| Ab 2018 wird die »Destination Hamburg« gemanagt! Dass Hamburg allmählich etwas tun muss, um den wachsenden Tourismus verträglich für alle Beteiligten zu gestalten, ist bekannt. Sogenanntes Destination-Management soll nun die Lösung sein. Genau dieses soll ab 2018 eine neue Abteilung der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) betreiben. Vorrangiges Ziel: die Verteilung von Touristen. Und: die Entzerrung von Großveranstaltungen – um irgendwie die Bedürfnisse von Touristen und Bevölkerung in der Balance zu halten. Wie die zu ermitteln sind, dafür lieferte der Zukunftsrat Hamburg jüngst eine Idee, indem er ein Tourismusgremium mit Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Anwohnern vorschlug. Das sei noch nicht spruchreif, sagt uns Jochen Menzel vom Zukunftsrat, begrüßt aber die HHT-Pläne: »Es ist sehr gut, dass man sich dort des Themas nachhaltiger Tourismus annimmt.« Die Hansestadt tue gut daran, früher als andere Touristenmetropolen zu handeln, befindet auch ZEIT:Hamburg-Autorin Aline Wanner. Schließlich wolle man, was die Zahlen angeht, näher an Städte wie Venedig, Barcelona oder Amsterdam rücken – »ohne die Fehler zu begehen, die dort zu Protesten geführt haben«. Wie die Stadt ihr Ziel, die jährlichen Übernachtungen bis 2025 fast zu verdoppeln, erträglich für alle, auch die Hamburger, erreichen will, wie die Chancen dafür stehen und welche Rolle Harburg dabei spielt, lesen Sie in der aktuellen ZEIT:Hamburg, am Kiosk oder digital.
Abgasskandal: Umwelthilfe kassiert juristische Niederlage Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat gestern eine juristische Niederlage einstecken müssen – im Kampf für das Fahrverbot alter Dieselautos. Vor dem schleswig-holsteinischen Verwaltungsgericht scheiterte die DUH mit Klagen gegen das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA). Der Vorwurf: Das KBA habe nicht konsequent für die Stilllegung von Fahrzeugen mit Dieselmotoren von Opel und VW mit unzulässigen Abschalteinrichtungen für die Abgasreinigung gesorgt. Aber zu einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Thema kam es gar nicht, da die dritte Kammer des Gerichts urteilte, die DUH als anerkannter Umweltverband könne zwar grundsätzlich klagen – aber nicht in diesem Vorhaben. Die Befugnis ließe sich weder aus dem Umweltrechtsbehelfsgesetz noch aus dem Europa- beziehungsweise Völkerrecht herleiten. »Dass weder ein von Dieselabgasen betroffener Bürger noch ein Umweltverband berechtigt ist, die Zulassungspraxis des Kraftfahrtbundesamts vor Gericht zu bringen, ist der Offenbarungseid des Rechtsstaats«, quittierte DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch das Urteil. »12.860 Menschen sterben jedes Jahr vorzeitig an den Folgen des Dieselabgasgiftes Stickstoffdioxid.« Allerdings ließ das Gericht eine sogenannte Sprungrevision zu. Dadurch müsste sich in nächster und letzter Instanz das Bundesverwaltungsgericht der Klage annehmen. Die DUH forderte die Bundesregierung auf, den Weg dafür frei zu machen. Mal sehen, was der kommissarische Verkehrsminister Christian Schmidt, CSU, dazu sagt.
Den Heringen geht’s an den Kragen Im kommenden Jahr darf mehr Meeresgetier aus der Nordsee geholt werden als bisher. Das haben die Verhandlungen der EU-Minister zu den Fangmengen ergeben. Vor allem den Heringen geht’s an den schuppigen Kragen. Ihre erlaubte Fangmenge steigt um 25 Prozent, das entspricht einer Menge von insgesamt rund 64.700 Tonnen. Auch Seelachs und Kabeljau werden 2018 öfter in den Netzen zappeln; von Makrelen und Schollen hingegen dürfen die Fischer nur noch geringere Mengen einholen. Aale bekommen eine dreimonatige Schonfrist. Die Fischer freuen sich, der Bundeslandwirtschaftsminister – es ist derselbe Christian Schmidt, CSU, der derzeit auch den Verkehrsminister gibt (und der neulich im Alleingang den Weg für das Breitband-Pestizid Glyphosat frei machte) – ist zufrieden. Und die Umweltschützer sind enttäuscht. Herrscht bald gähnende Leere in den deutschen Meeren? »Das Problem mit der Überfischung löst sich aktuell gut, die Bestände erholen sich«, meint Gerd Kraus, Leiter des Thünen-Instituts für Seefischerei in Hamburg, das für die Bundesregierung forscht. Die neue Quotenfestlegung entspräche dem Prinzip der Nachhaltigkeit. In den allermeisten Fällen lägen die Entscheidungen nahe an den wissenschaftlichen Empfehlungen und seien aus seiner Sicht vertretbar. Eine Einschätzung der Umweltschützer teilt er allerdings – die in Sachen Aale. Dass die Minister dem wissenschaftlichen Ratschlag, einen Fangstopp zu verhängen, nicht nachgekommen seien, sieht auch er kritisch. »Es müsste ein langfristiges Fangverbot ausgesprochen werden, bis sich eine Erholung des Bestands zeigt«, sagt er. Ansonsten handele es sich um ein »hoffnungsloses Unterfangen«. Auf welche Fische Verbraucher zugunsten des Meeresschutzes lieber verzichten sollten und welche Arten guten Gewissens auf dem Festtagsteller landen können, hat der WWF im Online-Fischratgeber hier zusammengefasst, die Greenpeace-App für nachhaltigen Fisch kann hier heruntergeladen werden. |
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