Lieber job, | | | | © Evgeny Makarov | | ein super Satz: "Doch, intellektuell bin ich komplett unterfordert. Das stört mich aber nicht." Das hat Michael Colombo gesagt, ein Biologiestudent, der nach seinem Master keine Lust mehr hatte auf die Uni. Statt zu promovieren, wurde er Lokführer. Jetzt kurvt er mit der Eisenbahn durch die Schweiz, jeden Tag. Und er ist glücklich mit dieser Entscheidung.
Gelesen habe ich dieses Zitat in der aktuellen Ausgabe der Zürcher Studierendenzeitung, die sich dem Thema Leistungsdruck widmet. Jeden Januar arbeite ich mich durch einen großen Stapel von Studentenmagazinen, die ZS ist mit dabei. Anschließend treffe ich mich mit anderen Medienmachern, um darüber zu diskutieren. Als Juror beim "Pro Campus-Presse Award" darf ich meine Stimme abgeben für das beste deutschsprachige Campus-Heft (ZEIT CAMPUS läuft außer Konkurrenz). Ausgelobt wird der Preis vom Medienhaus Rommerskirchen, einem Fachverlag.
Am Donnerstag war die Jurysitzung, wir haben ziemlich hart miteinander gerungen. Welches Magazin wir am Ende zum besten gekürt haben, darf ich heute noch nicht verraten. Aber ich würde an dieser Stelle gerne meinen privaten Sonderpreis bekannt geben. Den für den besten Satz. Er geht an Michael Colombo und an die ZS-Reporterin Stephanie Meier, die über ihn berichtet hat.
Ich finde es beneidenswert, mit welcher Lässigkeit Colombo zu dem steht, was er tut. Auch wenn es manchmal langweilig ist. Dafür kann er mit seiner Arbeit anderen ganz unmittelbar helfen, sagt er. Und ihm scheint jeden Tag die Sonne ins Gesicht, nicht nur ein fahler Monitor. Ist das nicht beneidenswert?
Herzliche Grüße, Oskar Piegsa Chefredakteur ZEIT CAMPUS
P.S.: Jeden Montagabend verschicken wir diesen Newsletter und weisen auf die besten neuen Texte hin, die bei ZEIT CAMPUS online zu lesen sind. Ab sofort möchte ich diesen Letter auch nutzen, davon zu erzählen, was uns bei ZEIT CAMPUS gerade beschäftigt. Einmal in der Woche gibt es hier also Blicke hinter die Kulisse. Und die Geschichten hinter den Geschichten. Wenn Du dazu Fragen oder Anmerkungen hast, dann mail mir: oskar.piegsa@zeit.de |
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