Kampf um die Kleingärten

 
+ Puls of Europe will Dialog zwischen Bürgern und Politikern + Altonas Grüne fordern weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung + Ärztliche Hilfe für Menschen ohne Versicherung + 33. Hamburger Kurzfilmfestival
 

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Unser Meteorologe staut sich noch irgendwo selbst, deswegen geht es heute mal ohne ihn. Also: herbstliches Wetter? Nein, so weit wollen wir – noch – nicht gehen. Heute hat es immerhin noch bis zu 22 Grad, und der Regen soll eher gewittrig daherkommen. Außerdem: Das lange Pfingstwochenende ist vorbei, wer braucht jetzt noch Sonne?
   
 
Guten Morgen,
 
Mark Spörrle / Foto: Vera Tammen
 
der jüngste Terrorakt in London mit bisher sieben Toten und etwa 50 Verletzten hat gezeigt, wie wenig es heutzutage für einen Anschlag bedarf: ein Lieferwagen, ein paar Messer und vor allem die Entschlossenheit, das Leben anderer vernichten zu wollen und im eigenen Dasein keinen Wert mehr zu sehen. Solche Gedanken gar nicht erst aufkommen zu lassen, das wird künftig zu den wichtigsten Aufgaben der Politik in Europa gehören. Und was man jetzt noch tun kann – mehr dazu ganz unten.
 
Bei uns Glücklichen gibt es derweil eine Debatte um den »Sonntagsfrieden«, sprich: die Frage, ob Geschäfte sonntags geöffnet sein dürfen oder nicht. Bisher gilt in Hamburg: Viermal jährlich ist ein Einkaufssonntag von 13 bis 18 Uhr erlaubt. Kirchen und die Gewerkschaft Verdi wollen am liebsten gar keine Einkaufssonntage – die Einzelhandelsverbände und die großen Kaufhäuser dagegen am liebsten gleich zehn oder gar beliebig viele.

Insofern galt die Regelung zum städtischen Sonntagsfrieden bisher schon als beachtlicher Kompromiss. Doch nun gründeten Karstadt und Kaufhof in der vergangenen Woche eine bundesweite Initiative »Selbstbestimmter Sonntag«, die sich, Überraschung!, für mehr verkaufsoffene Sonntage einsetzt. Allerdings haben die Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts klargemacht, dass die Sonntagsöffnung quasi nur die Zugabe sein darf zu einer anderen Veranstaltung, zum Beispiel einem Stadtfest, und nicht umgekehrt. Es genüge also nicht, »ein Kinderkarussell und eine Pommesbude aufzustellen, damit der Einzelhandel sonntags öffnen kann«, sagte der Hamburger ver.di-Chef Berthold Bose der dpa. Die Gewerkschaft hat in anderen deutschen Städten schon erfolgreich gegen Sonntagsöffnungen geklagt.

Möglicherweise noch vor der Sommerpause soll in der Bürgerschaft ein neuer Beschluss zum »Hamburger Sonntagsfrieden« gefasst werden. Was denken Sie? Wollen Sie häufiger sonntags einkaufen? Oder im Gegenteil? Hier geht es zu unserer Umfrage.

 


Altonas Grüne fordern weitere Maßnahmen zur Luftreinhaltung

Gestern berichtete NDR 90,3, die Grünen in Altona hätten einen Dringlichkeitsantrag bei der Bezirksversammlung eingebracht, in dem unter anderem wirksame Kontrollen für die Durchfahrtsbeschränkungen in der Stresemannstraße sowie der Max-Brauer-Allee sowie eine weitere Stickoxid-Messstation in Hafennähe gefordert würden. Der Bezirk, so der NDR, würde damit den Druck auf die Umweltbehörde erhöhen, mehr gegen dreckige Luft zu unternehmen. Holger Sülberg von der Grünen-Fraktion in der Altonaer Bezirksversammlung schwächt uns gegenüber hingegen ab: »Die Kontrollen sind noch nicht Bestandteil des Luftreinhalteplans. Und darauf machen wir mit unserem Antrag aufmerksam. Wir wollen einfach schon den nächsten Schritt mitdenken.« Sülberg ist überzeugt, dass die umstrittene Durchfahrtsbeschränkung zumindest in der Stresemannstraße funktionieren werde. »Dort gibt es viel Schwerverkehr, der sich auf andere Routen verteilen wird.« Auch auf diesen werde die Schadstoffbelastung zunehmen, »sie wird aber nicht die Werte der ursprünglichen Strecken erreichen«, sagt Sülberg. »Schwieriger wird es in der Max-Brauer-Allee, hier fahren sehr viele Pkw und vor allem Busse.« Das Verteilen-statt-Vermeiden-Konzept, um die Werte punktuell zu drücken – hier noch einmal der Link zum lesenswerten Feldversuch des ZEIT:Hamburg-Kollegen Marc Widmann –, könnte dort vielleicht problematisch werden. Auch deshalb fordert der jetzige Antrag aus Altona, die Umstellung auf schadstoffarmen Busverkehr auf dieser Strecke zu forcieren. Das Papier geht nun am 12. Juni in den Umweltausschuss. Dort wird es – entgegen dem NDR-Bericht – nicht von den anderen Fraktionen unterstützt. Die stellen zum Thema ihre eigenen Anträge.
 
   
   
 
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»Dass in der EU nicht alles rund läuft, steht außer Frage«

Die Bürgerbewegung Pulse of Europe, die seit Beginn des Jahres für ein »vereintes, demokratisches Europa« demonstriert, geht nun nur noch einmal monatlich auf die Straße. Dafür fordert sie jetzt Politiker auf, sich zu europäischen Fragen zu positionieren. Wir haben Monika Meyer, Sprecherin des Hamburger Pulse of Europe, gefragt, was dabei herauskommen soll.
 
Elbvertiefung: Ihre Kundgebungen finden nur noch jeden ersten Sonntag im Monat statt. Wie viele kamen denn vorgestern auf den Rathausmarkt?
Monika Meyer: Wir schätzen, dass es ungefähr 350 Menschen waren. Das ist im Vergleich zu den vergangenen Sonntagen wenig, aber es war ja auch Pfingsten, und eine Stunde vorher hatte es noch geregnet.
 
Elbvertiefung: Pulse of Europe hat gerade einen offenen Brief an viele deutsche Politiker geschrieben, in dem Sie Antworten auf europäische Fragen einfordern. Was erhoffen Sie sich von dieser Kampagne?
Meyer: Dass die Politiker darauf reagieren! Bisher war ja unser Konzept, an den Sonntagen den Austausch der Bürger untereinander zu fördern. Als zweiten Schritt wollen wir jetzt den Dialog zwischen Politikern und Bürgern ermöglichen, deshalb sollen die Politiker bis zum 22. Juni erst einmal ihre Standpunkte klarmachen. Danach wollen wir sie zu Diskussionsveranstaltungen einladen.
 
Elbvertiefung: An deren Ende was genau stehen soll?
Meyer: Wir geben der Politik Anstoß, mit den Bürgern in einen Dialog zu treten, und machen Mut, anschließend – eventuell mit dem Rückenwind der Bürger – an proeuropäischen Konzepten und Gesetzen zu arbeiten.
 
Elbvertiefung: In dem offenen Brief fragen Sie führende Politiker der Bundesregierung, aber auch der Hamburger Bürgerschaft nach den größten drei Herausforderungen für die EU. Ist das eine Fangfrage?
Meyer: Nein! Die Fragen sind bewusst so gestellt. Wir wollen den Politikern Freiraum lassen, sich zu positionieren, entsprechend unterschiedlich werden die Antworten ausfallen. Es gibt kein Richtig oder Falsch.
 
Elbvertiefung: Und was sind für Sie die größten Herausforderungen für Europa?
Meyer: Dass in der EU nicht alles rund läuft, steht außer Frage. Prinzipiell gibt es ein Akzeptanzproblem bei den Bürgern durch fehlende oder Misskommunikation. Vielen ist die EU zu bürokratisch. Es kommt bei denen gar nicht richtig an, welche Vorteile die Bürger durch die EU haben, also beispielsweise Personenfreizügigkeit, einheitlichen Verbraucherschutz, Klimaschutz, Reduktion von Roaming-Gebühren, die denken stattdessen nur an die gerade Gurke. Aber wie die EU seit Jahren unser Leben positiv beeinflusst, wird nicht kommuniziert.
 
Elbvertiefung: Beispielsweise mit wieder geschlossenen Grenzen für Flüchtlinge?
Meyer: Nur weil wir sagen, die EU muss erhalten bleiben, heißt das nicht, dass wir jede Entscheidung für richtig halten. Im Gegenteil, wir thematisieren auch die Flüchtlingsproblematik in Griechenland oder die hohe Arbeitslosigkeit in Spanien. Aber wir sind der Auffassung, dass die EU, um reformiert werden zu können, erst einmal erhalten bleiben muss. Und die 35.000 Leute, die im Schnitt seit Wochen europaweit an unseren Treffen teilnehmen, sind ein deutliches Zeichen, dass den Bürgern ein geeintes Europa wichtig ist. Unsere Aufgabe ist jetzt, den gewählten Volksvertretern zu sagen: Nehmt unsere Themen auf! Macht was!

 


Der Kampf um die Kleingärten ist noch nicht vorbei

Sie sind Pächter eines Schrebergartens? Glückwunsch! Aber dann geben Sie anderen ja sicher gerne ein Stückchen ab, zwecks »Nachverdichtung«? »Eine Mehrheit der Befragten wünscht sich eher kleinere Parzellen«, schloss Jan Dube, Sprecher der Umweltbehörde, gegenüber dem »Hamburger Abendblatt« aus einer von ebendieser Behörde in Auftrag gegebenen Studie zum Kleingartenbedarf in Hamburg. Klingt ganz so, als litten die Pächter unter den immens großen Flurstücken. Dass dem vielleicht doch nicht so ist, zeigt der Blick auf die Zahlen der Studie. Die ergaben zwar in der Tat, dass die meisten Pächter mehr als 300 Quadratmeter Grün ihr temporäres Eigen nennen, aber nur ein Drittel entschieden forderte, dass eine Parzelle tatsächlich größer als 300 Quadratmeter zu sein habe. 55 Prozent der Befragten sprachen sich – man beachte den feinen Unterschied ­­– für »mindestens 300 Quadratmeter« aus. Was die Statistiker schlussfolgern ließ: »Das deutet darauf hin, dass Nachverdichtung im Grundsatz akzeptiert wird.« Zumal ebenfalls befragte hoffnungsvolle Kleingartenaspiranten sich offenbar mit weit weniger zufrieden gäben: Nur zwölf Prozent von ihnen verlangten nach mehr als 300 Quadratmetern. Hauptsache, überhaupt ein grünes Fleckchen – darauf deuten auch die rund 10.000 Euro Ablöse hin, die Anwärter laut der Studie nicht selten zu zahlen bereit seien. Dass viele der etablierten Gärtner um jede Krume kämpfen wollen, statt »ihren« Garten bereitwillig mit dem Senat zu teilen, zeigt schon der Aufstand der »Schreberrebellen« gegen die jüngsten Kündigungen.
 
   
   
 
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Ärztliche Hilfe für Menschen ohne Versicherung

Stellen Sie sich vor, Sie sind krank, haben aber keine Versicherung und auch nicht das Geld, um sich eine ärztliche Behandlung leisten zu können. Kann es in Deutschland nicht geben, antworten Sie, weil: Versicherungspflicht!? Gibt es leider doch. Bis zu zehn Prozent seiner Patienten seien Deutsche, erzählte Peter Ostendorf unserer ZEIT:Hamburg-Kollegin Sarah Levy im Interview. Der Chefarzt im Ruhestand hat 2014 in Hamburg-Horn die »Praxis ohne Grenzen« eröffnet, in der Menschen ohne Krankenversicherung behandelt werden. Die meisten Patienten seien papierlose Ausländer, doch gerade die Deutschen kämen häufig in schlimmerer Verfassung. »Am häufigsten handelt es sich um Privatversicherte aus dem Mittelstand, die in die Insolvenz geraten sind«, sagt Ostendorf. »Die Autoversicherung führen sie weiter, die Feuerversicherung auch, aber bei der Krankenversicherung heißt es: Ich bin ja gesund. Und dann kommen diese Leute mit 60 Jahren zu uns, haben seit zehn Jahren keinen Arzt gesehen, wichtige Symptome verdrängt.« Was ihn sowie 46 weitere Fachärzte, zwölf Krankenschwestern, zwei Dolmetscher und eine Sozialberaterin dazu bewegt, in ihrer Freizeit ehrenamtlich zu helfen, wer die Praxis finanziert und ob er sich von seinen Patienten manchmal mehr Dankbarkeit wünscht, lesen Sie in der aktuellen ZEIT:Hamburg oder hier.

 


Kino: Kurz und knackig
 

300 Filme in sieben Tagen wären selbst für eingefleischte Cineasten ein sportliches Programm – wenn es sich nicht um Kurzfilme handelte. Entsprechend entspannt kann man sich also dem heute startenden 33. Hamburger Kurzfilmfestival hingeben. In mehreren Wettbewerben werden Preisgelder in Höhe von insgesamt 15.000 Euro vergeben, unter anderem für die besten deutschen und die besten internationalen Filme. Im Wettbewerb »Deframed« sollen »experimentierende, randständige, fordernde und innovative« Werke ausgezeichnet werden. Leider gebe es kein Programm für all jene, die im Kino die Langstrecke bevorzugen, sagte uns Tim Gallwitz vom Kurzfilmfestival, es helfe aber, neugierig zu sein und sich beispielsweise in Filme des Hamburger Wettbewerbs mit lokal produzierten Werken zu wagen, »da bekommt man vier bis sechs Kurzfilme zu sehen, sehr unterschiedlich, sehr überraschend«. 68 Beiträge laufen beim Mo&Friese-Kinderkurzfilmfestival, das diesmal unter dem Motto »Mo&Friese im Grünen« steht. Für Jugendliche ist der »FreiStil«-Wettbewerb gedacht, in dem es um Herzschmerz, Suchterfahrungen, Partys und Apokalypse geht. Und da in Hamburg derzeit niemand am bevorstehenden G20-Gipfel vorbeikommt, gibt es dazu einen eigenen Programmpunkt namens »Ausnahmezustand«, der eine spezielle Auswahl an Filmen zeigt, die sich laut Gallwitz »dem Thema abstrakter und künstlerischer« nähern.
 
 
Kaffeepause
 
 
Sehen und gesehen werden an der Außenalster

Wer kann und mag, reist mit dem Segelboot an. Ein Sprung an Land, und schon steht man auf der großzügigen Terrasse des AlsterCliffs. Auf Liegen, Schaukelstühlen oder unter großen Schirmen im Schatten findet sich spätmittags schnell ein Plätzchen. In den Bäumen zwitschern die Vögel, der Blick fällt über das ruhige Wasser der Außenalster – Hamburg zeigt sich von seiner feinsten Seite. Fein sind auch die Speisen, mit selbst gemachten Kuchen, den berühmten Waffeln oder hausgemachten Eiskreationen wie dem Alpenkaramellbecher für 6,50 Euro stören auch die Wolken nicht mehr. Der Service ist legendär langsam – was aber nichts macht, gibt es doch genug zu sehen. Wallende Röcke, muskelbepackte Arme, tiefe Ausschnitte, zarte Hemden und große Sonnenbrillen werden zur Schau getragen. Ach, könnte man doch einfach sitzen bleiben, das Ambiente genießen, vergessen, was man am späteren Nachmittag eigentlich tun sollte, und gegen den langsam wieder aufkommenden Hunger eine der köstlichen Pizzen wie die Pizza Salame für 12 Euro oder etwas anderes von der reichhaltigen Karte bestellen.

Harvestehude, AlsterCliff, Fährdamm 13, ab 10 Uhr
 

Elisabeth Knoblauch

 
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Was geht
 
 
 
»Kinder-Reise um die Erde: »Meine Heimat ist ein kleiner, blauer Stern«, singt Rolf Zuckowski – bunt, lebendig, aber auch gefährdet. Der Kinderhit begleitet »Meine Heimat – unser Blauer Planet« und nimmt Erdenretter ab vier Jahren mit auf alle Kontinente.
Planetarium Hamburg, Linnering 1, 11 Uhr, 11 Euro
»Philosophischer Bunker: Das Ensemble Resonanz lädt ein in den »Bunkersalon«. Um nichts Geringeres als die Liebe soll es gehen. »Was macht sie mit uns?«, fragen sich die Musiker mit Philosophin Steffi Hobuß. Ebenfalls dabei: Yorck Dippe vom Deutschen Schauspielhaus. Sein Thema sind philosophische Texte über »Anziehung«, von Platon bis zu Carolin Emcke.
resonanzraum St. Pauli, Feldstraße 66, 19 Uhr, 5 Euro
»Lesen mit Ketchup: Katinka Buddenkotte gilt als »Kölner Grande Dame der komischen Literatur«. Bei »Liebe für alle – die Lesebühne, Vol. 15« geht es unter anderem um ihr Buch »Früher war wenigstens Sendeschluss. Film und Fernsehen für Fortgeschrittene«. Erkenntnis: Schauspieler sind mit Ketchup gefüllt.
Grüner Jäger, Neuer Pferdemarkt 36, 20.30 Uhr, 7 Euro
 
 
 
Was bleibt
 
 
 
»Palästina tanzt: Samar Haddad King und Amir Nizar Zuabi wissen, wovon sie tanzen. Sie kreieren eine poetische, politische Vision ihrer Heimat Palästina. Wie müssen sich Körper verändern, wenn sie – abgeschottet vom Rest der Welt – eine Mauer überwinden wollen? »Against a hard Surface« ist ein Tanzabend, der Mut macht, Räume zu verändern und Grenzen einzureißen.
Thalia, Gaußstraße 190, Di–Do, jeweils 19 Uhr, 22 Euro
»Rollentausch im Theater: »Wir gucken nicht auf den Flüchtling, wir sind der Flüchtling«, erklären Lutz Hübner und Sarah Nemitz ihren Ansatz. Die Macher des Stücks »Phantom (Ein Spiel)« setzen auf Perspektivwechsel: Jeder im Ensemble spielt mal Flüchtling, jeder will schnell wieder aus der Rolle heraus – aber ist die des Deutschen besser? Ausverkaufte Premiere, ab Freitag gibt es allerdings wieder Tickets.
Theater Kontraste, Hudtwalckerstr. 13, 6.6.–10.9., 19.30 Uhr, 26 Euro
 
 
 
 
 
Was kommt
 
 
 
»»Fun, fun, fun«: Eine Legende kehrt zurück, The Beach Boys touren mit ihrem kalifornischen Sound durch Deutschland. Neben den größten Songs bietet die »One night, all the hits«-Show Videos und Zeitdokumente. Klingt womöglich nach endgültigem Abschied, aber dann bitte mit »Good Vibrations«!
Mehr! Theater, Banksstraße 28, Mi, 19.30 Uhr, ab 69,50 Euro
»Dunkle Rocker: Man mixe Death Metal mit Metalcore und genieße das Resultat – satten, harten Deathcore. Ihrem Genre entsprechend bieten die fünf Jungs von Suicide Silence einen echt düsteren Sound. Dabei kommen sie doch aus dem Sonnenstaat Kalifornien.
Grünspan, Große Freiheit 58, Mi, 19 Uhr, 29,50 Euro
»Chaos im Buch: Chief Raymer kollabiert auf einer Beerdigung, fällt ins Grab und verliert dabei das einzige Beweisstück für die Untreue seiner Frau. Sein Kontrahent Sully verheimlicht eine schwere Krankheit, und zu allem Überfluss bricht auch noch eine Giftschlange aus. Nur »Ein Mann der Tat« kann jetzt noch Ordnung ins Chaos bringen. Lesung des neuen Buchs von Star-Autor Richard Russo.
Literaturhaus, Schwanenwik 38, Do, 19.30 Uhr, 12 Euro
»Koloniale Choreographie: Kaum ein Ort Hamburgs erinnert so stark an die koloniale Vergangenheit wie der Hafen. Auf der Kornhausbrücke etwa thronen Sandsteinfiguren von Columbus und da Gama, in der HafenCity wimmelt es von Plätzen, die nach Eroberern benannt sind. Romantisierende koloniale Nostalgie? Choreografin Yolanda Gutiérrez begibt sich mit Wissenschaftlerin Tania Mancheno und einem Tänzer-Ensemble auf Spurensuche. »Urban bodies project«, performativer Rundgang im Rahmen des Festivals »Theater der Welt 2017«.
Treffpunkt Chilehaus, Fischertwiete 2 (Innenhof), Fr–So, 19 Uhr, 5 Euro
 
 
 
   
   
 
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Pausenaufsicht an unserem Schulteich in St. Pauli. Ein kleines Mädchen aus der zweiten Klasse stellt sich neben mich und bewundert die Blumen: »Schöne Lilien!« Ich, völlig verblüfft über dieses Wissen: »Woher kennst du denn Lilien?« Das Mädchen: »Mein Onkel hat sich eine als Tattoo stechen lassen!«

Gehört von Elke Krämer-Dyllick
 
 
   
   
 
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Meine Stadt
 
 
 
 
Wolkenberg über dem Süllberg

Foto: HP Henker
 

SCHLUSS
 
Gibt es eine richtige Reaktion auf Terror? Darüber wurde in den vergangenen Wochen heftig diskutiert. Eine mögliche Antwort ging am Sonntag vor Tausenden Besuchern sowie mehreren Millionen Fernsehzuschauern über die Bühne des Old-Trafford-Stadions in Manchester. Die Sängerin Ariana Grande, deren Auftritt vor rund zwei Wochen Ziel eines Bombenattentats geworden war, bei dem 22 meist junge Menschen starben und 116 weitere schwer verletzt wurden, veranstaltete das Benefizkonzert »One Love Manchester«, das unter dem Motto »Let’s not be afraid« stand. Sehen Sie sich beispielsweise das rührende »My Everything« mit dem »Parrs Wood High School«-Chor an. Wenn Sie gerade in öffentlichen Verkehrsmitteln sitzen, empfehlen wir sicherheitshalber Oasis’ »Don’t Look Back In Anger«, gesungen von Chris Martin sowie 50.000 Konzertgästen. Und dann machen Sie es doch einfach den Bewohnern von Manchester nach, die dieses Lied auch noch auf der Heimfahrt in der U-Bahn gesungen haben. Und denken Sie dabei: Meinen Hass bekommt ihr nicht.
 
Das war sie wieder, die Elbvertiefung. Wollen Sie uns Ihre Meinung sagen, wissen Sie etwas, über das wir unbedingt berichten sollten? Schreiben Sie uns: elbvertiefung@zeit.de

Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag. Morgen lesen wir uns wieder, wenn Sie mögen!

Ihr
Mark Spörrle
 
 
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