Katholische Schulen hoffen auf mehr Anmeldungen
Die Freude war groß an der Sophienschule in Barmbek und an der Katholischen Schule Harburg, als das Erzbistum am 8. November verkündete, dass das Moratorium dort jeweils um ein Jahr verlängert wird. Zeit, um ein zukunftsfähiges Konzept zu erarbeiten. Die Sophienschule soll zur Grund- und Stadtteilschule ausgebaut werden, und die Harburger wollen ihre beiden Standorte in den Gebäuden des Niels-Stensen-Gymnasiums vereinen, das geschlossen wird. Doch jetzt kommt der nächste Rückschlag: Die Anmeldezahlen sind stark zurückgegangen. An der Sophienschule wurde die Frist deshalb um eine Woche auf den 7. Dezember verlängert. »Bislang sind es 35 bis 40 Anmeldungen, aber in den zwei Klassen ist Platz für mehr als 50 Schüler. Früher hat es immer eine Warteliste gegeben«, sagt Felix Vogelpohl vom Elternrat. »Ich glaube, vielen Eltern ist noch gar nicht bekannt, dass wir weitermachen. Wir hatten nicht viel Zeit, um die Werbetrommel zu rühren.« Die Katholische Schule Harburg kommt aktuell auf 17 Anmeldungen für die Grundschule, hier endet die Frist am 19. Dezember. »Normal waren es um diese Zeit schon 20 bis 30 Anmeldungen. Das ist schon ein Einbruch«, sagt Schulleiter Michael Stüper. Dabei können Vorschulkinder, die nächsten Sommer beginnen, ihre Grundschulzeit an beiden Schulen auch beenden. Gleiches gilt für die Fünftklässler, bei denen die Anmeldung in Harburg ab Januar läuft. Auch sie können auf jeden Fall noch ihren Abschluss machen – unabhängig davon, wie es weitergeht.
»Die Roboter spielen perfekte Pässe«
An der TU Hamburg geht es am Wochenende ums Fußballspiel – und zwar mit Robotern. Entwicklerteams von mehr als zehn Universitäten aus Deutschland, den Niederlanden und Italien reisen zum fünften Robotic Hamburg Open Workshop an. Wir sprachen mit Pascal Loth, der Informatik-Ingenieurwesen studiert und sich im Roboter-Fußball-Team HULKs (steht für Hamburg Ultra Legendary Kickers) engagiert.
Elbvertiefung: Herr Loth, was sind das für Roboter, mit denen Sie Fußball spielen?
Pascal Loth: Die sind etwa kniehoch, weiß, gehen auf zwei Beinen und sehen fast wie kleine Menschen aus. In unserer Liga spielen je fünf gegen fünf Roboter von verschiedenen Entwicklern auf einem Feld, das sechs mal neun Meter groß ist. Beim Robo-Cup, bei dem sich jedes Jahr Tausende Wissenschaftler aus aller Welt messen, gibt es auch noch andere Ligen mit unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten. Manche Roboter fahren auf Rädern, andere sind so groß wie Menschen – alle haben andere Möglichkeiten.
EV: Was können Ihre Roboter denn so?
Loth: Sie sind mit zwei Kameras und vielen Sensoren ausgestattet und nehmen so alle Eindrücke selbst war. In manchen anderen Ligen kommt der Input von außen. Unsere Roboter müssen Infos sammeln, verarbeiten und versuchen, diese mit anderen Spielern zu teilen.
EV: Wie muss man sich so ein Spiel vorstellen?
Loth: Unsere Roboter spielen Pässe und sprechen sich per WLAN ab. Das heißt, es gehen nicht alle gleichzeitig an den Ball. Es gibt zwei Verteidiger, die das Tor decken. Die Rollenverteilung ist klar, allerdings kann ein Roboter eben jederzeit auch superspontan eine andere Position einnehmen. Dann ist der Verteidiger plötzlich Stürmer und schießt Tore.
EV: Haben die Roboter auch taktische Kniffe drauf?
Loth: Daran arbeiten wir gerade. Wir versuchen, dass die Roboter an der Ausrichtung der Gegner erkennen, in welche Richtung diese spielen werden. In ein bis zwei Jahren können die Spieler den Torwart beim Elfmeter dann vielleicht schon mit einem Sidekick austricksen.
EV: Was hat die Wissenschaft davon, wenn sich Roboter im Fußball messen..?
Loth: Den Robo-Cup gibt es seit 20 Jahren. 1997 besiegte der Computer Deep Blue den damaligen Schachweltmeister. Allerdings lässt sich Schach perfekt durchrechnen, Fußball nicht. So ist die Idee entstanden, mit Roboterfußball die Wissenschaft voranzutreiben. Fußball hat außerdem den Vorteil, dass fast jeder die Regel kennt und versteht. So lässt sich vielen Menschen näherbringen, was in der Künstliche-Intelligenz-Forschung gerade passiert und wie viel möglich ist.
EV: Wie lange wird es dauern, bis Roboter Menschen im Fußball schlagen?
Loth: Ein Ziel des Robo-Cups ist es, dass menschenähnliche Roboter 2050 gegen die aktuelle Weltmeistermannschaft gewinnen. Das sollte möglich sein, denke ich. Wir passen die Turnierbedingungen Stück für Stück an. Gerade spielen wir auf kurzem Kunstrasen und testen normales Tageslicht. Gegen manche Roboter haben wir Menschen es heute schon schwer! Am Ende des Robo-Cups tritt der Vorstand immer gegen Roboter mit Rädern an. Die spielen perfekte Pässe und sind ziemlich schnell, obwohl ihre Geschwindigkeit für das Spiel schon gedrosselt wird. Unser Vorstand hat da keine Chance. Aber das sind natürlich auch keine Fußball-Profis.