Wissenschaft trauert um Zygmunt BaumannDer polnisch-britische Geisteswissenschaftler Zygmunt Bauman ist tot. Als Stimme für die Armen der globalisierten Welt und Wegbereiter der Postmoderne fand der Philosoph und Soziologe weltweit Beachtung. Baumann lehrte von 1971 bis 1991 an der Universität Leeds. 1925 in Polen geboren, floh er zusammen mit seiner jüdischen Familie im Zweiten Weltkrieg in die Sowjetunion. Erst nach dem Krieg konnte Baumann studieren. Von 1964 an leitete er das soziologische Seminar an der Universität Warschau, verlor seinen Lehrstuhl vier Jahre später als Sanktion im Zuge der Studentenproteste und ging nach Israel, wo er sich als Professor an der Universität Haifa für Palästinenser einsetzte. Bis kurz vor seinem Tod erhob Zygmunt Baumann seine Stimme. Vergangenen November befasste er sich in einem Essay mit „Migration und Panikmache“ (
Deutschlandfunk). Baumann wurde 91 Jahre alt (
New York Times,
ZEIT).
Xi Jinping ehrt Kohse-HöinghausChinas Staatspräsident
Xi Jinping hat die Bielefelder Chemikerin
Katharina Kohse-Höinghaus mit der höchsten chinesischen Auszeichnung für internationale Wissenschaftskooperationen geehrt. Kohse-Höinghaus ist Expertin für die effektive Nutzung von Energie und eine möglichst schadstoffarme Verbrennung. China sucht dringend nach einer Lösung seines Smog-Problems. Im September 2016 trat Peking dem UN-Klimaschutzabkommen bei, in dem sich Länder weltweit verpflichten, ihren CO2-Ausstoß zu senken. Kohse-Höinghaus ist als Wissenschaftlerin bereits vielfach ausgezeichnet und wissenschaftspolitisch engagiert. 2012 wurde sie in den Wissenschaftsrat berufen. Im gleichen Jahr unterlag die heute 65-Jährige bei den Wahlen zur DFG-Präsidentschaft Peter Strohschneider.
In eigener Sache: Neues vom CHANCEN-TeamZum Jahresbeginn ein paar Personalia auch aus unseren eigenen Reihen. Zwei Neuzugänge:
Johanna Schoener (bisher bei der KinderZEIT) sowie
Anna-Lena Scholz (bisher Autorin beim ZEIT CHANCEN BRIEF) sind jetzt Redakteurinnen im CHANCEN-Ressort der ZEIT. Und
Jeannette Otto, seit langem CHANCEN-Redakteurin, ist nun Stellvertreterin von Ressortleiter
Manuel Hartung; sie vertritt Rudi Novotny, der in Elternzeit ist (und sich im aktuellen Video seiner Kolumne
Work-Love-Balance verabschiedet).
Job: Wissenschaftstheorie in Tübingen Achtung, liebe Geisteswissenschaftler, eine Rarität: An der Universität Tübingen ist eine W-3 Professur für Theorie und Wissenschaftsgeschichte ist zu besetzen. Aktuell steht die Wissenschaftstheorie noch auf der roten Liste kleiner Fächer. Mehr solcher Ausschreibungen, und das Fach wäre aus der Gefahrenzone.