| Wortloser Protest gegen schlechte Luft Wenn Ihnen morgen seltsame weiß gekleidete Gestalten in der Stresemannstraße begegnen, trauen Sie Ihren Augen ruhig. Um 11 Uhr trifft sich die Initiative »Reine! Luft! Altona!« zum »Anwohner*innen-Getöse« an der Luftmessstation. Was genau bei der Performance passiert, soll noch nicht verraten werden, doch der Anlass steht fest: eine Bilanz nach sechs Monaten Dieselfahrverbot. »Uns stinkt es, dass sich die Luftmesswerte nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert haben«, sagt Alexandra Grimm, eine der Koordinatorinnen der Initiative. Die Performance soll eine Antwort auf die Symbolpolitik des Senats sein. Denn »Symbolpolitik können wir auch«, betont Grimm, die mit ihren Mitstreitern auf wortlose Protestaktionen setzt. Wie das geht, haben sie schon bei der Einführung des Fahrverbots gezeigt, als sie durch kollektives Husten die Pressekonferenz von Umweltsenator Jens Kerstan störten. Neben der öffentlichen Aufmerksamkeit geht es morgen auch darum, neue Verbündete unter den Anwohnern zu finden. Außerdem stellt die Initiative ganz konkrete Forderungen an die Politik, etwa ein Durchfahrverbot für den Lkw-Transitverkehr in der Stadt sowie mehr Tempo-30-Zonen, zum Beispiel in der Harkortstraße und in der Fruchtallee. Forderungen und Halbjahresbilanz werden im Anschluss an die Performance in der Kulturkneipe Brückenstern vorgestellt. »Wir wünschen uns, dass diese Dreckschleudern nicht mehr über den Asphalt rollen«, sagt Alexandra Grimm, die inzwischen aus Altona an den Stadtrand gezogen ist – auch der besseren Luft wegen.
Udo kommt ins Kino Wo liegt Libyen noch schnell? In der Poppenbüttler Landstraße – zumindest war das gestern so. Hier wurde für den Film »Lindenberg! Mach dein Ding!« jenes Tanzlokal nachgebaut, in dem sich der junge Jazz-Schlagzeuger Udo in den frühen 1960er-Jahren auf einem US-Militärstützpunkt erstmals ans Mikro traute. Die Dreharbeiten haben erst vor Kurzem begonnen, das Team dreht auch noch im alten Elbtunnel, in der Laeiszhalle und – selbstverständlich – auf der Reeperbahn. Das wandelnde Hamburger Wahrzeichen wird von Jan Bülow gespielt, der schon am Deutschen Theater in Berlin (»Odyssee«), im Kino (»Als wir träumten«) und auf Netflix (»Dogs of Berlin«) zu sehen war. Charly Hübner stellt Udos Vater Gustav dar, und Julia Jentsch ist Udos Mutter Hermine. Detlev Buck gibt den Plattenproduzenten Mattheisen, Max von der Groeben ist Udos Freund Stephan. Regie führt Hermine Huntgeburth. Von 45 Drehtagen seien 23 in Hamburg geplant, sagte Claudia Hartmann von der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein der dpa. Bis wir das Poppenbüttler Libyen sehen können, dauert es jedoch noch ein bisschen. Ins Kino kommt der Film erst Anfang 2020. |
|
|