Neues aus dem Humboldt-KosmosNicht immer ist Humboldt drin, wo Humboldt draufsteht. Oder jedenfalls versammelt sich ein ganzes Potpourri an Themen unter diesem Namen. Als da wären:
1. Die Humboldt Universität entlässt Andrej Holm, der dort seit 2011 Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Stadt- und Regionalsoziologie ist, nachdem dieser einer Entlassung als Bau-Staatssekretär durch Michael Müller mit einem Rücktritt schon zuvorgekommen war. Jetzt hat er weder Amt und noch Job. HU-Präsidentin
Sabine Kunst sagte gestern in ihrer
Stellungnahme, die Beendigung des Arbeitsverhältnisses begründe sich nicht durch Holms Tätigkeit für das MfS, sondern beruhe „einzig darauf, dass Herr Dr. Holm die HU hinsichtlich seiner
Biographie getäuscht und auch an dem wiederholt vorgebrachten Argument der Erinnerungslücken festgehalten hat“. Holm
kündigte eine Klage beim Arbeitsgericht an. (
Tagesspiegel) Was die Causa Holm mit der
Geschichtswissenschaft zu tun hat, schreibt Marion Detjen auf
ZEIT ONLINE. –
2. Die Digitalisate von (Alexander von) Humboldts Reisetagebüchern haben wir Ihnen schon im
c.t. des letzten
CHANCEN Briefs präsentiert; im
Tagesspiegel erklärt die Kunsthistoriker
Bénédicte Savoy, wie Humboldt „zu einer Art
Jeanne d’Arc des wiedervereinigten Deutschlands“ wurde. –
3. Allen, die sich mit Verve in die Debatte um das Berliner
Humboldt Forum werfen wollen, legen wir zur Inspiration diese zwei Beträge aus der
ZEIT ans Herz: HU-Rechtswissenschaftler
Christoph Möllers erträumt sich das Humboldt Forum als
„Akademie demokratischer Rechtsstaatlichkeit“, die von Bund und Berliner Forschungseinrichtungen würde; und
Robert Hasse, Geschäftsführer der START-Stiftung, findet: ins Schloss gehört eine
„Schule für alle“.