| Guten Morgen, | | |
noch einmal kurz zum berüchtigten Tangstedt im Landkreis Stormarn, dem Ort, wo die Einführung einer Pferdesteuer zwar vom Gemeinderat beschlossen wurde, dies aber den Widerstand der Minderheit der Reiterinnen und Reiter umso mehr aufstachelt: Zehn der 700 im Ort untergestellten Pferde seien bereits von einem der örtlichen Reiterhöfe weggebracht worden, war zu erfahren, und das, obwohl die Steuer erst am 1. Juli greifen soll. Außerdem bereitet die Rechtsanwaltskanzlei Graf von Westphalen in Hamburg eine Normenkontrollklage gegen die Rechtmäßigkeit der Pferdesteuer vor. Reiterinnen aus Tangstedt hätten den Auftrag erteilt; Kernargumente der Klage werden wohl sein: das Diskriminierungsverbot; denn die Pferdesteuer träfe zumeist Frauen, die häufiger ritten als Männer. Und das Sportförderungsgebot der Landesverfassung, wodurch sich eine Steuer auf Sport, also auch auf Reitsport, verbiete.
Und nun schnell nach Hamburg. Habe ich schon erwähnt, dass ich erwäge, mit einer Klage die Hundesteuer zu kippen? Die Kernargumente werden wohl sein: das Diskriminierungsverbot, denn die Hundesteuer für unseren Hund trifft zumeist Frauen – meine Frau und meine Tochter sind häufiger mit dem Hund unterwegs als ich. Und das Sportförderungsgebot: wenn das Hinterherrennen hinter dem Hund kein Sport ist, was bitte dann?! Als Nächstes kommt dann, denken wir nur an Diskriminierung, die Kirchensteuer an die Reihe ...
Elphi nur für Touristen? Nach all dem Ärger um den Vorverkauf von Elbphilharmonie-Tickets äußerten einige Leser nun einen üblen Verdacht: Kommen Hamburg-Besucher, die ihre Konzertkarte über ein Reiseunternehmen kaufen, leichter an Tickets als Hamburger selbst? Für All-inclusive-Pakete mit Übernachtung, Dinner und Elphi-Besuch (so angeboten etwa von einem stadtbekannten Hotel) gebe es schließlich noch Karten, steckte uns eine Leserin. Elphi nur für Touristen – und die Hamburger stehen im Regen und starren auf von Werbebannern gerahmte Leinwände? Elphilharmonie-Sprecher Tom R. Schulz wiegelt ab: »24.000 Tickets gehen in der nächsten Saison an 240 touristische Anbieter im In- und Ausland.« Das wären knapp acht Prozent aller Konzerte der Hamburg Musik GmbH, die aber wiederum nur ein Drittel aller Konzerte veranstaltet. Insgesamt, sagt Schulz, gebe es 850.000 Tickets für die kommende Saison. Aber »der Nachfragedruck« sei »massiv«. Und das »Haus für alle« sei »eben nicht nur eines für Anwohner, sondern für Musikbegeisterte aus der ganzen Welt«. Aber werden nicht oft Tickets blind gebucht, nur um den Saal zu sehen – und um diesen dann noch vor Konzertende zu verlassen? »Ja, das habe ich selbst beobachtet«, so Schulz, man könne das aber »nicht pauschal auf Pauschalreisende« (!) schieben, auch Hamburger verhielten sich so. Der umgekehrte Impuls ließe sich übrigens auch beobachten: Besucher, die erst mal so gar nichts über die Musik wissen und nach dem Konzert begeistert den Saal verlassen. Das lässt doch hoffen.
Zumal uns nun zunehmend Mails von Lesern erreichen, die bekennen, doch glücklich an Karten gekommen zu sein. »Ich habe bislang ohne großes Schlangestehen und mit nur ein wenig beiläufiger Geduld problemlos für drei Konzerte je zwei Karten bekommen«, berichtet auch ein Kollege. »So waren einige der vom NDR veranstalteten Konzerte schon am Montagfrüh über deren Seite online zu buchen, ich bin auf Warteposition 8500 gestartet, war aber nach 20 Minuten dran und konnte problemlos buchen. Und noch am Montagabend gegen 19 Uhr habe ich am Bild-Box-Ticket-Shop in der Europa-Passage nach maximal 15 Minuten Anstehen 1.) selbst Tickets kaufen können und 2.) mitverfolgt, wie die überaus netten und geduldigen Mitarbeiter dort verzweifelt versucht haben, Kunden glücklich zu machen. Für Henzes ›Floß der Medus‹ gab es noch Karten, aber das ist halt schwieriger als Brahms ... Außerdem ist für alle von der Elbphilharmonie selbst veranstalteten Konzerte noch gar nicht final entschieden, wer ein Ticket bekommt ...« |
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