| »Panik City« von Udo Lindenberg
Noch in diesem Jahr soll im Klubhaus St. Pauli eine Ausstellung über Udo Lindenberg eröffnen, die eigentlich keine Ausstellung sein will, sondern eine »Udo Lindenberg Experience«. Dort soll es nicht nur Ausstellungsstücke zu sehen geben, von der Platin-Platte bis zum Gold-Trabbi, man soll auch »durch panische Zeiten reisen können«, etwa im Sonderzug nach Pankow. Was das heißt? Rocker Lindenberg selbst beschreibt »Panik City« so: »Der virtuelle Udo nimmt die Leute an die Hand und führt sie durch den Panik-Kosmos.« Macht uns auch nicht viel schlauer. Wir haben bei Tivoli-Chef Corny Littmann nachgefragt, der das Klubhaus gemeinsam mit dem Gastronomen Axel Strehlitz betreibt.
Elbvertiefung: Herr Littmann, wie kann man sich die Ausstellung »Panik City« vorstellen? Littmann: Zuerst einmal muss ich sagen: Es wird keine Ausstellung und kein Museum sein. Es wird eine Erlebniswelt. Besucher erleben die Geschichte von Udo Lindenberg. Und das ist auch eine Geschichte der Bundesrepublik, der »bunten Republik«, wie Udo gerne sagt. Dazu nutzen wir multimediale Mittel wie Virtual Reality und Augmented Reality, Filme und Hologramme. EV: Das müssen Sie erklären. Littmann: Sie setzen sich eine Brille auf und werden Teil von Udos Ost-West-Geschichte, erleben seinen Geburtsort Gronau und Auftritte in der DDR. Sie können einen Song mit ihm einsingen. Dabei stehen Sie neben ihm, fast so, als könnten Sie ihn anfassen. Und Udo wird Sie akustisch durch seine Welt führen. EV: Klingt aufregend! Wie sind Sie darauf gekommen? Littmann: Die Idee kommt von Udo selbst, er hat sie seit 15 Jahren im Kopf. Vor ungefähr zehn Jahren hat er mir davon erzählt, wir sind ja schon lange befreundet. Deswegen fühlt sich das alles auch gar nicht so neu für mich an. Das Klubhaus auf St. Pauli ist der perfekte Ort dafür, weil Udo eng mit Hamburg und der Reeperbahn verbunden ist. Dafür investieren wir 1,5 Millionen Euro. EV: Was bekommen die Besucher konkret dafür? Littmann: Insgesamt sollen es acht Stationen auf 700 Quadratmetern werden, die man in Gruppen zu höchstens 20 Personen durchläuft. Es sind Stationen zu Udos Leben, dem Geburtsort Gronau, seinem Kampf gegen Rechts. Details wollen wir gar nicht verraten, das soll jeder selbst erleben. Die Besucher bekommen ein Erlebnis, das es nur bei uns im Klubhaus gibt. Deswegen wird man auch keine Fotos oder Videos davon im Internet finden.
Lummen springen von Helgoland Wenn Sie zur Gemeinde der Vogelvernarrten gehören, wird für Sie keine Frage sein, wo Sie in den nächsten Tagen alle verfügbare Freizeit verbringen: auf Helgoland. Nicht um die perfide Taktik der gemeinen Möwen zu studieren, die sich dort in Banden zusammentun und einem die Fischbrötchen aus der Hand reißen, sondern wegen der Trottellummen. Die schwarz-weißen Meeresvögel halten sich nur zur Brutzeit an den Küsten auf; auch auf Helgoland brüten etwa 3000 Paare, die ein bisschen aussehen wie kleine Pinguine. Und dort passiert in nächster Zeit etwas in Deutschland Einmaliges: Die etwa drei Wochen alten Lummenküken, die bisher eine behütete Zeit auf dem Brutfelsen genossen und noch nicht fliegen können, hören auf die Lockrufe ihrer Eltern und stürzen sich 40 Meter in die Tiefe. Klingt verrückt; tragen die Vögel ihren vollständigen Namen etwa völlig zu Recht? Doch keine Sorge. In der Regel passiert den jungen Meeresvögeln nichts. Ihre Stummelflügel bremsen den freien Fall ein wenig ab, ihr flauschiges Gefieder schützt sie, wenn sie nicht im Meer landen, wie eine Knautschzone. Und nach dem Sprung in die Tiefe werden sie von den Eltern – übrigens meist dem Vater! – im Wasser weiter gefüttert, bis sie flugfähig sind. Warum das? Die Lummeneltern haben ziemlich kleine Flügel. Größere Fische können sie deshalb nicht im Flug heranschaffen. Sobald die Küken also mehr Nahrung brauchen, als die Eltern in der Luft transportieren können, kommt es zum sogenannten Lummensprung. Denn sonst wären die Lummen ja wirklich Trottel (und bald ausgestorben). Sollten Sie kein Vogelnarr sein und dennoch ein schönes Erlebnis am Wochenende suchen: Die »New York Times« empfiehlt, angeblich ohne Drohne entdeckt, in einem Top-Ten-Ranking der schönsten Reiseziele Europas, die am Wasser liegen, aktuell den Hamburger Elbstrand. | |
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