»Mittlerweile kann man auch ohne Wolke fliegen…«Bis zum ersten Glühwein dauert es noch eine Woche, aber auf dem Rathausmarkt wird schon der
historische Weihnachtsmarkt aufgebaut. Hauptattraktion:
der fliegende Weihnachtsmann. Hochseilartist
Rambo Bügler, 32, gibt schon seit 19 (!) Jahren den Mann in Rot und bereitet sich gerade wieder auf den Job vor.
Elbvertiefung: Herr Bügler, wie wird man Weihnachtsmann?Rambo Bügler: Den fliegenden Weihnachtsmann hat mein Vater erfunden. Wir sind Hochseilartisten, im Winter sieht es für uns schlecht aus. Wegen der Witterung können wir nicht im Freien arbeiten. Mein Vater hat im Kino den Film »Santa Claus« gesehen, gedacht, da könnte man was draus machen, und sich damit bei Roncalli beworben. Damals war das einzigartig.
EV: Können Sie kurz erklären, wie das funktioniert? Da gibt es doch ein Seil ...Bügler: Die offizielle Erklärung ist: Feenstaub.
EV: Fliegen Sie inzwischen auch noch woanders?Bügler: Hamburg ist der allererste Markt gewesen. In Berlin und in Montreux, in der französischen Schweiz, haben wir auch einen fliegenden Weihnachtsmann, in Kiel eine fliegende Kogge, da sitzt ein Wichtel drin.
EV: Der Wichtel sind Sie auch?Bügler: Nein, unsere Familie ist ja groß.
EV: Und alle sind Hochseilartisten?Bügler: Mein Bruder hat noch einen Meister als Dachdecker gemacht, aber für spezielle Events kommt er vorbei.
EV: Über den Weihnachtsmarkt fliegen – ist das gefährlich?Bügler: Nicht mehr als ein normaler Arbeitsplatz. Unser Können auf dem Hochseil zeigen wir das ganze Jahr über. Auf dem Weihnachtsmarkt geht es eher um schauspielerische Leistung.
EV: Die Stimme, die von Rudolph dem Rentier erzählt, kommt doch von Gunter Gabriel und vom Band.Bügler: Aber das wissen die Leute ja nicht.
EV: Wie muss man denn sein als Weihnachtsmann?Bügler: Immer fröhlich. Das ist aber auch das Schöne daran. Die Leute blicken einen ängstlich an, wenn sie einen sehen, aber wenn man lächelt, lächeln sie auch.
EV: Am Anfang ist auch noch Ihre Frau mitgeflogen.Bügler: Stimmt. Hinter dem Schlitten war eine Wolke, darauf saß ein Engel, das war meine Frau. Damals konnte man den Schlitten nicht anders bewegen. Mittlerweile kann man auch ohne Wolke fliegen.
EV: Noch eine dumme Frage: Halten Ihre Kinder Sie eigentlich für den echten Weihnachtsmann?Bügler: Bis letztes Jahr war es zumindest noch so. Meine Kleine ist 6 und meine Große ist 8 Jahre alt. Wenn ich Glück habe, glaubt die Kleine es dieses Jahr auch noch …
And the Rolf Mares goes to …Für seine Interpretation des Frauenmörders
Fritz Honka feierte ihn das Publikum frenetisch, gestern wurde
Charly Hübner für seine Rolle in »Der goldene Handschuh« am Schauspielhaus nun auch mit dem begehrten
Theaterpreis »Rolf Mares« ausgezeichnet. Wie es für ihn war, auf der Bühne in die Haut eines Serienmörders zu schlüpfen, hat er dem ZEIT-Kollegen
Stephan Lebert hier erzählt. Neben Hübner heimsten auch
Lisa Hagmeister (»Dancer in the Dark«, Thalia-Theater),
Jele Brückner (»Maria Stuart«, Ernst-Deutsch-Theater) und
Marius Adam (»La Gazzetta«, Kammeroper) Darsteller-Preise ein. Weitere Auszeichnungen gingen an
Regisseur Paul-Georg Dittrich («I.th.Ak.A.», opera stabile),
Puppenbauer Marius Kob (»Frankenstein«, Staatsoper und Kampnagel) und
Ausstatterin Beate Zoff (»Romeo und Julia«, Ohnsorg-Theater).
Cora Sachs holte einen Regiepreis für »Wenn wir tanzen, summt die Welt« ans Monsun-Theater. Mit einem »Sonderpreis für außergewöhnliche Leistungen im Rahmen des Hamburger Theaterlebens« wurde
Erik Schäffler (bekannt unter anderem durch seine Verkörperung des Teufels im »Jedermann«) geehrt. Die Preise, die von der Gemeinschaft der Hamburger Theater vergeben werden, sind mit jeweils 1000 Euro dotiert.
Keine Korrektur: Grün, grün, grün sind alle meine … OrtsteileAn dieser Stelle müssen wir kurz aufklären, was es mit der
Haltestelle Sülzbrack auf sich hat. Am Montag hatten wir über den neuen
HVV-Clip berichtet, in dem sie eine Hauptrolle spielt. Wir schrieben, die Haltestelle liege in – Achtung –
Grünerdeich. Darauf schrieben uns einige von Ihnen, das sei nicht korrekt.
Grünendeich liege auf der anderen Seite der Elbe. Damit haben Sie recht, liebe Leser. Die Gegend bei der besagten Haltestelle am Zollenspieker Hauptdeich nahe Kirchwerder wird auf unserer Karte aber tatsächlich
»Grünerdeich« genannt (das r macht den Unterschied). Das glauben Sie nicht? Googeln Sie selbst. Oder, ha!, fahren Sie hin und schicken Sie uns ein Beweisfoto. Wie auch immer: Sachdienliche Hinweise zu Orten mit Grün im Namen nehmen wir weiterhin entgegen. (Falls Sie das jetzt hoffen: Der
Grüne Jäger zählt nicht!)