| | | | Magdalena Beljan Geschäftsführerin in der Geschäftsstelle der Arbeitsgemeinschaft der Frauen- und Geschlechterforschungseinrichtungen Berliner Hochschulen
Was haben Sie zuletzt von jemand anderem gelernt? Im Tandem zu arbeiten heißt nicht, dass man nur halb so viel zu tun hätte. Meine Kollegin Katharina Kowalski und ich kannten uns vorher nicht, bauen jetzt aber gemeinsam die Geschäftsstelle auf. Die Arbeit mit ihr ist eine tolle Erfahrung, auch und gerade weil wir manche Dinge ganz unterschiedlich angehen – letztendlich profitieren wir, aber auch unsere Arbeit davon. Welches wissenschaftspolitische Problem lässt sich ohne Geld lösen? Wissenschaftler*innen müssen sich öfter öffentlich zu Wort melden und sich stärker mit anderen solidarisieren. Beispiele, wo das nötig wäre, gibt es genug: sei es, wenn es um Missstände an den Hochschulen selbst geht. Sei es, wenn es um die Freiheit der Wissenschaft und um die Verteidigung demokratischer Grundwerte geht. Wenn Wissenschaftler*innen mit ihrer Arbeit etwas bewirken möchten, dann müssen sie sich aus der Komfortzone ihres eigenen Feldes hinausbewegen. Lektüre muss sein. Welche? Eine der für mich persönlich wichtigsten ›Lektüren‹ der letzten Zeit: Hannah Gadsbys Stand-Up-Comedy-Show »Nanette«. Gadsby konfrontiert ihr Publikum mit der bitteren Seite von Comedy und verweist darauf, wie wichtig es ist, dass bestimmte Geschichten erzählt und vor allem gehört werden. Etwas, was man in Zeiten von #metoo und #metwo kaum oft genug betonen kann. Und sonst so? Ärgere ich mich immer über die miesen Bedingungen, unter denen viele arbeiten müssen – nicht nur, aber auch in der Wissenschaft. Wer meint, dass mehr (finanzieller) Druck zu besseren Forschungsergebnissen führt, nimmt in Kauf, dass nicht die Qualität der Arbeit, sondern der jeweilige Background darüber entscheidet, wer in der Wissenschaft bleibt und wer nicht. | | | | |
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