Hamburg und sein Teilzeitparlament

 
+ Eine Hamburgerin als Vorbild? + Brandtote trotz Rauchwarnmelder + Dioxinfund in Boberger Niederungen + Hamburg und der Brexit + Künstler vereint gegen rechts + Fotos von Günter Zint +
 
 
Wenn dieser Newsletter nicht richtig angezeigt wird, klicken Sie bitte hier.
 
   
 
Hüllen Sie sich in wasserabweisenden Zwirn, die Aussichten fürs Wochenende sind trübe. Dicke Wolken machen sich breit, dazu Regen bei etwa 12 Grad.
   
 
Guten Morgen,
 
Sigrid Neudecker
 
wie schafft es der »Playboy« auf die Seiten christlicher Nachrichtendienste? Indem er eine Umfrage nach den beliebtesten Vorbildern für Männer startet, an deren zweiter Stelle niemand Geringerer als Jesus landet. Elf Prozent der deutschen Frauen und 14,1 Prozent der deutschen Männer hätten gern, dass ihr Nachwuchs dem Gottessohn nacheifert. Geschlagen wurde er nur von Barack Obama. Immerhin ein Fünftel der Befragten (offenbar beiderlei Geschlechts) würde ihren Söhnen lieber ein Herrgottswinkerl mit dem ehemaligen US-Präsidenten einrichten. TV-Moderator und Winzer Günther Jauch schaffte es auf den vierten, Bayern-Torhüter Manuel Neuer auf den fünften Platz.
 
Da wohl eher zweifelhaft ist, ob der »Playboy« im nächsten Durchgang nach den Vorbildern für Frauen fragt, übernehmen wir dies hiermit gern, natürlich mit einer kleinen Zusatzbitte: Welcher Hamburgerin soll Ihre Lütte nacheifern?
 
Und nein, Annika Lasarzik gilt nicht. Auch wenn sie Sie am Montag an dieser Stelle begrüßt. Schönes Wochenende!
 
 
   
   
ANZEIGE
 
Anzeige: ZEIT Campus // BOA
   
   
 
Mehr Brandtote trotz teurer Rauchwarnmelder
 
Vergangenes Jahr kamen in Hamburg zwölf Menschen bei Bränden ums Leben, zwei mehr als im Jahr davor. Und in diesem Jahr gab es bereits bis jetzt mindestens elf Todesopfer. Grund genug für die Hamburger Feuerwehr, diesem Anstieg mit einem Symposium auf den Grund zu gehen. Anfang der Woche trafen sich im Institut für Rechtsmedizin mehr als 30 Experten aus Deutschland und Österreich, »um herauszufinden, ob wir etwas übersehen haben«, wie uns Oberbrandrat Franz Petter gestern erzählte. »Wir haben uns jeden einzelnen Fall angesehen«, sagt er. »Meistens waren es Einzelfälle mit speziellem Hintergrund wie Drogen, Alkohol, oder jemand war bewegungseingeschränkt und daher leider trotz funktionierenden Rauchwarnmelders nicht zu retten.« Hintergrund des Symposiums war auch die Frage, ob die Rauchmelderpflicht verschärft werden müsse. Wobei die ohnehin schon ausartet, findet Petter. »Mittlerweile gibt es Geräte mit vielen Extrafunktionen. Da blickt man auch als Feuerwehrmann schon nicht mehr durch.« Diese Melder und ihre Wartung kosten immer mehr Geld, bringen aber, wie das Symposium bestätigte, nicht mehr Sicherheit. »Wir wollen zurück zu den ursprünglichen einfachen Geräten«, sagt Petter. Diese könnten von jedermann leicht selbst angebracht und gewartet werden. Ebenfalls diskutiert wurden Präventionsmaßnahmen, etwa bessere Aufklärung von alten und bewegungseingeschränkten Menschen oder Früherkennung gefährdeter Häuser. Die 1300 bis 1500 Fehlalarme pro Jahr könnten genutzt werden, um Problemwohnungen zu erkennen, wo man die Aufklärung verstärken könnte. Wann die Feuerwehr damit beginnt? »Wir würden's gern tun«, sagt Petter, »aber die DSGVO lässt es nicht zu. Wir müssen erst schauen, was der Datenschützer sagt.«
 
   
   
ANZEIGE
 
Anzeige: ssb nottebohm - Internatsberatung
   
   
 
Dioxinfund in Boberg: Chemiefirma im Verdacht
 
Wie kommt das Gift ins Naturschutzgebiet? Nach dem gestern bekannt gewordenen Dioxinfund in den Boberger Niederungen gibt es erste Hinweise. Es könnte sich um Abfallprodukte bei der Herstellung von Pflanzenschutzmitteln handeln. Damit kommt die Chemiefirma Boehringer ins Spiel, die schon im Zusammenhang mit dem Dioxinskandal in Georgswerder Mitte der 80er-Jahre Schlagzeilen machte. Aus der Mülldeponie Georgswerder (heute bekannt als Energieberg) sickerte damals hochgiftiges Dioxin ins Grundwasser. Als Quelle kam nur Boehringer infrage. Die Firma mit damaligem Sitz in Moorfleet war die einzige, bei der die Chemikalie als Abfallprodukt anfiel. »Ja, bei uns gab es Dioxin«, bestätigte uns Konzernsprecherin María Isabel Rodríguez Fernández. Man arbeite weiterhin an der Beseitigung der Schäden, der Vertrag mit der Stadt Hamburg zur Grundwassersanierung gelte für 40 Jahre. Auch über die Dioxinfunde in Boberg sei der Konzern informiert: »Wir haben schon höchste Kooperationsbereitschaft signalisiert.« Noch ist nicht geklärt, ob das Gift tatsächlich von Boehringer stammt, wie es ins Naturschutzgebiet gelangen konnte und wie groß der Schaden ist. Polizei und Umweltbehörde ermitteln, Fachleute untersuchen auch Beeren, Pilze und Fische aus dem vier Hektar großen Gebiet. »Egal wie groß die Fläche am Ende sein wird: Schon jetzt ist das ein schweres Umweltvergehen«, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). Für Anwohner soll es am Dienstag eine Info-Veranstaltung geben.
 

Der Brexit und die Hansestadt
 
Wenn es sich die Briten nicht doch noch einmal überlegen, verlassen sie demnächst die EU. In welcher Weise dies auch Hamburg betreffen könnte, hat die Stadt nun auf einer Informationswebsite zusammengetragen. So unterhalten laut Handelskammer etwa 1000 Hamburger Unternehmen Geschäftsbeziehungen zu Großbritannien. 17,5 Prozent der Hamburger Wirtschaftsleistung im produzierenden Gewerbe sind potenziell vom Brexit betroffen. Bei den Studierenden zählt Großbritannien zu den beliebtesten Zielländern für einen Studienaufenthalt. Selbst das Lebensmittelsortiment in den Hamburger Supermärkten könnte sich dereinst aufgrund des britischen Ausstiegs verändern, da alle Lebensmittel tierischen Ursprungs vom Veterinär- und Einfuhramt kontrolliert werden müssen. Die gute Nachricht: Haustiere können auch dann über den Flughafen oder Hafen eingeführt werden, sofern sie die Einfuhrbestimmungen erfüllen und einer Kontrolle am Einreiseort unterzogen worden sind. Die Website umfasst auch Informationen für britische Bürger, die in Hamburg leben und arbeiten wollen. So wollten 2015 nur 52 Briten deutsche Staatsbürger werden, 2017 gab es bereits 411 Anträge. Die Zahl der Einbürgerungen verdreifachte sich von 2016 auf 2017 sogar auf insgesamt 373. Zumindest was das Wetter betrifft, müssen sich die Briten hier ja nicht mehr groß umgewöhnen.
 
   
   
ANZEIGE
 
Anzeige: Kunsthalle Bremen – Hans Christian Andersen
   
   
   
   
Verlagsangebot
 
Diese Woche
TOP1
TOP2
TOP3
DIE ZEIT für Hamburg - kostenlos testen
   
   
 
Gegen rechts: Freiheit für die Künste

Selten war sich die Kunst- und Kulturszene der Stadt so einig. »Die Kunst ist frei«, sagt Kampnagel-Intendantin Amelie Deuflhard. Und das soll auch so bleiben. Deswegen haben sich jetzt mehr als 100 Hamburger Kulturinstitutionen und Verbände, von Kampnagel, Thalia Theater bis Bücherhallen, zusammengetan, um gemeinsam mit einer »Hamburger Erklärung der Vielen« gegen rechte Tendenzen und die Einflussnahme auf Kunst und Kultur vorzugehen. Die Aktion kommt nicht von ungefähr. Schon jetzt gebe es, sagt Deuflhard, erste Anzeichen. So würden Kulturinstitutionen unter anderem gegen eine Flut von Kleinen Anfragen der AfD-Bürgerschaftsfraktion ankämpfen. »Solche Anfragen sind immer auch eine Anfechtung der Arbeit«, sagt Deuflhard. Alle großen Akteure der Stadt und viele kleine unterstützen schon jetzt die bundesweite Kampagne des Berliner Vereins Die Vielen. Die Erklärung wird heute unter anderem vom Intendanten des Thalia Theaters, Joachim Lux, und von Bettina Steinbrügge, Direktorin des Kunstvereins, vorgestellt. Die Unterzeichner verpflichten sich nicht nur, in ihren eigenen Häusern wachsam zu sein, sondern auch entsprechende Aktionen, Veranstaltungen und Gespräche anzubieten. Und: Sie stehen künftig füreinander ein. »Damit zeigen wir, das wir Kulturschaffenden straighte Demokraten sind«, sagt Deuflhard. »Das ist keine total linke Erklärung, sie zielt auf die Mitte der Gesellschaft, denn die werden wir in der Zukunft verteidigen müssen.«
 
Wer sich mit den Kunst- und Kulturschaffenden solidarisieren will, kann hier ebenfalls unterzeichnen.
 

»Kandidieren für den Burn-out«

Soll die Bürgerschaft ein Vollzeitparlament werden? Seit dem Ausstieg der Grünen-Politikerin Stefanie von Berg wird diskutiert, ob Mandat und Beruf vereinbar sind. Was Parlamentsarbeit bedeutet, hat der Journalist Werner Langmaack für sein Buch »Unser Teilzeitparlament – Wie die Hamburgische Bürgerschaft tickt« ein Jahr lang mitverfolgt.
 
Elbvertiefung: Herr Langmaack, warum waren Sie 2016 bei jeder Sitzung der Hamburgischen Bürgerschaft?
Werner Langmaack: Ich mache mir Sorgen um unser freiheitlich-demokratisches System und wollte einen Beitrag leisten, um das parlamentarische Geschehen verständlicher zu machen. Ich wollte auch zeigen, dass durchaus interessant ist, was in der Bürgerschaft geschieht. Das ist keineswegs so öde, wie viele glauben.
 
EV: Wäre das aus Ihrer Sicht auch so, wenn Hamburg ein Vollzeitparlament bekäme?
Langmaack: Der Charme des Hamburger Modells liegt ja darin, dass die Abgeordneten den Kontakt zum normalen Leben nicht verlieren sollen. Aus meiner Sicht wäre es ein Verlust, das aufzugeben.
 
EV: Aber ist das überhaupt zu schaffen? Die frühere Grünen-Abgeordnete Stefanie von Berg hat nach eigenem Bekunden täglich 16 Stunden gearbeitet.
Langmaack: Dass Job und Parlamentsarbeit völlig unvereinbar wären, kann man aber auch nicht sagen. Frau von Berg hat offenbar einen sehr fordernden Job. Und sie scheint zudem sehr ambitioniert zu sein. Sie war Sprecherin für Schule, Berufs- und Weiterbildung und Religionen – das ist schon eine Menge Holz, wenn man den Anspruch hat, all diese Dinge wirklich zu durchdringen.
 
EV: Müssen Abgeordnete nicht genau das leisten?
Langmaack: Es gibt auch Gegenbeispiele. Ole von Beust war als Bürgermeister bekannt dafür, sich nicht groß in Akten zu vertiefen. Der hat das alles etwas lässiger genommen. Auch muss man unterscheiden zwischen den kleineren und den größeren Fraktionen. Für die SPD-Fraktion leisten die Senatsressorts schon sehr viel Vorarbeit.
 
EV: Sie sind also für ein Teilzeitparlament, in dem die Abgeordneten ihre Verantwortung etwas lockerer sehen?
Langmaack: Nein, ich sage nur, dass nicht alle Abgeordneten gleich gestresst sind. Ein Profiparlament könnte die Politikverdrossenheit eher schüren. Da sehe ich die Gefahr, dass – wie im Bundestag in Berlin – so ein Raumschiff entsteht, das über der Gesellschaft schwebt und keinen richtigen Kontakt zu den Wählern mehr hat.
 
EV: SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf schlägt höhere Diäten vor. Wäre das eine Lösung?
Langmaack: Das ist zwar nachvollziehbar, aber zu schlicht. Die würden nichts an der Grundproblematik ändern, dass offenbar zahlreiche Abgeordnete so viel Material zu beackern haben, dass sie für den Burn-out kandidieren. Eine Entlastung wäre es beispielsweise, die Abgeordneten finanziell so auszustatten, dass sie sich eine Vollzeitkraft leisten können, die ihnen zuarbeitet.
 
EV: Wieso haben die Parlamentarier denn überhaupt so viel zu tun?
Langmaack: Neben den Sitzungen in Bürgerschaft und Ausschüssen gibt es ja noch etliche andere Termine. Sie gehen zu parteiinternen Treffen, stimmen sich mit Interessenvertretern ab und müssen für ihre Wähler ansprechbar sein. Da passiert viel mehr, als gemeinhin kolportiert wird.
   
   
ANZEIGE
 
Anzeige: Hamburger Kammerspiele – Der Ghetto Swinger
   
   
 
 
Lesevertiefung
 
 
Drei Buchempfehlungen fürs Wochenende...

Kurzgeschichten Die zehn großartigen Geschichten von Benedict Wells handeln vom Lügen. Allerdings nicht vordergründig und schon gar nicht mit erhobenem Zeigefinger. Der Leser hat immer die Freiheit zu entscheiden, was er in den Geschichten sieht, die mal nachdenklich, mal heiter daherkommen.
Benedict Wells: Die Wahrheit über das Lügen, Diogenes, 22 Euro

Jugendbuch-Thriller Mel führt ein ruhiges Leben in einer WG, bis sie eines Tages eine Drohne in Gestalt einer Biene findet. Die Miniatur-Drohnen tragen Gift in sich, um Bienenstöcke auszurotten. Die WG-Bewohner beginnen zu recherchieren und begeben sich dabei in große Gefahr. Ein brandaktueller Umweltthriller!
Claudia Praxmayer: Bienenkönigin, cbj, 17 Euro, ab 14 Jahren

Sachbuch In diesem extrem schön gestalteten Buch wird von großen und kleinen Helden aus aller Welt und aus allen Epochen berichtet. Sie alle hatten den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und dabei Grenzen zu überschreiten, um ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Für alle ab 14, aber genauso gut für Erwachsene geeignet.
Ben Brooks: Stories for Boys Who Dare to be Different – Vom Mut, anders zu sein, aus dem Englischen übersetzt von Ulrich Thiele, Anja Seelow, Bea Reiter, Heinrich Koop, Franca Fritz, Loewe, 19,95 Euro

… ausgewählt von Jörg Johannsen; Buchhandlung Alte Holstenstraße, Bergedorf
   
   
ANZEIGE
 
Anzeige: Wichern-Schule – Tag der offenen Tuer
   
   
 
 
Was geht
 
 
 
Verfolgt in Hamburg: Marianne Wilke galt in der rassistischen Ideologie der Nazis als Halbjüdin, Hitlers Schergen ermordeten ihre Großeltern. Im Zeitzeugengespräch berichtet Wilke über ihre Kindheit und Jugend im nationalsozialistischen Hamburg, die Auswirkungen der Verfolgung auf ihr Leben bis heute. »Als Jugendliche in Hamburg von den Nationalsozialisten verfolgt«.
KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Studienzentrum, Jean-Dolidier-Weg 75, 10–12 Uhr
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
Verlassene Bühne: »Ich habe meinen Zustand mal gegoogelt. Nun weiß ich, dass der Liebeskummer genau halb so lange andauern wird wie die Zeit der Beziehung.« Ob diese Theorie Isabella hilft? In der Tragikomödie »Lovesickness« erzählt Regisseurin Denise Stellmann davon, wie irrwitzig das Leben sich entwickelt, wenn Mensch sich von unaushaltbaren Gefühlen leiten lässt.
Sprechwerk, Klaus-Groth-Straße 23, heute und morgen, 20 Uhr, 22 Euro
 
 
 
   
   
Anzeige
 
ZEIT für die Schule
   
   
 
 
Was kommt
 
 
 
Raritäten für das Festland: Der Dachboden des Hotels Vier Jahreszeiten ist eine Schatzkammer voller Möbel, Bilder, Lampen und Spiegel der vergangenen 120 Jahre. Ein Großteil der Raritäten steht nun zum Verkauf; die Einnahmen kommen dem gemeinnützigen Wohnprojekt »Festland« von Hamburg Leuchtfeuer zugute.
Museum für Hamburgische Geschichte, Innenhof, Holstenwall 24, Sa/So, 11–17 Uhr
Brunch mit Buch: Werner Grassmann eröffnete schon 1953 – es gab damals kaum Filmkunsttheater – in einem alten Buchlager das studio 1. 1970 gründete er in einer Garage das Abaton-Kino. In seiner Autobiografie »Hinter der Leinwand« berichtet Grassmann von diesem abenteuerlichen Wiederaufbau der deutschen Filmkultur. Letztes Hamburger Lesefrühstück 2018.
Literaturhotel Wedina, Gurlittstraße 23, Sa, Lesung 12 Uhr, Buffet ab 11 Uhr, 20 Euro, Anmeldung unter 040/22 79 203
Vivaldis Geburtstagslied: Antonio Vivaldi gilt noch heute als einer der wichtigsten Barock-Komponisten. 2018 feiert der Venezianer seinen 440. Geburtstag. Das Ensemble Mezzocello ehrt den Meister aus diesem Anlass mit einem Kammerkonzert, bietet darin fern der »Vier Jahreszeiten« unbekannte Kammerkantaten und Cellosonaten. Alsterschlösschen Burg Henneberg, Rittersaal, Marienhof 8, So, 16 Uhr, ab 15 Euro
 
 
 
 
 
Hamburger Schnack
 
 
»Immer dieses langhaarige Gesindel, das sich neuerdings hier herumtreibt!«, sagt die eine Nachbarin zur anderen, beide sind etwa 70. »Meinen Sie mich?«, frage ich im Vorübergehen. Kurzes Schweigen. Dann erwidert sie: »Aber nein, mein Schatz. Bei dir hat das ein wenig was von Robinson Crusoe.« Ich lache. »Ein Inselleben würde mir schon gefallen!« Die Dame lacht nicht. »Glaube ich. Und so, wie du aussiehst, müsste dir dort sicher auch eine bemalte Kokosnuss als Liebste genügen.«

Gehört von Tilo Merk
 
 
   
   
Anzeige
 
WELTKUNST
   
   
 
 
Meine Stadt
 
 
 
 
Günter Zint ist eine Hamburger Fotografenlegende. Seit Jahrzehnten hält er drauf, wenn in der Stadt etwas passiert. In den 60er-, 70er- und 80er-Jahren war er oft rechtzeitig zur Stelle, weil er den Polizeifunk abhörte. Oder weil er ohnehin schon mittendrin war. Beim Kampf um die Häuser in der Hafenstraße (Bild) gehörte er der Vermittlungsgruppe an, die zwischen Besetzern und Politik verhandeln wollte. Mehr Fotos aus Zints neuem Buch »Wilde Zeiten« finden Sie in der aktuellen ZEIT:Hamburg, am Kiosk oder gleich hier digital.
 
Foto: Günter Zint
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de
 
Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Am Montag begrüßt Sie hier Annika Lasarzik.
 
Ihre
Sigrid Neudecker
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
Empfehlen Sie uns weiter!
 
 
 
 
 
 
VERWALTUNG
Sie sind auf der Liste des ZEIT Brief für Hamburg „elbvertiefung“ angemeldet als: sjcorpchen.mail003@blogger.com
Um sich von der Liste abzumelden, klicken Sie hier.
Um den Personenbezug des Trackings zu deaktivieren, klicken Sie bitte hier.

 
Fügen Sie bitte die E-Mail-Adresse 
elbvertiefung@newsletterversand.zeit.de
Ihrem Adressbuch oder der Liste sicherer Absender hinzu. Dadurch stellen Sie sicher, dass unsere Mail Sie auch in Zukunft erreicht.