Englischen von Uwe-Michael Gutzschhan, Fischer Sauerländer, 16 Euro

Belletristik Das letzte Buch des Künstlers Leonard Cohen versammelt Lyrik, Notizbucheinträge und Illustrationen, die er noch kurz vor seinem Tod selbst zusammengestellt hat. Seine aufrichtig leuchtenden Texte erscheinen in einer zweisprachigen Ausgabe, übersetzt von namhaften deutschen Autorinnen und Autoren.
Leonard Cohen: Die Flamme, Kiepenheuer & Witsch, 30 Euro

Sachbuch Um zu verstehen, was Grenzen für unser Leben bedeuten, arbeitete Francisco Cantú, 22, Student der Politikwissenschaften, für fünf Jahre bei der United States Border Patrol. Über seine Arbeit an der amerikanisch-mexikanischen Grenze hat er eine gewaltige und sprachmächtige Reportage geschrieben, die bewegt.
Francisco Cantú: No Man’s Land, aus dem Englischen von Matthias Fienbrock, Hanser, 22 Euro

… ausgewählt von Anja Wenzel; Schweitzer Fachinformationen Boysen & Mauke oHG; Mitte
   
   
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Verlosung
 
 
 
Jubiläumskonzert: Das »NDR Kultur Foyerkonzert« feiert am 25. Oktober im Resonanzraum St. Pauli seine 100. Ausgabe. Musikredakteur Ludwig Hartmann führt durch den Konzertabend mit vielen bekannten Namen der Klassikszene wie Starklarinettistin Sharon Kam und Ausnahmebratscher Nils Mönkemeyer. Karten werden ausschließlich verlost und das auch hier bei uns: 5x 2 Karten sind reserviert für Sie! Um diese zu gewinnen, senden Sie uns bitte bis morgen Mittag, 12 Uhr, Ihren Namen unter dem Stichwort »NDR Jubiläum« an elbvertiefung@zeit.de. Viel Glück!
Theatertage: Und noch eine Chance auf das 10. Hamburger Theaterfestival. Dieses Mal verlosen wir 5x 2 Karten für das ausverkaufte Stück »Hedda Gabler« am 28. Oktober im Thalia Theater. Beim Gastspiel der Schaubühne Berlin erwecken Katharina Schüttler, Lars Eidinger und Jörg Hartmann das Drama von Henrik Ibsen zum Leben. Wenn Sie dabei sein wollen, senden Sie uns bitte bis morgen Mittag um 12 Uhr Ihren Namen unter dem Stichwort »Hedda Gabler« an elbvertiefung@zeit.de. Viel Glück!
 
 
 
Was geht
 
 
 
Dänische Cowboys: Ho, Brauner. Mit Country, Blues und Rockabilly bespielen »Workers in Songs« den Saal. Die Dänen verzichten auf Kitsch, setzen auf Folk und Humor. Es klingt, als liege Dänemark gleich neben Tennessee, aber ohne präsidiale Sorgen.
Nochtspeicher, Bernhard-Nocht-Straße 69a, 21 Uhr, VVK 11 Euro
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
Lili zeichnet: Ihre Werkreihen tragen Titel wie »Milchmädchenrechnung« und »Waschlappendemo«. Lili Fischer verfolgt dabei Fragestellungen, die sie in suchenden Zeichenbewegungen auslotet; sie bewege sich »zwischen Poesie und wissenschaftlicher Konkretheit«, erklärt die Kunsthalle. Heute eröffnet die Ausstellung »Lili Fischer – Alles beginnt mit Zeichnen…«.
Kunsthalle, Glockengießerwall, Ausstellung bis zum 10.2.2019, Di–So 10–18 Uhr, Do 10–21 Uhr, 14 Euro
 
 
 
   
   
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Was kommt
 
 
 
Grenzenlos feiern: Gut 80 Künstler feiern die Vielfalt der Kulturen, Menschen und Netzwerke. So einfach, so gut: Das »Grenzen sind relativ-Festival« verteilt Pässe als »Urban Citizenship Cards«, macht Klänge im Wasser sichtbar und überrascht mit einem Gebärdensprach-Barkeeper. Der Gast guckt und staunt – hinterm Horizont geht’s weiter.
Fabrik, Barnerstraße 36, Sa, ab 19 Uhr, AK 20 Euro
G20 (er-)klären: Während des G20-Gipfels verschwammen die Grenzen zwischen politischem Protest und gewaltsamen Krawallen. Der Senat löste sein Sicherheitsversprechen nicht ein. Warum? Beim Gespräch der »ZEIT-Stiftung aktuell« stellen Protest- und Gewaltforscher ihre Studien vor, diskutieren mit Verantwortlichen und dem Publikum. »G20 in Hamburg. Erklärungsversuche zu einer Eskalation«.
Bucerius Law School, Helmut Schmidt Auditorium, Jungiusstraße 6, So, 18 Uhr, Eintritt frei, Anmeldung online
 
 
 
   
   
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ZEIT Akademie
   
   
 
 
Hamburger Schnack
 
 
Am Freitagabend auf dem Heimweg durchs Schulterblatt. Es fühlt sich an wie auf einem Festival. Zwei Männer kommen mir entgegen. Der eine sagt sichtlich genervt: »Irgendwie ist die Schanze doch auch wie Zirkus Krone.«

Gehört von Billie Lüdemann
 
 
   
   
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ZEIT CAMPUS im Gespräch
   
   
 
 
Meine Stadt
 
 
 
 
Manchmal muss man sich dem Kitsch hingeben. Die schnatternden Models haben alle so schön in die Kamera geguckt.
 
Foto: Lara Ahlefelder
 

SCHLUSS
 
Erinnern Sie sich? Anfang August hatte die Stadt 50 Massivholzhäuser, Überbleibsel einer Erstaufnahmeeinrichtung im Jenfelder Moorpark, auf eBay inseriert. Die Nachfrage war riesig, nach einem Tag wurde das Angebot wieder gelöscht. Und heute? Zwei Häuser haben bereits eine neue, würdige Bestimmung gefunden: Sie werden zu Lager- und Aufenthaltsräumen der »Jugendbauhütte Hamburg«, eines Projekts der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, bei dem Jugendliche baufällige Gebäude sanieren. Künftig stehen die ehemaligen Flüchtlingshäuser also in guter Nachbarschaft neben einem der zehn ältesten Häuser in Hamburg, dem fast 500 Jahre alten Hufnerhaus in Moorfleet (mehr dazu hier). Das konnte in letzter Minute vor dem Abriss gerettet werden und soll der Stadt als Kulturerbe erhalten bleiben.
 
Übrigens: Eigentlich sind alle Holzhäuser verkauft. Daniel Posselt, Sprecher des Zentralen Koordinierungsstabes Flüchtlinge, rät Interessenten dennoch dazu, sich für die Warteliste anzumelden (Mindestgebot: 1000 Euro). Falls einer der Käufer am Ende doch nicht die nötige Baugenehmigung vorlegen kann, wird vielleicht ein Häuschen frei. Eine gute Idee sollten Sie allerdings haben – gemeinnützige Konzepte werden bevorzugt.

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende! Am Montag lesen Sie an dieser Stelle wieder Mark Spörrle.

Ihre
Annika Lasarzik
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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