Umgangsformen und Schimpfen macht krank

 
+ Elbphilharmonie warnt vor Viagogo + »Mein Wunsch für Hamburg« von Cord Wöhlke + Gzuz wird Schauspieler + SMS aus dem Leben eines Handydiebs + Halt für Barmbek-Nord + Emirates eilen bei Airbus zur Rettung +
 

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Schnee, Schneeregen, Regen, Schauer jeglicher Art, Wind, Nebel – suchen Sie sich was aus, wettertechnisch haben wir am Wochenende alles im Angebot. Bis auf Sonne, die ist nach dem so schönen vergangenen Sonntag leider vorerst vergriffen. Temperaturen? Gibt᾽s auch, bis zu 3 Grad. Wie jetzt, zu kalt? 
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle
 
noch schnell einmal zur sozialen (In-)Kompetenz im Alltag und dem von vielen empfundenen Trend, sich egoistisch durch die Welt zu bewegen: Die Flut an Mails, die uns zum Thema – ein Leser prägte den Begriff »Me first!« ­– erreichen, reißt nicht ab: »Es tut sooo gut, zu lesen, dass es auch anderen so geht wie uns.« Ein Zwischenergebnis ist bemerkenswert: Offenbar wetteifern Mütter mit Kinderwagen, gern in Zweier- oder Dreierformation nebeneinander, heftig darum, den als Fußgängerschreck verschrienen Radfahrern erbitterte Konkurrenz zu machen. Nicht nur verbal (»Me and my baby first«) im Aufzug, auf der Rolltreppe oder im Café. Viele berichteten uns vom Einsatz der »Kinderwagen als Panzer«, mit denen man andere, sei es auf der Straße oder beim Einkaufen, im Bedarfsfall einfach zur Seite drängt. Offenbar beseelt das schöne Gefühl, Nachwuchs zu haben, manche Mutter so sehr, dass sie sich und ihr Kind für etwas hält, worum sich der Rest der Welt gefälligst zu drehen hat – und das (bevor böse Mails kommen!) stellen auch Frauen fest, die selbst Mutter sind. Bei Kinderwagen schiebenden Vätern ist das Wahrnehmungsbild gemischt. Großeltern mit Kinderwagen fallen anscheinend eher durch auffällige Rücksichtnahme auf.
 
»In der Folge der zunehmenden Individualisierung, Selbstoptimierung und Präsentation werden die Umgangsformen härter und egoistischer«, diagnostiziert Leser Sch. – und kommt dann zum entscheidenden Punkt: »Wenn wir das nicht gut finden, sollten wir uns dagegenstemmen und freundliches kooperatives Miteinander aktiv selbst betreiben.« Auch Leserin W. fragt: »Sollten wir nicht versuchen dieses ›früher war alles besser‹ öfter zu durchbrechen mit positiven Beispielen des Miteinanders? Denn ich denke, es gibt sie, öfter als wir meinen, aber wir übersehen sie nicht selten, oder?« Ja, und das ist das Gute, viele berichten uns auch von positiven Beispielen. Von Fußgängern, die sich bei Radfahrern für das Stehenbleiben bedankten und umgekehrt (!). Von Wildfremden, die ihnen in der vollen S-Bahn den Arm als Stütze anboten. Von Gruppen von Entgegenkommenden, die auf ein Lächeln reagierten wie das Rote Meer angesichts Moses und der Israeliten beim Auszug aus Ägypten und sich teilten. »Vielleicht«, schreibt Leserin W., »könnten wir uns auch mal vornehmen, öfter ein Lächeln aufzusetzen, wenn wir in der Öffentlichkeit unterwegs sind – ist gut für die eigene Gesundheit und hat einen schönen Multiplikationseffekt ...«

Das mit der Gesundheit, das stimmt. Eine Studie des belgischen Gesundheitsministeriums zeigte gerade wieder: Meckern und Klagen macht krank, statt zu befreien. Beim Schimpfen wird Cortisol freigesetzt, das, kommt Stress dazu, krank machen und das Risiko für Herzinfarkte, Diabetes und Fettleibigkeit vergrößern kann. Deshalb hat in Belgien gerade die Aktion »30 Dagen Zonder Klagen« (30 Tage ohne Jammern)  begonnen. Wer mitmachen will, kann anhand eines Fragebogens feststellen, wie glücklich er ist – vorher und nachher.

So schwer es sein mag, einen ganzen Monat lang nicht zu schimpfen, keine Vorwürfe zu machen, nicht mal sich selbst – es hilft. Gerade auch, wenn Sie zu denen gehörten, die gestern auf irgendeiner Autobahn, in irgendeinem Hotelzug, an irgendeinem Flughafen feststeckten. Denn: Es ist Wetter. In anderen Worten: Schnee. Genug, um in Kombination mit dem Orkantief »Friederike« für Chaos zu sorgen. Auf den Straßen gab es gestern zahlreiche Unfälle, die Bahn stellte am Nachmittag bundesweit den Fernverkehr ein; auch regional gab᾽s im Norden Einschränkungen. Und wer per Flugzeug von Hamburg nach Stuttgart, Düsseldorf, Köln, München oder Amsterdam reisen wollte, hatte Pech: Die Flüge wurden gestrichen. Erschwerte Fortbewegungsbedingungen also. Selbst zu Fuß. Wie die Hamburger Feuerwehr meldete, verletzten sich auf rutschigen Straßen etliche Fußgänger – bis Redaktionsschluss waren es 18. Weil auch Gefahr durch herabfallende Äste drohte, empfahl die Feuerwehr außerdem, Wälder vorerst zu meiden. Lächeln Sie weiter: In Hamburg gibt es gar nicht so viele Wälder.

 


Elbphilharmonie warnt vor Ticketplattform Viagogo

Sie wollen unbedingt in die Elbphilharmonie und versuchen verzweifelt, an Karten zu kommen? Dann bemühen Sie sich besser nicht via Viagogo. Gestern warnte die Elbphilharmonie vor betrügerischen Eintrittskarten-Angeboten für die »Konzerte für Hamburg« des NDR Elbphilharmonie Orchesters im Juni. Bei den auf der Online-Ticketplattform angebotenen Karten handele es sich um Leerverkäufe, da für die Veranstaltungsreihe noch gar kein Ticket existiere. Für die »Konzerte für Hamburg« können Interessierte seit Wochenbeginn, wir berichteten, lediglich Bestellwünsche abgeben, die Karten selbst werden erst später erworben und zugestellt – wenn man zu den Losglücklichen zählt. Vor diesem Hintergrund bezeichnete Elphi-Sprecher Tom R. Schulz das Vorgehen von Viagogo gestern auf Nachfrage als »doppelte Sauerei« und sagte: »Dass Tickets zu überhöhten Preisen verkauft werden, verstößt schon gegen unsere AGB. Aber Tickets zu verkaufen, die es noch gar nicht gibt, verstößt auch gegen die AGB von Viagogo selbst.« Bis zu 495 Euro seien dort für eine Karte aufgerufen worden, so Schulz. Der Austausch mit Viagogo, das Genf als Firmensitz angibt, gestaltet sich laut Schulz außerordentlich schwierig. Nachdem das Problem am Montag aufgetaucht sei, habe Viagogo eine Frist verstreichen lassen, die falschen Angebote von der Seite zu nehmen. »Deshalb machen wir es jetzt öffentlich«, erklärte Schulz. Verbraucher- und Wettbewerbszentrale seien informiert.
 
   
   
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Emirates eilen bei Airbus zur Rettung

Sie kennen den Satz: »Wir müssen reden.« Wenn er fällt, steht meist fest, es gibt schlechte Nachrichten. Wer die letzten Neuigkeiten zum Flugzeugbauer Airbus verfolgt hat, kann sich ein ähnliches Szenario zwischen Airbus-Verkaufschef John Leahy und Emirates-Boss Scheich Ahmed Bin Said al-Maktum vorstellen. Denn nachdem am Montag bekannt geworden war, dass es fürs Airbus-Flaggschiff, den doppelstöckigen Riesenflieger A380, schlecht aussieht, die Produktion möglicherweise aufgrund der miesen Auftragslage eingestellt werden muss, eilt die Fluggesellschaft Emirates zur Rettung. Wohlgemerkt die Fluggesellschaft, die noch im November einen Deal mit Airbus platzen ließ und stattdessen bei Boeing groß einkaufte. Die Ansage des Produktionsstopps wirkte vielleicht jetzt Wunder, zumal die Fluggesellschaft den A380 schätzt und schon jetzt mehr als 100 Modelle des Typs einsetzt. Gestern wurde von Leahy und Bin Said al-Maktum eine Vereinbarung über den Kauf von 20 Maschinen und mit der Option auf 16 weitere unterzeichnet. Damit ist das Aus des A380 erst einmal vom Tisch, Leahy geht nun davon aus, dass das Modell »bis weit in die 2030er Jahre hinein« gebaut werden wird. »Eine sehr gute Nachricht für den Airbus-Standort Hamburg, da er langfristig Arbeit sichert«, meint Daniel Werdung von Airbus. Ob ohne den neuerlichen Auftrag auch Arbeitsplätze hätten eingestampft werden müssen, ist nicht bekannt. Klar ist aber: Neue dazukommen werden laut Werdung auch nicht. Damit bleibt also auch nach der Vereinbarung – immerhin kosten die 36 Flugzeuge zumindest laut Preisliste etwa 13,1 Milliarden Euro – in Finkenwerder alles, wie es ist. Kurz vor Jahresende hatte der Flugzeugbauer zwei weitere dicke Bestellungen von insgesamt 40 Kurz- und Mittelstreckenjets an Land ziehen können und damit die Jahresbilanz noch einmal ordentlich nach oben korrigiert. Wie es aussieht, läuft es bei Airbus.

 


Ein Halt für Barmbek-Nord

Bekommt Barmbek-Nord eine neue Haltestelle für die U-Bahn-Linie 3? Geht es nach SPD und Grünen in der Bezirksversammlung Nord sowie in der Bürgerschaft, ja. Zwischen den Stationen Barmbek und Habichtstraße soll ein weiterer Halt entstehen: an der Fuhlsbüttler Straße auf Höhe Hardorfsweg/Pfeifersweg. Damit wären »am südlichen Teil der ›Fuhle‹ viele weitere Zehntausend Menschen direkt an das Schnellbahnnetz angeschlossen«, betont Martina Koeppen, verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion. Und: »Es wäre ein sehr guter Ersatz dafür, dass die geplante Strecke der neuen U5 nun nördlicher als bisher vorgesehen verlaufen wird.« Im Dezember hatte sich die Hochbahn gegen die südliche Variante entschieden, die Barmbek-Nord um eine Haltestelle am Hartzloh bereichert hätte. Wie die Bezirksversammlung Nord gestern Abend über die Haltestellen-Pläne befand, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Ende Januar wollen SPD und Grüne den Antrag der Bürgerschaft vorlegen. Ist Gegenwind zu erwarten? Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, klingt nicht danach: »Ich sehe nichts, was aus unserer Sicht dagegenspricht. Wichtig ist aber vor allem, dass die Anwohner von Beginn an bei den Planungen mitgenommen werden.« Noch eins gilt es zu bedenken: »Man muss aufpassen, dass der Anschluss nach Wandsbek-Gartenstadt gewahrt bleibt«, sagte uns Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn. Für das Vorhaben an sich hat Naumann aber nur Lob: »Besser kann man den Standort nicht wählen. Ich habe schon damals, als ich noch in Barmbek-Nord wohnte, dort eine Haltestelle vermisst.«
 
   
   
 
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SMS aus dem Leben eines Handydiebs

Es gibt Dinge, die dürfen nicht passieren – hofft man. Überfallen werden gehört dazu. Künstler und Gestalter Lukas Adolphi ist genau das passiert. Es folgten Polizei, Gerichtsverhandlung – die ganze Palette. Sein Handy bekam Adolphi Monate später zurück. Aber nicht nur das, denn der Dieb hatte es wochenlang für seine eigenen privaten Korrespondenzen genutzt. Die SMS-Verläufe erzählen aus dem Leben des Jugendlichen, von Alltag, Liebe, Freundschaft, wie eine Seifenoper im Kurznachrichtenformat. Adolphi hat daraus das Buch »Die Cops ham mein Handy« gemacht; die erste Auflage war binnen Stunden vergriffen. »Der Wirbel um das Buch hat mich selbst am meisten überrascht. Das ging tagelang nur bling, bling, bling, mein E-Mail-Postfach ist explodiert«, erzählt er. Den Erfolg führt er sowohl auf die griffige Geschichte als auch auf den Voyeurismus zurück, der beim Lesen bedient wird. »Wie durchs Schlüsselloch gucken«, sagt er. Das habe auch einige Kritiker aufs Tableau gerufen, die Adolphi vorwarfen, dass er sich über die Diebe lustig mache, dass die Veröffentlichung ein Racheakt sei. »Dann hätte ich nicht die Namen geändert. Es geht mir nicht darum, jemanden an den Pranger zu stellen«, sagt er. Ein zweiter Teil ist nicht geplant, wie auch. »In gewisser Weise ist das kaum wiederholbar, eher ein One-Hit-Wonder. Und ich bin auch ganz froh, wenn mir das nicht noch einmal passiert«, sagt er. Dementsprechend gut ist dann wohl auch, dass der Dieb im Zuge der Erfolgswelle des Buches nichts von sich hat hören lassen. »Aber wenn, hätte er sich wohl eher körperlich gemeldet«, meint Adolphi, »und mir verständlich gemacht, dass die Anzahl der Zähne in meinem Mund übertrieben hoch ist.«
 
Lukas Adolphi liest heute Abend ab 20 Uhr in der Urbanshit Gallery, Breite Straße 65, aus »Die Cops ham mein Handy«
 
 


Gzuz geht unter die Schauspieler

Läuft bei Gzuz. Der Rapper der 187 Strassenbande ist mehr als gut im Geschäft. Nicht nur, dass sein nächstes Solo-Album in Produktion ist und dem Hamburger aller Wahrscheinlichkeit nach satte Einnahmen bescheren wird. Nein, jetzt wird Gzuz auch Schauspieler. Wie die Produktionsfirma Wiedemann & Berg jüngst bekannt gab, wird der Musiker in der zweiten Staffel der für den Grimme-Preis nominierten Erfolgsserie »4 Blocks« zu sehen sein. Welche Rolle genau Gzuz in der Serie über einen arabischen Familien-Clan in Berlin-Neukölln übernehmen wird, wollte uns die Produktionsfirma gestern noch nicht verraten. Wir spekulieren: Sich Gzuz als Polizeiermittler vorzustellen, dazu braucht man schon einiges an Fantasie. Und das würde auch nicht zwingend zum Image des Mannes passen, der in der Vergangenheit wiederholt durch Konflikte mit dem Gesetz auf sich aufmerksam machte. Am Set der Dreharbeiten, die am 29. Januar beginnen sollen, bekommt Gzuz übrigens Unterstützung aus der Heimat: Die Hamburger Regisseure Oliver Hirschbiegel (»Der Untergang«) und Özgür Yıldırım (»Nur Gott kann mich richten«) sollen bei den sieben Episoden, die ab Herbst ausgestrahlt werden, Regie führen. Und Rapperin Eunique, ebenfalls aus unserer Stadt, ist auch dabei.
   
   
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»Mein Wunsch für Hamburg«
 
 
 
von Cord Wöhlke
 
 
© Marion Kofahl
 
»Ich wünsche mir, dass in diesem Jahr die Hamburger unabhängig von Nationalität, Religion oder sozialer Gruppierung friedlich, respektvoll und vernunftbestimmt miteinander umgehen. Dazu gehört vor allem, dass sich solche Ausschreitungen wie während des G20-Gipfels nicht wiederholen. Entweder ist man gegen Gewalt, oder man ist es nicht. Da gibt es kein Aber!«
 
Cord Wöhlke ist Geschäftsführer der Drogeriemarktkette Budnikowsky. Er musste während des G20-Gipfels in Hamburg die Plünderung seiner Filiale am Schulterblatt miterleben.
 
 
Lesevertiefung
 
 
Drei Buchempfehlungen fürs Wochenende...

Sachbuch Der vegan lebende Hamburger Möbelpacker Webster Steinhardt muss sich so manchen Spruch anhören, wenn er im Lkw sein Mittagessen auspackt. Hier gibt er die passenden Antworten. Fazit: Wir schaffen durch unseren täglichen Konsum riesige Probleme – doch der Ausweg ist einfach!
Webster Steinhardt: Vegan kacken! Schwarzkopf Verlag, 9,99 Euro
 
Kinderbuch
Arthur ist ein Mischwesen, halb Fuchs, halb Mensch. Er lebt in Miss Carbunkles Heim für widerspenstige und missratene Geschöpfe und fristet dort ein tristes Dasein, doch ihm gelingt die Flucht. Eine abenteuerliche Reise beginnt, auf der Arthur neue Freunde findet und endlich ein Zuhause.
  Mira Bartok: Der Wunderling.
Aus dem Englischen von Sabine Schulte, Aladin Verlag, 16,95 Euro, ab 10 Jahren
 
Roman
Saigon, 1975, die letzten US-Truppen verlassen Vietnam, und alle Südvietnamesen, die können, folgen ihnen. Auch der namenlose Protagonist flieht in die Staaten, um dort weiter für den kommunistischen Norden zu spionieren. Ein großer Roman.
Viet Thanh Nguyen: Der Sympathisant. Aus dem Englischen von Wolfgang Müller, Blessing, 24,99 Euro

… ausgewählt von Lisa Kurth und Andreas Mahr, Buchhandlung Th. Christiansen GmbH, Ottensen
   
   
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Was geht
 
 
 
»Buch gegen das Vergessen: In Zeiten, in denen Nationalismus und rechtes Gedankengut wieder populär werden, ruft die Biografiewerkstatt auf zu Achtsamkeit gegen das Vergessen. Das Projekt der Pauluskirche Altona stellt sein Buch »Sehnsucht nach Frieden« vor und lässt die letzten Zeitzeugen Hamburgs aus dem Zweiten Weltkrieg zu Wort kommen. Musikalisch untermalen den Abend Chansons der Gatôns.
Paul-Gerhardt-Kirche, 19 Uhr
»Tanztee am Abend: Bei »Altona tanzt!« wiegen sich Gäste per Standard, Latein, Salsa, Swing und Discofox durch die Kulturkirche Altona. Die Atmosphäre soll im ausgeleuchteten Gewölbe auf Fliesen- oder Holzboden einmalig sein – auf Wunsch auch mit »einem im Tee«.
Kulturkirche Altona, Bei der Johanniskirche 22, 19.30 Uhr, 10 Euro
»Roma in Brasilien: Wild-harmonisch erklingen Geige, Akkordeon und Tapan im Saal. Die Band Azoy Bacana erschafft mit Klezmer, Balkan und Forro einen furiosen Sound-Mix. Mal findet ein rumänisches Roma-Lied seine Entsprechung in einer Ciranda von der Itamaracá-Insel, mal vereinen sich jiddischer und brasilianischer Walzer. Vor dem Konzert gibt es einen Forro-Schnupperkurs mit dem Forro Projeto de Hamburgo.
Goldbekhaus, Bühne zum Hof, Tanzkurs 20 Uhr, Konzert 21 Uhr, 14 Euro
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
»Reisen mit Linse: Sie lernt Städte durch Linsen kennen – die Gruppe Landmarker reist, um zu fotografieren. Istanbul, Wien, Bangkok, London oder Bristol erschließen sie sich mit klassischer Fotografie. Dabei stehen nicht nur Sehenswürdigkeiten, sondern auch die Menschen vor Ort im Fokus; die Hamburger Fototage zeigen noch bis morgen die aktuellen Werke des Gruppenprojekts.
Hamburg Haus, Doormannsweg 12, heute und morgen 10–22 Uhr
 
 
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Indie-Helden: Liam Gallagher soll sie als »best new scottish indiepop-band since ages« angepriesen haben – und tatsächlich klingen die Shambolics wie Nachfolger der Kooks oder Libertines. Post-Britpop, Indie-Rock, hoppelhopp mit Support von »Serge & the Blue Racoons« aus Berlin.
Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, Sa, 20 Uhr
»Unbeugsame Lesung: »Eigentlich bin ich keine Sängerin«, sagte Joan Baez einmal, »sondern eine Politikerin mit dem Wunsch, dass die Leute aufhören, sich gegenseitig das Gehirn aus dem Schädel zu blasen«. Die Biografie des Musikwissenschaftlers Jens Rosteck rückt dieses Streben in den Fokus – konsequent pazifistisch, weltweit engagiert, Hand in Hand mit Weggefährten wie Martin Luther King und Bob Dylan. Lesung: »Joan Baez – Porträt einer Unbeugsamen«.
Literaturhaus, Schwanenwik 38, So, 17 Uhr, 7 Euro
 
 
 
   
   
 
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Hamburger Schnack
 
 
Beim Spaziergang in Eimsbüttel verrät hinter mir ein kleiner Junge seiner Großmutter: »Oma, ich habe schon ganz viel Geld gespart.« Die Oma will es genauer wissen: »Das ist ja toll! Wie viel denn?« Der Enkel hält sich bedeckt, ist sich aber sicher: »So viel, ich kann die ganze Welt kaufen!«

Gehört von Sina Clasen
 
 
   
   
 
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Meine Stadt
 
 
 
 
Achtung, bei Nacht tummeln sich Riesen im Jenischpark.

Foto: Antje Stokman
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen.
 
Ihr
Mark Spörrle
 
 
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