Groko: Scholz will »hart verhandeln«

 
+ Tonndorf, oh Tonndorf! + Katholiken haben kein Geld + Protestanten sind öko und fair + HSV ohne Trainer aber mit naher Hightech-Toilette + »Anfachen Awards«: »Die Bilder den Neonazis vor die Nase stellen« +
 

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Freuen Sie sich nicht zu früh, nur wegen des Wettersymbols. Denn der Winter zeigt sich heute von seiner nicht ganz so schönen Seite. Es bleibt grau, dazu kann es immer wieder Schnee- oder (noch wahrscheinlicher) Schneeregenschauer geben. Temperaturen bis 2 Grad. Der Meteorologe hat seufzend vorgeschlagen, den ganzen »Hamburger Winter« hindurch bei einem Wettersymbol zu bleiben, das alles außer Sonne in sich vereint.
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle
 
Bahn frei für die große Koalition: Vier Monate nach der Bundestagswahl hat die SPD auf dem Parteitag in Bonn nach einer emotionalen Debatte mit knapper Mehrheit den Weg zu Verhandlungen mit der Union frei gemacht. Nun können die Gespräche über eine Neuauflage der großen Koalition in den nächsten Tagen weitergehen. Später allerdings müssen die über 440.000 SPD-Mitglieder noch über den Koalitionsvertrag abstimmen. Und damit über das weitere Schicksal ihrer Partei.
 
Zum Auftakt der Hamburger Lessingtage hat der im Exil in Deutschland lebende ehemalige Chefredakteur der türkischen Zeitung »Cumhuriyet«, Can Dündar, alle Bürger guten Willens zu gelebter Solidarität und Demokratie aufgerufen. Es gebe keinen Gegensatz zwischen Türken und Deutschen, sagte Dündar im Thalia Theater, »sondern zwischen Türken und Deutschen, die die Demokratie unterstützen, und denen, die den Faschismus unterstützen«. In der heutigen Welt reiche es nicht, nur alle vier Jahre zur Wahl zu gehen und alles durch die nationale Brille zu sehen. Man müsse sich informieren – und einmischen. Deutschen Politikern warf Dündar vor, sie drückten gegenüber dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan »zwei Augen zu«.

Und noch ein kleiner Tipp: Tonndorf. Kennen Sie nicht? Sollten Sie aber womöglich kennenlernen. Aus Tonndorf nämlich schrieb uns eine Leserin: »Was erzählt Ihnen denn der Wettermann für Märchen. Hier haben wir strahlend blauen Himmel und den allerschönsten Sonnenschein. Auch von Friederike haben wir außer einem lauen Lüftchen nichts mitbekommen. Wenn Sie mal die Sonne sehen wollen und die Nase voll haben vom Wetterchaos in Deutschland, kommen Sie mal in den Osten Hamburgs. Hier machen alle Wetterkapriolen einen Bogen um uns!« Hat Hamburg – psst!!! – bald eine neue Reisedestination, eine Sonnenoase, die sich, anders als Mallorca, sogar umweltfreundlich per Fahrrad erreichen lässt?
 
Alternativ kann man sich, statt über das bisschen Wetter zu jammern, natürlich einfach mal zusammenreißen. Wie schreibt uns eine Tierärztin und Apothekerin? »Liebe Redaktion, das Gejaule über dreieinhalb Schneeflocken und das komfortable Übernachten in Hotelzügen ist ja nicht mehr auszuhalten. Jammern auf höchstem Niveau. Wie war das noch mal schnell? Das ›… in langer Reihe übers Haff …‹ unserer Altvorderen (für die, die’s nicht mehr wissen: Flucht aus Ostpreußen und sonstigen Ostgebieten) …« Nimm das, Meteorologe!

 


Scholz will in Sachen Groko »hart verhandeln«

Die nächste Groko kann kommen: Mit knappen 56,4 Prozent hat die SPD beim Parteitag gestern den Koalitionsverhandlungen mit der CDU zugestimmt. Unter den 624 Delegierten und Vorstandsmitgliedern war auch eine 15-köpfige Gruppe aus Hamburg, mittendrin Bürgermeister und Parteivize Olaf Scholz. Der setzte sich schon vor der Abstimmung in seiner Rede für ein Ja der Genossen ein, das sei die SPD den Bürgern schuldig: »Die SPD darf niemals den Eindruck erwecken, als ob sie sich vor dem Regieren fürchtete«, sagte Scholz. »Wir müssen uns was zutrauen, und dieses Zutrauen müssen wir auch ausstrahlen, nur dann können wir auch die Bürgerinnen und Bürger auf unsere Seite ziehen.« Diese Chance hat die Partei jetzt, allerdings ohne »eindeutiges Votum«, wie es sich Scholz zuvor gewünscht hatte. Hinterher sprach er dennoch von einem »ordentlichen Ergebnis« und betonte: »Dieser Parteitag ist ein Signal der Kraft.« Die Koalitionsverhandlungen sollen jetzt weitere Fortschritte für die Ziele der SPD bringen. Unter anderem werde man über die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen weiter »hart verhandeln«, versprach Scholz. Das befürchtet wohl auch die CDU. Hamburgs Landeschef Roland Heintze warnte schon mal: In den Verhandlungen dürfe nicht über alles neu diskutiert werden. »Es wäre ein falsches Zeichen, plötzlich wieder über Steuererhöhungen oder neue Schulden zu sprechen. Auf Basis der Sondierungsergebnisse müssen wir die Regierungsbildung schnell voranbringen.« Die zieht sich schon jetzt so lange hin wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik.
 
   
   
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Die Katholiken und das Geld

Das Erzbistum Hamburg wird acht Schulen schließen, aber alle jetzigen Schüler sollen dort noch ihren Abschluss machen können, auch wenn es zum Ende hin im Gebäude immer einsamer werden wird. Der Grund für den kirchlichen Sparkurs sind schnöde Zahlen der Unternehmensberatung Ernst & Young. Nach deren Berechnung vom Dezember hat das Erzbistum aktuell ein Minus von knapp 80 Millionen Euro in der Bilanz. Bereits 2021 könnte der Schuldenberg auf bis zu 350 Millionen Euro angewachsen sein (und das trotz aktuell steigender Mitgliederzahlen). Der Grund: offenbar lange ignorierte, aber fällige Sanierungen bei Kirchen und anderen Gebäuden sowie hohe Pensionsverpflichtungen, eben durch die katholischen Schulen. (Die »Teuflischen Kosten« kommentiert auch ZEIT:Hamburg-Redakteur Kilian Trotier in der aktuellen Ausgabe.) Die aktuellen Schulschließungen seien nur der Anfang. Kirchen und Gemeindehäuser würden folgen, kündigte Generalvikar Ansgar Thim an. In der aktuellen Sparrunde ist Harburg besonders betroffen. Drei der acht fraglichen Schulen stehen hier (zwei weitere jeweils in Altona und Barmbek, eine in St. Georg). Eltern sind entsetzt, Sozialsenatorin Melanie Leonhard zeigte sich auf Facebook enttäuscht und fordert das Erzbistum auf, mindestens einen Standort dort zu erhalten. Auch Schulsenator Ties Rabe bedauerte die Entscheidung. »Besonders für den Bezirk Harburg ist das sehr unglücklich.« Er gehe jedoch davon aus, dass die meisten staatlichen Schulen höhere Anmeldezahlen verkraften können. Die schulpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Birgit Stöver, machte derweil den Senat für die Schulschließungen mitverantwortlich: »Schuld sind auch die seit vielen Jahren völlig unzureichenden Zuwendungen der Stadt für den Betrieb und die Sanierung.« Die Schulbehörde kontert, dass 85 Prozent der Kosten, die für jeden Schüler anfallen, den Privatschulen bereits erstattet würden. Bundesweit gesehen sei dieser Prozentsatz »sehr hoch«. Das Problem dürften aber die fehlenden Sanierungen sein. Vielleicht ist der Zustand der Gebäude auch ein Grund, warum die Stadt für die betroffenen Schulen bislang kein Übernahmeangebot abgegeben hat.

 


Protestantisch, öko und fair
 

Bessere Nachrichten kamen gestern von der evangelischen Kirche, genauer von der Markus-Kirchengemeinde in Hohenhorst und Rahlstedt-Ost. Als erste Gemeinde der Stadt trägt sie das Label »ÖkoFair«, eine Auszeichnung, die von der Nordkirche selbst vergeben wird. Was die Hohenhorster und Rahlstedter dafür tun? Nur noch doppelseitig auf Recyclingpapier drucken, in nachhaltige Geldanlagen investieren und beim Einkauf von Essen, Reinigungsmitteln, Büromaterialien und Strom auf ökologische Herstellung und fairen Handel achten. Außerdem sollen die Pastorinnen und Pastoren einen Großteil ihrer Fahrtwege mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen. »Die Markus-Kirchengemeinde gibt damit anderen Hamburger Kirchengemeinden ein positives Beispiel, das hoffentlich viele Nachahmer findet«, sagt Pastor Jan Christensen, der Umweltbeauftragte der Nordkirche. Und vielleicht können sich sogar die Katholiken noch ein paar Spartricks abschauen.
 
   
   
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HSV ohne Trainer, aber mit Hightech-Toilette in Laufweite

Arbeiten bei der Stadtreinigung Hellseher – oder knallharte Realisten? Diese Frage kann man sich angesichts einer Pressemitteilung vom Freitag stellen. Denn die Nachricht über die neue Hightech-Toilette an der S-Bahn Elbgaustraße (übrigens schon die siebte in der Stadt) beginnt mit den Worten: »Damit’s auch beim HSV mal läuft.« Wann das jemals wieder der Fall sein soll, dürften sich auch Spieler und Fans nach der 0:2-Heimpleite gegen den Tabellenletzten aus Köln am Sonnabend gefragt haben. Die Verantwortlichen um den Vorstandsvorsitzenden Heribert Bruchhagen haben gestern jedenfalls schon mal einen Schuldigen identifiziert und Trainer Markus Gisdol rausgeschmissen (oder anders formuliert, aber gleich im Ergebnis: freigestellt). Als Nachfolger soll wohl Bernd Hollerbach kommen. Wie schon so viele Trainer vor ihm war auch er bereits Spieler beim HSV. Fällt dem Dino nichts Neues ein? Anders als der Stadtreinigung, die die Vielseitigkeit der neuen Toiletten anpreist: Neben dem Klo gibt es einen Wickeltisch (»Me and my baby first«!), einen Druckluftspender für Fahrradreifen, drei Aufladestationen für E-Bikes und in den Sommermonaten einen Wasserspender zum Durstlöschen. Und für alle hartgesottenen HSV-Fans bietet das tolle Teil auch noch Raum, um sich nach Niederlagen kontemplativ zurückzuziehen und heimlich ein paar Tränchen zu verdrücken. Bis die automatische Vollreinigung... – nein, das ist nur ein Mythos.

 


»Ich will die Bilder den Neonazis vor die Nase stellen«

Eine Menschenmenge, schwarz gekleidet, Kapuzen auf den Köpfen, Sonnenbrillen vor den Augen, die Gesichter vermummt. Oder die Nahaufnahme einer Frau – ihr fehlen beide Arme. Oder ein ausgestreckter Mittelfinger, der mit einer Schere abgetrennt zu werden droht. Wer mit offenen Augen durch Hamburg geht, dem fallen an Mönckebergstraße, Jungfernstieg und Mittelweg oder vor der Kunsthalle schnell die Motive des zweiten »Anfachen Awards« auf, einer Kunstaktion, die unter anderem von der Behörde für Kultur und Medien, dem Diakonischen Werk und der ZEIT-Stiftung unterstützt wird. Noch bis Februar sollen 25 Gewinnerplakate internationaler Künstler zum Thema Toleranz öffentlich ausgestellt sein. Wir sprachen mit Initiatorin Julia Melzner. 

Elbvertiefung: Frau Melzner, was genau wollen Sie eigentlich anfachen?
Julia Melzner: 
Die Idee ist, Menschen zum Nachdenken über bestimmte Themen und zum Handeln anzuregen. Es soll ein Denkanstoß für alle sein, sowohl für die Künstler als auch für diejenigen, die die Plakate später im öffentlichen Raum sehen. Unsere Erwartung ist, dass sich die Leute mit ihren jeweiligen Toleranzgrenzen auseinandersetzen. 

Elbvertiefung: Wie fallen denn die Reaktionen der Passanten aus?
Melzner: 
Wir kriegen viel Resonanz, auch sehr unterschiedliche. Beim Aufhängen zum Beispiel sagten einige im Vorbeigehen, wie toll es sei, dass es so etwas gibt. Woanders hat uns eine vornehme Dame mit einem abfälligen Blick gestraft. Auch per E-Mail erreicht uns Feedback. Eine Dame schrieb uns beispielsweise, dass sie täglich auf dem Weg zur Arbeit an den Plakaten vorbeikomme. Die würden ihr so gut gefallen, ob es die auch zu kaufen gebe. Und was witzig war: An einer Stelle hat direkt nach dem Aufhängen ein Hund an ein Plakat gepinkelt. (lacht)

Elbvertiefung: Bestimmt wusste er nicht, was er tat. Das war aber sicher anders, als das Plakat, das eine Menge schwarz Vermummter zeigt, beschädigt wurde.
Melzner: 
Ich denke, dass die Menschen in Hamburg einfach aufgrund der Geschehnisse rund um den G20-Gipfel äußerst sensibel darauf reagieren. An der Kennedybrücke wurde das Plakat mit diesem Motiv einfach zertreten, am Schauspielhaus abgenommen und zusammengefaltet, nun auch am Millerntor. Aber das ist okay, es muss nicht alles Harmonie sein. Die Motive sollen ja eben anfachen; zur Diskussion anregen.

Elbvertiefung: Das scheint zu gelingen. Wie setzen sich Menschen denn noch mit den Motiven auseinander?
Melzner: 
Ein anderes Beispiel ist das Plakat von Michael Braley, der auf seinem Motiv ein Zitat von Voltaire in englischer und deutscher Sprache ineinanderfließen lässt. Daran hat jemand eine Rose befestigt.

Elbvertiefung: Für den diesjährigen Award gingen 671 Werke aus 43 Ländern bei Ihnen ein. Wo werden Sie die ausgewählten Motive noch ausstellen?
Melzner: 
Die Plakate sind bereits nach Moskau und Tallinn geschickt worden, mit der Türkei sind wir im Gespräch, und weitere Länder sind geplant. Aber erst mal werden sie im Laufe des Jahres unter anderem noch in Frankfurt und Potsdam zu sehen sein. Wir wollen sie auch in Jamel ausstellen (ein Ort im Kreis Nordwestmecklenburg, der als »Nazidorf« immer wieder für Schlagzeilen sorgt; Anm. d. Red.) Ich will die Bilder gern den Neonazis vor die Nase stellen und vor allem deren Kindern.
   
   
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»Mein Wunsch für Hamburg«
 
 
 
von Susianna Kentikian
 
Biber
 
© PR
 
»Wie ich vor Kurzem mitbekommen habe, haben wir in Hamburg eine Armutsrisikoquote von circa 15 Prozent. Das bedeutet, dass etwa jeder sechste Hamburger von Armut bedroht ist – und das in einer der reichsten Städte Europas. Ich wünsche mir deshalb für Hamburg 2018 mehr soziale Gerechtigkeit.«

Susianna »Susi« Kentikian ist Profiboxerin. Mit bis zu 300 Schlägen pro Minute gilt sie als schnellste Boxerin der Welt.
 
 
Mittagstisch
 
 
Hamburgensie mit Patina

Die rustikal-gediegene Restaurantkneipe Nagel ist seit 1926 geöffnet und ein echtes Hamburger Original: Kronleuchter aus der Gründerzeit, stabile Holzbänke, Garderobenständer, Brauereischilder und alte Fotos an den Wänden lassen einen aus der modernen Zeit herausfallen – Hans Albers war hier Stammgast. Ein Gast sitzt vor seinem Lütt un Lütt (Bier und Kümmel), und der mittags diensthabende Kellner, dessen Ton zwischen rotzig und charmant changiert, bringt trotz der frühen Stunde schon diverse Biere von der großen Bar und massenweise Bratkartoffeln als Beilage aus der Küche. Wieso diese dann zum Pannfisch (12,50 Euro) weich und praktisch ohne Geschmack daherkommen, verstehe, wer will. Ansonsten gibt es mit Schnitzel, Labskaus & Co. weitere Standards deutscher Küche. Als einziges Dessert wird rote Grütze angeboten (3,90 Euro), von der sich nicht in Erfahrung bringen lässt, ob sie heute selbst gemacht ist. Dem ergrauten Publikum und den Touristen scheint’s zu schmecken, man selbst kommt lieber auf ein oder zwei Gläser Nagel-Bräu wieder.

Mitte, Nagel, Kirchenallee 57, So–Do, 10–24 Uhr, Fr–Sa, 10–1 Uhr

Christiane Paula Behrend
 
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Verlosung
 
 
 
»Furioser Tanz: Beim britischen Ausnahmekünstler und Choreografen Akram Khan trifft zeitgenössischer Stil auf traditionellen Kathak-Tanz. In seinem aktuellen Stück »Until the Lions« geht es um die Kämpfe einer Frau in einer patriarchalischen Gesellschaft – eine Choreografie über die Fragilität des Körpers, der Erde und der Menschheit. Für die Vorstellung am 27. Januar auf Kampnagel verlosen wir 2-mal 2 Tickets. Senden Sie uns bis heute, 15 Uhr, eine E-Mail an elbvertiefung@zeit.de, Betreff »Lions«. Viel Glück!
Kampnagel, Jarrestraße 20, 25.–28.1., jeweils 20 Uhr, ab 14 Euro
 
 
 
Was geht
 
 
 
»Marx im Silicon Valley: Was würde Karl Marx zum Internet sagen – zu User-generated Content, dem Silicon Valley, kurz: Wie würde er den digitalen Kapitalismus analysieren? Diesen Fragen geht Autor Timo Daum in seinem Buch »Das Kapital sind wir. Zur Kritik der digitalen Ökonomie« nach. Mit Christoph Twickel (ZEIT:Hamburg) diskutiert er, was der moderne Mensch von Marx für die Deutung des Digitalen lernen kann.
Museum der Arbeit, Wiesendamm 3, 19 Uhr, Eintritt frei
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
»Französische Freunde: Wie beeinflussen sich Deutschland und Frankreich – finden sie zu einem neuen gemeinsamen Nenner? Das zumindest hofft das deutsch-französische Kulturfestival »arabesques«. Unter dem Motto »Die Beute, das Geld, der Traum« lädt es ab heute ein zu Konzerten, Lesungen, Filmen. Die Eröffnung feiert das »Ensemble arabesques« mit Werken Hamburger und Marseiller Komponisten. Zuvor diskutieren Jugendliche bei einer interaktiven Schülerkonferenz zum Thema »Freundschaft lebt von Kommunikation«. Vive l’amitié!
Verschiedene Orte, Festival vom 22.1.–25.2.; Schülerkonferenz im Livestream, heute ab 10 Uhr; Eröffnungskonzert Kulturkirche Altona, Bei der Johanniskirche 22, heute, 20 Uhr, ab 12 Euro
 
 
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»Kichererbsen: 20 Typen und Tanten stürmen Hamburg. An verschiedenen Orten treten sie gegeneinander an, um die meisten Lacher zu ernten – zum Beispiel im Eidelstedter Bürgerhaus. Helmuth Steierwald will hier Juri von Stavenhagen plattmachen, mit Bierhumpen und grimmiger Stand-up-Comedy. Von Stavenhagen allerdings enterte die Bühne bereits mit zehn Jahren bei einer Zaubershow. Sein Trick misslang, er heulte, das Publikum lachte. Der Beginn einer großen Komikerkarriere? Hauptrunde: 16. Hamburger Comedypokal.
Verschiedene Orte, Fr, 20 Uhr, VVK ab 12 Euro; Steierwald & Stavenhagen: Eidelstedter Bürgerhaus, Alte Elbgaustraße 12
»Gefangene Oper: Florestan sitzt zu Unrecht im Gefängnis, er hat »für Wahrheit gestritten«. Der Gouverneur will ihn verschwinden lassen. Kann Leonore ihren Liebsten zuvor befreien? Aber welche Art von Freiheit wäre dann noch möglich? Beethovens Oper »Fidelio« stellt Fragen, die unsere Zeit bewegen – beantworten muss sie sich jeder Zuschauer selbst.
Staatsoper, Großes Haus, Dammtorstraße 28, Premiere am 28.1., 18 Uhr, ab 8 Euro
 
 
 
   
   
 
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Hamburger Schnack
 
 
Eine Gruppe Jugendlicher schlendert über den Bahnsteig. Es schneit und ist ungemütlich. Sagt einer: »Ey, lass mal unter Dach bleiben.« Darauf entgegnet sein Kumpel: »Ey Digga, lass mal erst Präposition benutzen!«

Gehört von Lena Grützmacher
 
 
   
   
 
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Meine Stadt
 
 
 
 
Hallo, Herr Lessing! Wenn das Denkmal vom Gänsemarkt vors Thalia wandert, ist wieder Zeit für die gleichnamigen Theatertage. Und dieses Jahr gibt sich der alte Herr besonders modern.
 
(Am Donnerstag war an dieser Stelle übrigens eine neue Perspektive vom Dockland zu sehen – für alle, die noch am Rätseln waren.)


Foto: Kathrin Fromm
 

Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!


Ihr
Mark Spörrle
 
 
PS: Gefällt Ihnen unser Letter, leiten Sie ihn gern weiter. Haben Sie ihn weitergeleitet bekommen, melden Sie sich ganz einfach und unverbindlich an unter www.zeit.de/elbvertiefung. Dann schicken wir Ihnen die neue Elbvertiefung, solange Sie wollen, immer montags bis freitags ab 6 Uhr.
 
 
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