| Guten Morgen, | | |
erst mal was anderes als G20: Meine verzweifelten Zeilen zu den Paketen, die via DHL nicht im Postladen gegenüber, sondern in Filialen in anderen Stadtvierteln landen, stießen auf große Resonanz. »Ich bin nicht allein!«, schrieb eine erleichterte Leserin. »Mein Freund und ich, wohnhaft in Altona-Altstadt, pilgern regelmäßig zum Paketzentrum Kaltenkirchener Platz (Nähe Holstenstraße), um unseren Samstag dort mit Anstehen zu verbringen. Und das, obwohl es in unserer näheren Umgebung sogar mehrere Paketshops gibt ...« Ein anderer Leser schrieb, das Problem der abgelegenen Filialen kenne er zur Genüge, »weitester Ausrutscher war ein Paketshop in Thüringen« (!). Und zum einen Dilemma kommt ein zweites: Auf den Websites paket.de oder dhl.de kann man sich zwar wünschen, was mit einem angelieferten Paket geschehen soll, wenn man nicht daheim ist (oder wenn der Paketbote entscheidet, dass man nicht daheim ist). Aber in dem von mir als »Wunschnachbar« angegebenen Kiosk landete jahrelang so gut wie keines meiner Pakete. Auch andere machten frustrierende Erfahrungen: »Zunächst erstellte ich ein Kundenkonto bei DHL«, schreibt eine Leserin. »Gewundert hatte ich mich schon, denn man konnte sogar angeben, dass man sein Paket z. B. ›im dritten Topf links im Garten der Nachbarin‹ abgelegt haben möchte.« Indes: Der »Ablageort ›Schrank im Hausflur‹ wurde mehrfach ignoriert ...«. Wieso? Ein anderer Leser, ebenfalls bei DHL angemeldet, legte sich auf die Lauer. »Einmal habe ich einen der DHL-Fahrer erwischt und gefragt.« Der Mann habe geantwortet: »Ich muss für die Zustellung persönlich geradestehen, und ich kann mir Schadensersatz nicht leisten.« Das Chaos bei DHL, schrieb uns ein Geschäftsführer, »ist meiner Ansicht nach darauf zurückzuführen, dass in letzter Zeit ständig die Zusteller wechseln und hauptsächlich aus ausländischen Mitbürgern bestehen. Die Armen sind oft völlig überfordert, weil sie schon mit der Sprache zu kämpfen haben. Wenn einer gerade eingearbeitet ist, kommt schon wieder ein Neuer ...« Ein DHL-Insider nannte noch einen Grund, weshalb Pakete, die man nicht annehmen könne, immer wieder bei entfernten Filialen landeten: Die Software auf den Handscannern der Zusteller schlage als erste Abgabefiliale oft nicht den nächstgelegenen Post-Shop vor – der müsse dann extra ausgewählt werden –, sondern einen weiter entfernten. Wieso das? »Die Auswahl«, so Martin Grundler, Sprecher Deutsche Post DHL Group, »richtet sich neben der Nähe zum Kundenstandort auch nach betrieblichen oder logistischen Kriterien.« Aha! Allerdings: Es gebe »keinen Automatismus, dass das Paket zwingend ›zu einem weiter entfernten Post-Shop wandert‹«. Wenigstens das! Und nun zu G20.
Absage für Erdoğan und seine Fans
Ein Auftritt vor jubelnden Anhängern am Rande des G20-Gipfels, so hatte sich das der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan vorgestellt – und sogar offiziell beantragt. Doch die Bundesregierung sagt Nein. »Wir teilen der Türkei mit, dass wir der Überzeugung sind, dass ein solcher Auftritt in Deutschland nicht möglich ist. Da gibt es verfassungsrechtliche Rechtsprechung, dass wir das auch können«, sagte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel dazu gestern. Es gebe »rund um den G20-Gipfel gar nicht die Polizeikräfte, um die Sicherheit herzustellen«. Gabriel fügte allerdings auch hinzu, dass es nicht möglich sei, einen Auftritt Erdoğans, etwa im türkischen Generalkonsulat, zu untersagen. Auch ein paar Erdoğan-Unterstützer haben gestern vom Verwaltungsgericht eine Absage erhalten. In der Nacht vom 7. auf 8. Juli wollten sie von 20 Uhr abends bis 6 Uhr in der Früh eine Mahnwache unter dem Motto »Pro-Erdoğan-Demo!« vor dem Sofitel-Hotel abhalten. Dort soll ja der türkische Staatschef übernachten. Die Begründung für die Absage: Die Allgemeinverfügung, mit der die Polizei in Teilen der Innenstadt Demonstrationen untersagt hat, sei rechtmäßig. Die Mahnwache blockiere trotz ihres friedlichen Charakters die Rettungs- und Evakuierungswege zum Hotel. |
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