| Guten Morgen, | | |
ich hoffe, Sie sind gut ins neue Jahr gekommen! Mit dieser Ausgabe starten auch wir in ein 2018, das wohl ähnlich ereignisreich und wechselvoll werden wird wie das Jahr 2017. Letzteres ging laut Polizei immerhin weitgehend friedlich zu Ende, abgesehen von den heftigen Verletzungen derer, die ihre teils illegal erworbenen Feuerwerksböller entweder so sehr liebten, dass sie sie auch nach dem Anzünden nicht loslassen konnten, oder jener Unglücklichen, die von durchgeknallten Feuerwerkern beworfen wurden. Auch an den Landungsbrücken, am Jungfernstieg und an der Reeperbahn, wo vor zwei Jahren in der Silvesternacht zahlreiche Frauen sexuell belästigt worden waren und die Polizei nun Absperrgitter, zusätzliche Straßenbeleuchtung, mehr Beamte und Videoüberwachung einsetzte, sei es, so ein Sprecher, »deutlich ruhiger« gewesen als in den Vorjahren: Die Zahl der sexuellen Übergriffe habe sich in einem »sehr geringen Maß« bewegt. Allerdings seien diesmal auch deutlich weniger Frauen unterwegs gewesen. Dass Polizei und Feuerwehr trotz vieler Einsätze von einer relativ ruhigen Silvesternacht sprechen konnten, brachten sie auch mit dem schlechten Wetter in Verbindung. Hoffen wir, dass das Sicherheitskonzept dieser Stadt auch dann noch aufgeht, wenn das Wetter gegen alle Wahrscheinlichkeit mal gut ist. Gestern in einer Regenpause wurden in den Walddörfern schon gut 1000 Menschen gesichtet, die sich teils merkwürdig vermummt und mit Umhängen und Helmen verkleidet an den Teichwiesen herumtrieben. Angeblich handelte es sich aber nur um Teilnehmer des dortigen traditionellen Silvesterlaufes.
Eine andere, noch bekanntere und deutlich ältere Hamburger Tradition ist der Neujahrsempfang im Rathaus. Beim alljährlichen Händeschütteln mit Hamburgern wurde Bürgermeister Olaf Scholz diesmal ziemlich häufig gefragt, ob er nicht doch mit einem Wechsel nach Berlin liebäugle. Aufforderungen, lieber hier zu bleiben, habe er als »gute Ermutigung« verstanden, sagte Scholz. Und fügte an, eins seiner wichtigsten Themen im neuen Jahr sei die Elbvertiefung – zugegeben, er meinte nicht uns, sondern die andere. Um an dieser Stelle aber einem Leser entschieden zu antworten: Nein, wir werden nicht von Stadt und/oder Hafenwirtschaft für den Namen unseres Letters bezahlt, und wir gehen auch anderen Themen gerne auf den Grund. Insofern hätte es keinen Sinn, uns »noch mehr« Geld anzubieten, damit wir fortan den Namen eines Schuhkaufhauses führen ... Weiter unten starten wir übrigens mit unserer Miniserie zum Jahresanfang: »Mein Wunsch für Hamburg«. Hamburger, die man kennt, antworten auf unsere Frage: »Wenn Sie auch einen Wunsch für Hamburg frei hätten – was würden Sie sich dann für 2018 wünschen?« Den Anfang macht die Journalistin, Moderatorin und »Tagesschau«-Sprecherin Judith Rakers.
Was kommt, was vielleicht – und was wird mal wieder teurer? Klar, dass die neue Bundesregierung, wer auch immer irgendwann dazugehören wird, jede Menge wird anpacken müssen: die Frage nach der künftigen Gestaltung Europas, ob es ein Einwanderungsgesetz geben wird, wie man tatsächlich für mehr Gerechtigkeit im Land sorgen kann, woher man endlich mehr Geld für die Bildung bekommt (oder muss man es einfach nur endlich mal ausgeben?!), was man gegen die Treibhausgase tun kann – und zuallererst eben die Frage: Wer gehört zur neuen Regierung? Eine weitere Neujahrsansprache einer geschäftsführenden Kanzlerin mit dem Titel »Die Welt hat nicht auf uns gewartet« wäre doch ein zu peinliches Signal. In der Bundespolitik wird uns deshalb in den nächsten Wochen noch die eine oder andere Überraschung erwarten. Wenig überraschend ist dagegen, dass in Hamburg mit dem Jahreswechsel so manches wieder mal teurer wird: Beim HVV etwa steigt der Preis für die Tageskarte von 6,20 auf 6,40 Euro und für die Einzelfahrkarte für den Großbereich von 3,20 auf 3,30 Euro. Monatskarten kosten 0,9 Prozent mehr, die Preise bei Kurz- und Nahstrecken bleiben gleich. Auch die Müllabfuhr kostet ab Januar etwas mehr, ebenso steigen die Sielbenutzungsgebühren. Bevor Sie losschimpfen: Diesen Preiserhöhungen ungefähr im Inflationsbereich stehen leicht höhere Steuerfreibeträge, minimal mehr Rente und Kindergeld und minimal niedrigere Rentenbeiträge gegenüber. Deutlich teurer werden allerdings Fehlalarmierungen der Feuerwehr: Rast ein ganzer Löschzug heran und muss unverrichteter Dinge wieder abziehen, macht das fortan 940 Euro; bisher schlug das mit 862 Euro zu Buche. (Aber Achtung: Vorsätzliche Brandstiftung kommt noch viel teurer.) |
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